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"Sie soll ihr Ding durchziehen"

Fragezeichen im Gepäck: Dahlmeier heiß auf Antholz

Laura Dahlmeier will in Antholz angreifen
Laura Dahlmeier will in Antholz angreifen
Foto: © getty, Alexander Hassenstein
23. Januar 2019, 17:09

In Antholz beenden die Skijäger das zweite Trimester der Saison. Während Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier sich der Weltspitze annähern möchte, will Franziska Preuß den Schwung vom ersten Weltcup-Sieg mitnehmen.

Laura Dahlmeier erwischte den perfekten Zeitpunkt. Die Doppel-Olympiasiegerin nahm ihre finale Trainingseinheit am Mittwoch just in dem Moment in Angriff, als endlich auch die Sonne hinter den Antholzer Berggipfeln hervorkroch. Die klirrende Kälte und der leichte Schneefall waren damit viel besser zu ertragen - Dahlmeiers Feintuning dauerte entsprechend lang.

Rund 90 Minuten feilte die 25-Jährige an ihrer Form, stets verbunden mit dem sehnlichen Wunsch, beim bevorstehenden Biathlon-Weltcup wieder näher an die Weltspitze heranzurücken. "Ich freue mich richtig auf die Rennen hier in Antholz. Ich bin einfach sehr gerne hier, und die Fans sind großartig", sagte Dahlmeier: "Und es bleibt dabei: Ich muss in diesem Winter einfach von Woche zu Woche schauen, wie es geht. Von daher gehe ich jetzt in Antholz nicht anders an die Rennen ran als in der letzten Woche."

Disziplin-Trainer Kristian Mehringer betonte: "Das Training lief gut, aber Laura braucht noch Zeit. Die geben wir ihr auch", sagte er und ergänzte, dass sich Dahlmeier "in einer schwierigen Phase" befinde.

Denn die Folgen der gesundheitlichen Rückschläge machen sich noch immer bemerkbar. Am zurückliegenden Sonntag beendete Dahlmeier, die vor der Saison wegen eines geschwächten Immunsystems vom Leistungssport hatte pausieren müssen und zwischen den Jahren noch mit einem Infekt kämpfte, den Massenstart auf dem 30. und letzten Platz. Sechs Schießfehler leistete sich die ansonsten souveräne Schützin, mit einigen Fragezeichen im Gepäck reiste Dahlmeier zu ihrem Lieblingsort in Südtirol.

Dahlmeier "soll ihr Ding durchziehen"

Dort machte sie vor dem Sprint am Donnerstag (14:30 Uhr) einen entspannten Eindruck, "sie wirkt nach außen sehr locker", berichtete auch Mehringer: "Wie es aber innen ausschaut, können wir nicht zu 100 Prozent beurteilen."

Dabei muss sich Dahlmeier angesichts ihrer derzeitigen Form keine Sorgen machen. Noch nicht. Denn bis zur WM in Östersund sind es noch sechs Wochen, Zeit ist also noch reichlich vorhanden. "Sie soll ihr Ding durchziehen und in aller Ruhe Sicherheit aufbauen, um bei der WM in Top-Form zu sein", sagte auch Mehringer.

Zumal der Deutsche Skiverband (DSV) aktuell gar nicht darauf angewiesen ist, dass die siebenmalige Weltmeisterin die Glanzleistungen liefert. In jenem Massenstart von Ruhpolding, der für Dahlmeier eine große Enttäuschung darstellte, feierte Franziska Preuß schließlich ihren ersten Weltcup-Sieg überhaupt. "Das war mehr, als ich mir hätte wünschen können. Ich habe es einfach nur genossen", sagte Preuß.

Preuß verspricht "volle Attacke"

In Antholz, wo die Rennen auf über 1600 Metern Höhe ausgetragen werden und deshalb besonders viel Kraft kosten, will die 24-Jährige die Euphorie mitnehmen und das nächste Ausrufezeichen setzen. "Ich bin nach den Weltcups in Oberhof und Ruhpolding schon sehr am Limit, aber jetzt heißt es noch mal, zu regenerieren und die letzten Körner zusammenzukratzen - und dann noch mal volle Attacke", sagte Preuß.

Die Vorzeichen für weitere Erfolge, so die Einschätzung von Mehringer, stehen jedenfalls prächtig. "Sie tritt befreit auf. Der Knoten ist geplatzt und das Selbstvertrauen groß", sagte der Coach - Worte, die er bald auch wieder über Dahlmeier aussprechen möchte.

Antholz 2018/2019

1TschechienMarketa Davidova21:40.70m
2FinnlandKaisa Mäkäräinen+1.70s
3NorwegenMarte Olsbu Røiseland+3.50s
4DeutschlandLaura Dahlmeier+4.20s
5ItalienLisa Vittozzi+10.20s

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