Licht und Schatten in der Champions League: Der deutsche Vizemeister Rhein-Neckar Löwen hat einen Überraschungserfolg bei Vardar Skopje verpasst. Wie Meister Flensburg haben die Badener nun 4:4 Punkte auf dem Konto.
Die wilde Achterbahnfahrt im mazedonischen Skopje hatte Nikolaj Jacobsen zugesetzt. Wieder hatte sein Team in der Champions League phasenweise berauschenden Handball gezeigt, doch wieder standen die Rhein-Neckar Löwen am Ende mit leeren Händen da.
"Ich bin sehr enttäuscht, weil hier für uns durchaus etwas drin war", sagte Jacobsen nach dem 27:29 (15:13) bei Vardar Skopje, dem Königsklassen-Champion von 2017. Sein Team, das kurz vor der Pause noch mit 15:11 geführt hatte, habe es nicht geschafft, "unser Spiel über die komplette Spielzeit durchzuziehen".
Und so musste der ambitionierte deutsche Vizemeister die Heimreise erneut ohne Punkte antreten. Schon im Auswärtsspiel bei Vive Kielce hatten die Löwen hoch geführt - und am Ende den Kürzeren gezogen.
Mit 4:4 Punkten liegt der deutsche Pokalsieger in Vorrundengruppe A zwar klar auf Achtelfinal-Kurs, doch wie bei Meister SG Flensburg-Handewitt in Gruppe B (ebenfalls 4:4 Zähler) fehlt noch der letzte Punch. Und der wird nötig sein, damit sich nach zweijähriger Abstinenz am Saisonende endlich wieder ein deutsches Team für das Final Four in Köln qualifiziert.
"Nicht für die Leistung belohnt"
Löwen-Kapitän Andy Schmid zeigte sich "enttäuscht, weil wir eigentlich nicht schlecht gespielt haben, mit Vardar auf Augenhöhe waren und uns einfach nicht für die Leistung belohnt haben". Seine Mannschaft habe im Hexenkessel des mazedonischen Abonnement-Meisters viel investiert und in wenigen Minuten alles verloren. "Wir sind megaschlecht in die zweite Halbzeit gekommen. Das ist sehr bitter, weil wir uns die Butter vom Brot haben nehmen lassen", sagte Schmid.
Mit der zweiten Niederlage im vierten Spiel verfehlten die Löwen den Anschluss an den ungeschlagenen Gastgeber, der die Tabelle der Achter-Gruppe mit acht Punkten vor dem FC Barcelona (6) und Kielce (6) anführt. Beste Löwen-Werfer in Skopje waren Linkshänder Alexander Petersson (7 Tore), Gudjon Valur Sigurdsson (6) und Kreisläufer Jannik Kohlbacher (5).
"Wir müssen sehen, dass wir mehr Konstanz in unser Spiel bringen und aus den Fehlern lernen", sagte Coach Jacobsen. Beweisen können das die Löwen schon am kommenden Mittwoch. Gegen den noch punktlosen schwedischen Meister IFK Kristianstad sind zwei Punkte Pflicht. "Wir dürfen uns gegen Kristianstad jetzt keinen Ausrutscher erlauben und müssen am Mittwoch anders auftreten", sagte Sportchef Oliver Roggisch.