Die Rhein-Neckar Löwen feiern Weihnachten als Tabellenführer. Nach dem souveränen Sieg im Nord-Süd-Gipfel gegen die SG Flensburg-Handewitt sollte der Rest der Liga gewarnt sein.
Die Löwen-Fans feierten schon Minuten vor dem Abpfiff, Maskottchen Conny sprang mit Weihnachtsmann-Mütze auf dem Kopf wie wild geworden am Spielfeldrand herum. Mit einem souveränen 32:27 (20:16) im Spitzenspiel gegen "Vize" SG Flensburg-Handewitt hat der deutsche Meister Rhein-Neckar Löwen die Tabellenführung verteidigt - und ein deutliches Signal an den Rest der Handball-Bundesliga gesendet.
"Was wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, war überragend", sagte Kapitän Andy Schmid: "Wir haben ein enormes Pensum abgespult. In der zweiten Halbzeit hat uns unser Torhüter ein bisschen den Arsch gerettet. Aber das braucht man in solchen Spielen, dass ein, zwei Spieler die Kohlen aus dem Feuer holen."
Immer wieder trieb Mikael Appelgren im Löwen-Tor die Gäste mit starken Paraden zur Verzweiflung, der Schwede entschärfte fast die Hälfte aller Flensburger Würfe. "Das war eine Weltklasse-Leistung", sagte Nationalspieler Patrick Groetzki.
Sigurdsson erneut überragend
Trainer Nikolaj Jacobsen lobte die deutliche Leistungssteigerung des Gegners nach dem Wiederanpfiff. Doch "leider für Flensburg haben wir einen richtig guten Torhüter", sagte der Coach: "Ich weiß nicht, ob er Glühwein mag, aber er darf sich heute ein paar nehmen."
Erfolgreichster Werfer vor 13.200 Zuschauern in der ausverkaufen Mannheimer Halle war der isländische Nationalspieler Gudjon Valur Sigurdsson, dessen Vertragsverlängerung bei den Löwen bis 2019 zuvor verkündet worden war, mit neun Toren. Für Flensburg traf Rasmus Lauge Schmidt (8) am häufigsten.
"Das haben wir uns natürlich gewünscht, dass wir uns ein Geschenk unter den Weihnachtsbaum legen", sagte Schmid bei "Sky". Mit 15 Siegen nach 18 Spielen können die Löwen ihren einen freien Tag an Heiligabend in Ruhe genießen, ehe am zweiten Weihnachtsfeiertag das Auswärtsspiel in Stuttgart ansteht.
Machulla trauert Chancen hinterher
"Wir wissen, dass die Meisterschaft nur über Flensburg geht, und sich da auf drei Punkte abzusetzen, war natürlich ein Ausrufezeichen", sagte Groetzki: "Jetzt haben wir erst einmal eine gute Ausgangsposition. Aber in der Rückrunde geht es von vorne los." Zunächst allerdings ohne Rückraumspieler Momir Rnic, der wegen einer im Training erlittenen Fraktur des linken Mittelfußknochens wohl drei Monate ausfallen wird und auch die EM in Kroatien verpasst.
Die Flensburger haderten nach der Pleite mit der verpassten Chance. "Das ist natürlich sehr ärgerlich", sagte Trainer Maik Machulla: "Wir hatten uns viel vorgenommen und sind mit viel Motivation und Mut angereist. Deshalb bin ich sehr enttäuscht."


























