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Skisprung-Ikone kommentiert Topstar-Krise

Bald Bundestrainer? Martin Schmitt bezieht Stellung

Martin Schmitt ist eine Legende des deutschen Skispringens
Martin Schmitt ist eine Legende des deutschen Skispringens
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Wrofoto/ Piotr Hawalej
17. Dezember 2025, 08:30
sport.de
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Felix Hoffmann eroberte in Lillehammer das erste Podium seiner Karriere, Philipp Raimund enterte sogar bereits viermal das Treppchen und dennoch blicken die deutschen Skisprung-Männer nicht gerade sorgenfrei in Richtung Vierschanzentournee (29. Dezember bis 06. Januar). Das Vorzeige-Duo Andreas Wellinger und Karl Geiger springt völlig hinterher, außerdem ist noch offen, wer nach dem Winter auf Bundestrainer Stefan Horngacher folgt. DSV-Ikone Martin Schmitt hat nun Stellung zu den wichtigsten Themen bezogen.

Licht und dunkle Schatten: So lässt sich der bisherige Skisprung-Winter aus Sicht der deutschen Männer umschreiben, auch Martin Schmitt betont im Interview mit der "Sport Bild" deutliche Unterschiede bei den DSV-Athleten. 

Philipp Raimund habe sich stark verbessert, könne inzwischen "gute Sprünge in Serie" abrufen und sei der "direkte Verfolger der Topfavoriten" Domen Prevc und Ryoyu Kobayashi. Pius Paschke, der sich in der vergangenen Saison in der Weltspitze festsetzte, stabilisiere sich langsam, bei Karl Geiger und Andreas Wellinger liege hingegen noch einiges im Argen, fasst Schmitt zusammen.

Wellinger (2 WM- und 2 Olympia-Titel) sowie Geiger (5 WM-Titel) hatten zuletzt sogar Probleme, den zweiten Durchgang zu erreichen. Als Konsequenz wurde das Duo bei der Vierschanzentournee-Generalprobe in Engelberg (ab 20.12.) aus dem deutschen Kader gestrichen. Beide sollen sich stattdessen im Training die nötige Sicherheit holen.

Geiger und Wellinger sind allerdings keine Einzelfälle, mit Halvor Egner Granerud (2 Mal Gesamtweltcupsieger) aus Norwegen und dem Polen Dawid Kubacki (2 Mal Weltmeister) springen weitere Topstars aktuell hinterher, für Schmitt eine Folge der neuen Materialvorschriften. 

Bundestrainer? "Vielleicht wird das eines Tages mal ein Thema"

"Harry Kane würde in Moon Boots vielleicht auch keine Tore mehr schießen. Die engeren Anzüge in dieser Saison stellen viele Springer vor eine Herausforderung", so der 47-Jährige, der in seiner Karriere 27 Einzelspringen gewinnen konnte. "Zum anderen ist Skispringen eine hochsensible Sportart, wo kleinste Veränderungen im Bewegungsablauf große Auswirkungen haben. Ob ein Sprung gut wird, entscheidet sich beim Absprung im Bruchteil einer Sekunde."

Eine Analyse, die durchaus nahelegt, dass Schmitt auch ein Anwärter auf den nach dem Winter vakanten Posten des deutschen Cheftrainers ist, der viermalige Weltmeister und Olympiasieger von 2002 hegt derzeit aber keine Ambitionen: "Ich würde sagen: nicht jetzt. Vielleicht wird das eines Tages mal ein Thema. Momentan bin ich mit meiner Rolle als Talentscout im Deutschen Skiverband sehr glücklich", erklärte Schmitt.

An guten Alternativen mangelt es laut Schmitt allerdings ohnehin nicht. Konkret nennt er Ex-Frauen-Coach Maximilian Mechler, den aktuellen Co-Trainer Andi Mitter, Thomas Thurnbichler, Ronny Hornschuh oder den deutschen C-Kader-Trainer Christian Winkler.

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