Norwegens Skilanglauf-Königin Marit Bjørgen hat in Lahti ihre insgesamt 18. WM-Goldmedaille gewonnen. Die 36-Jährige entschied das Freistil-Rennen über 30 Kilometer nach 1:08:36,8 Stunden knapp vor ihren Teamkolleginnen Heidi Weng und Astrid Uhrenholdt Jacobsen für sich. Als beste Deutsche belegte Stefanie Böhler den guten zwölften Rang.
Für Bjørgen war es in Lahti das vierte Gold, gemeinsam mit Kombinierer Johannes Rydzek ist sie damit die erfolgreichste Teilnehmerin der Titelkämpfe. Zudem ging auch das sechste Skilanglauf-Gold der Frauen nach Norwegen - WM-Rekord. Die Langlauf-Nation Nummer eins ist seit März 2010 über die 30-Kilometer-Distanz ungeschlagen.
"Ich wäre gerne mit etwas um den Hals aus Lahti heim gekommen. Aber ich habe hier meine besten Saisonleistungen gebracht, daher kann ich zufrieden sein", sagte Böhler. Sie hatte nach zehn Kilometern dem hohen Tempo Tribut zollen müssen und sich aus der Spitzengruppe verabschiedet. "Ich wollte vorne dran bleiben, aber ich hatte ein paarmal ein Tief", sagte Böhler. Im Ziel hatte die 36-Jährige 1:23,5 Minuten Rückstand auf Björgen.
WM-Debütantin Katharina Hennig, schon im Skiathlon starke Elfte, kam als zweitbeste Deutsche auf den 19. Rang. Nicole Fessel nd die dreimalige Junioren-Weltmeisterin Victoria Carl folgten auf den Rängen 21 und 37.
Das deutsche Skilanglauf-Team wird somit aller Voraussicht nach zum dritten Mal in Folge bei einer WM ohne Medaille bleiben. Beim abschließenden 50-Kilometer-Lauf am Sonntag sind die DSV-Männer klarer Außenseiter.
Bjørgen lässt Teamkolleginnen im Zielsprint stehen
Vor 35.000 Zuschauern an der Strecke zog Bjørgen nach zehn Kilometern erstmals das Tempo an, eine Konkurrentin nach der anderen musste abreißen lassen. Nach der Hälfte der Distanz hatte sich eine 13-köpfige Spitzengruppe gebildet, zu der auch Böhler gehörte. Einen Kilometer später konnte aber auch die beste Deutsche nicht mehr folgen. Auf den letzten Metern konnten einzig Weng und Jacobsen der starken Bjørgen folgen, waren im Zielsprint aber chancenlos.
Für Norwegen war es die siebte Goldmedaille in Lahti. Im Medaillenspiegel ist den Skandinaviern mit jetzt siebenmal Gold, fünfmal Silber und fünfmal Bronze Platz eins vor Deutschland (6-3-2) nur noch theoretisch zu nehmen.