Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo hat sich die Pole Position zum Großen Preis von Monaco gesichert und geht damit zum zweiten Mal in seiner Karriere vom ersten Platz in ein Formel-1-Rennen.
Der Australier startet den sechsten Saisonlauf am Sonntag (15:10 Uhr/"RTL") vor dem WM-Zweiten Sebastian Vettel im Ferrari und Gesamtspitzenreiter Lewis Hamilton aus Großbritannien im Mercedes. "Gratulation an Daniel, er hat einen fantastischen Job gemacht", lobte Hamilton nach dem Qualifying: "Red Bull hatte schon am gesamten Wochenende die richtige Pace. Wir wussten, dass das der Fall sein wird."
>> Die besten Bilder vom Renn-Wochenende aus Monaco
Ricciardo hatte seine erste Pole vor fast genau zwei Jahren ebenfalls auf dem Stadtkurs von Monaco erobert, zugleich war es die bis Samstag letzte für sein Team. Der Red-Bull-Pilot fuhr mit seiner Bestzeit (1:10.810 Minuten) außerdem einen neuen Streckenrekord im Fürstentum.
"Wir waren in jeder Session die Schnellsten. Ich habe alles getan, was möglich ist", freute sich Ricciardo hinterher. Schon zu Beginn des Qualifyings pulverisierte er den Rekord in Monaco, konnte sich in Q3 aber noch einmal steigern.
>> Das Ergebnis des Qualifyings von Monaco in der Übersicht
Hülkenberg streicht die Segel - Verstappen wird gerügt
Gar nicht erst auf die Strecke ging hingegen Max Verstappen im zweiten Red Bull. Das Auto des Niederländers konnte nach seinem heftigen Crash im Abschlusstraining nicht mehr rechtzeitig repariert werden.
Noch in der Box musste er sich eine Standpauke von Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko anhören. "Das war mein Fehler, ich kann ihn mir im Moment noch nicht erklären", sagte Verstappen anschließend. Sein Teamchef Christian Horner nahm ihn in die Pflicht: "Er muss allmählich anfangen, aus seinen Fehlern zu lernen. Er weiß das besser als jeder andere, und es war sicher sehr schmerzhaft für ihn, das Qualifying auf diese Weise zu verfolgen."
Nach dem zweiten Qualifying-Abschnitt mussten Nico Hülkenberg (Renault/11.), Stoffel Vandoorne (McLaren/12.), Sergey Sirotkin (Williams/13.), Charles Leclerc (Sauber/14.) und Romain Grosjean (Haas/15.) die Segel streichen. Für den Deutschen war es in der laufenden Saison die erste Qualifying-Pleite gegen Teamkollege Sainz, die nicht einem technischen Defekt geschuldet war.
Hypersoft feiern Renn-Premiere
Der mit 3,337 km kürzeste Kurs im Formel-1-Kalender ist extrem verwinkelt. Hier kommt es weniger auf Motorleistung, sondern vor allem auf Abtrieb in den Kurven an - genau das ist die Stärke des RB14. Zudem kommen die Red Bull offenbar am besten mit dem extrem weichen Hypersoft-Reifen von Pirelli zurecht, der in Monte Carlo Renn-Premiere feiert.
Ferrari tastete sich in jeder Einheit näher an den Speed von Red Bull heran, blieb aber letztlich einen Tick zurück. Mercedes zog aus dem schwachen Auftritt im letzten Jahr offenbar die richtigen Schlüsse. Der Rückstand von Hamilton auf Ricciardo, der in 1:10,810 Minuten seinen eigenen Rundenrekord aus dem Training pulverisierte, lag im Q3 nur bei rund drei Zehnteln. Vettel war etwas mehr als eine Zehntel langsamer als der Australier.
Ein Platz in der ersten Startreihe ist auf dem engen Straßenkurs im Fürstentum besonders wichtig. In den vergangenen 32 Jahren ging der spätere Sieger 25-mal von Rang eins oder zwei ins Rennen. "Aus einem guten Samstag resultiert hier oft ein sehr guter Sonntag", hatte Vettel nach dem ersten Trainingstag erklärt."
