Am Ende eines traumhaften Wochenendes setzte Lena Dürr nochmal ihr breitestes Grinsen auf. Voller Stolz und mit inbrünstigem "Wooohooo!" nahm die 34-Jährige als nach Punkten beste Athletin der beiden Rennen in Copper Mountain einen Scheck über 10.000 US-Dollar in Empfang. Das üppige Preisgeld hatte sich die deutsche Skirennläuferin redlich verdient.
"Es hat so viel Spaß gemacht, ich bin wirklich zufrieden", sagte Dürr zum Abschluss eines der besten Wochenenden ihrer Karriere freudestrahlend. Ein überragender sechster Platz im Riesenslalom am Samstag, dazu einen Tag später als Zweite des Slaloms das erste Podium der Saison: Dürr hatte im US-Bundesstaat Colorado eindrucksvoll ihre starke Frühform unterstrichen - und im Deutschen Skiverband (DSV) damit weiter Hoffnungen auf eine Medaille beim Saisonhöhepunkt geschürt.
"Ich versuche, jetzt nicht darüber nachzudenken", gab sich Dürr mit Blick auf die Olympischen Winterspiele in Mailand und Cortina d'Ampezzo im Februar jedoch verhalten: "Ich gehe einfach von Rennen zu Rennen." Das klappt bislang. Nach zwei Top-10-Ergebnissen bei den Slalom-Rennen in Levi und Gurgl hatte in Colorado besonders der beste "Riesen" ihrer Karriere die gebürtige Münchnerin mit Stolz erfüllt.
"Schönster Riesenslalom, den ich je gefahren bin"
"Heute war es ein harter Kampf", sagte Dürr, nachdem sie beim Slalom im zweiten Durchgang noch von Platz neun aufs Podest gerast war, "aber gestern war es der schönste Riesenslalom, den ich je gefahren bin". Ganze 14 Jahre nach ihrem bislang besten "Riesen", einem achten Platz in Aspen, verbesserte Dürr ihre persönliche Bestleistung. Und das nachdem sie ihre Zweitdisziplin neben dem Slalom zwischenzeitlich sogar schon aufgegeben hatte.
In Copper Mountain habe sie es nun aber "geschafft, in beiden Läufen ans Limit zu gehen", resümierte Dürr glücklich. Dass nach Platz vier im ersten Durchgang womöglich sogar ein bisschen mehr drin gewesen wäre? Geschenkt. Das verpasste Podiumserlebnis holte Dürr schließlich im Slalom nach, wenngleich auch sie nicht einmal im Ansatz an die Dominatorin heran kam.
Mit erneut über einer Sekunde Vorsprung gewann Mikaela Shiffrin auch den dritten Slalom der Saison. Die US-Amerikanerin ist nach ihrer Verletzung im vergangenen Winter zumindest in ihrer Lieblingsdisziplin schon wieder das Maß aller Dinge. Dahinter aber kämpfen die Konkurrentinnen um die Plätze - mit Lena Dürr.