Seit Juli 2013 trägt Johan Djourou die HSV-Raute auf der Brust. Im letzten Sommer wurde er sogar zum Kapitän ernannt. Seine Zeit an der Elbe war meist von knallhartem Abstiegskampf geprägt. Doch jetzt ahnt der Schweizer Licht am Ende des Tunnels.
Im Interview mit dem "kicker" verriet er, warum er optimistisch in die kommende Saison geht: "Ich glaube an dieses Projekt. Der HSV hat sich gut verstärkt, nachdem wir schon in der vergangenen Saison einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben. Ich gehe jetzt in meine vierte Saison in Hamburg und erlebe derzeit tatsächlich eine Vorfreude, die ich bisher noch nicht kannte. Es ist zu spüren, dass die Leute Bock auf den HSV haben."
Seinem Trainer spricht der 29-Jährige großes Vertrauen aus: "Bruno Labbadia hat eine super Philosophie, und dadurch, dass mit ihm endlich mal ein Trainer langfristig hier ist, wächst auch das Vertrauen ineinander."
"HSV erinnert mich an Arsenal"
"Die Neuen machen uns ebenso besser. Aber es ist eben noch kein Pflichtspiel absolviert. Die Euphorie im Umfeld ist gut, aber wir Spieler müssen sie jetzt mit Leben füllen. Der Trainer hat jetzt viel mehr Optionen, wir haben richtig viele und richtig enge Konkurrenzkämpfe. Das drückt sich aus meiner Sicht auch schon in einem gestiegenen Trainings-Niveau aus. Ich will keinen zu großen Vergleich ziehen, aber ein wenig erinnert es mich an meine Zeit beim FC Arsenal", kommentierte der EM-Fahrer die Transferpolitik des Vereins.
Mit Alen Halilović, Filip Kostić, Bobby Wood, Bakery Jatta und Luca Waldschmidt haben die Hanseaten junge Offensivtalente verpflichtet. Mats Köhlert wurde aus der U19 hochgezogen und Zoltán Stieber kehrt nach einer Leihe nach Nürnberg zurück ins Volksparkstadion. Torwart Christian Mathenia soll als Back-Up für René Adler dienen.
Für Djourou wird die neue Spielzeit allerdings kein Selbstläufer: "Jeder will spielen, hat dadurch immer persönlich Druck. In der Vergangenheit waren wir manchmal noch zu schnell zufrieden. Und es fehlte Cleverness. Es gibt immer wieder enge Spiele, die auf der Kippe stehen. Ich erwarte, dass wir es hinbekommen, diese Spiele häufiger für uns zu entscheiden oder zumindest nicht zu verlieren. Auch das wäre ein nächster Schritt."
Erfolg "nicht von heute auf morgen"
Dass viele Fans sich nach der Teilnahme am europäischen Geschäft sehnen, kann der Abwehrhüne gut verstehen: "Dass Europa in einem Klub wie dem HSV immer ein Thema ist, finde ich ganz normal. Ambitionen im Umfeld sind auch positiv für uns, Euphorie kann Spieler auch tragen. Entscheidend ist nur, dass jedem Verantwortlichen bewusst ist, dass dieser Verein jetzt über mehrere Jahre Probleme hatte. Wir werden es nicht von heute auf morgen schaffen."
Obwohl sein Vertrag im nächsten Sommer endet, dürfen sich die HSV-Fans Hoffnungen auf einen Verbleib des Schweizers machen: "Ich habe jetzt das Gefühl, dass es mit diesem Trainer und dieser Führung in die richtige Richtung geht. Ich möchte gern ein Teil davon sein."
In drei Jahren in der Elbstadt absolvierte Djourou 88 Pflichtspiele, in denen er zwei Treffer beisteuerte.



























