Bei der 74. Vierschanzentournee führen nicht die formschwachen Andreas Wellinger und Karl Geiger das deutsche Skisprung-Aufgebot an, die DSV-Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden beim Highlight rund um den Jahreswechsel liegen auf zwei Shootingstars. Ihnen traut auch Ikone Martin Schmitt eine gute Platzierung zu.
Als Vierter des Gesamtweltcups wird Philipp Raimund in die Vierschanzentournee in Oberstdorf starten. Nur fünf Plätze dahinter ist mit Felix Hoffmann ein weiterer DSV-Adler zu finden, der im bisherigen Saisonverlauf einen stabilen Eindruck hinterlassen hatte. Zu den ganz großen Favoriten auf den Tournee-Triumph zählen die deutschen Hoffnungsträger aber nicht.
"Für mich heißen die Topfavoriten Ryoyu Kobayashi und Domen Prevc", betonte der ehemalige Weltklasse-Skispringer Martin Schmitt im Gespräch mit "Eurosport". Doch der 47-Jährige traut auch Hoffmann einiges zu: "Felix hat ein Wahnsinnspotenzial, wenn man Engelberg gesehen hat. Das ist schon stark, was er zeigt. Wer das Potenzial hat, ein Springen für sich zu entscheiden, kann auch die Tournee gewinnen."
Hoffmann sprang in dieser Saison bereits dreimal auf das Podest. Bei der Tournee-Generalprobe am vergangenen Wochenende in der Schweiz ließ er mit einem zweiten und dritten Rang aufhorchen, nachdem er zuvor in Klingenthal noch zu kämpfen hatte und nicht in die Top 10 kam.
Skispringen: Hoffmann kann bei der Vierschanzentournee "eine gute Rolle spielen"
"Eine solche trickreiche Schanze, die ihn vielleicht eher mal ein bisschen bremst, gibt es bei der Tournee nicht. Deswegen glaube ich, dass er da eine gute Rolle spielt", so Schmitt mit Blick auf die Chancen des 28-Jährige, in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen einen guten Job zu machen.
Das Potential, bei der Tournee ganz vorne dabei zu sein, sieht Schmitt aber auch in Raimund. "Der Philipp mag das, wenn die Stadien voll sind. Er springt bei der Tournee immer gut, war dort eigentlich immer besser als seine Gesamtweltcupplatzierung", zeigt sich die deutsche Skisprung-Legende optimistisch.
Gerade beim ersten Wettkampf könne man viel vom DSV-Duo erwarten. "Beide können speziell in Oberstdorf sehr gut springen und werden da einen guten Start haben. Philipp springt jetzt schon so lange auf einem hohen Niveau. Der hat so eine stabile Form, da dürfte nichts anbrennen", ist sich Schmitt sicher.

