Nach fast einem halben Jahr Pause meldet sich Deutschlands Handball-Nationalmannschaft mit zwei Testspielen gegen Island zurück.
Am Donnerstag in Nürnberg und am Sonntag in München trifft die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason auf dessen Heimatland – ein echter Härtetest zweieinhalb Monate vor dem Start der Europameisterschaft. Für viele Spieler beginnt jetzt der Kampf um die begehrten EM-Tickets.
"Natürlich ist die EM im Hinterkopf. Ich will mich in den Fokus spielen. Ich will zeigen, dass ich im Januar gerne dabei wäre", sagt Linksaußen Tim Freihöfer. Der 22-Jährige, der mit den Füchsen Berlin Deutscher Meister wurde, steht exemplarisch für den Hunger einer jungen Generation, die sich im DHB-Team beweisen will.
Seit Montag arbeitet Bundestrainer Gislason mit seinem 18-Mann-Kader in München. "Das Turnier im Januar habe ich seit der Auslosung im Blick und analysiere die Vorrundengegner, aber in der kommenden Woche geht es erst einmal vor allem um uns. Wir wollen mit dem Lehrgang und den Spielen gegen Island eine optimale Basis schaffen", betont der Isländer.
Die jüngste Vergangenheit verlief alles andere als glänzend. Nach dem olympischen Silber von Paris folgte bei der WM das frühe Viertelfinal-Aus, in der EM-Qualifikation fehlte deutlich sichtbar die spielerische Leichtigkeit.
"Wir werden sehen, wo wir stehen. Wir haben uns jetzt ein gutes halbes Jahr nicht gesehen. Da muss das ein oder andere verfeinert werden", erklärte auch Kapitän Johannes Golla und verspricht einen "Rieseneinsatz" und eine Woche "mit viel Leidenschaft für Deutschland".
Wolff, Knorr und Köster zählen zum festen Kern
Zum festen Kern gehören neben Golla selbst noch Star-Keeper Andreas Wolff, Rückraum-Regisseur Juri Knorr und der Halblinke Julian Köster. Mit Talenten wie Marko Grgic und Justus Fischer drängt sich die nächste Generation schon seit einiger Zeit auf.
Erstmals dabei sind Abwehrspezialist Tom Kiesler und Torhüter Lasse Ludwig. Acht Spieler stammen aus den Jahrgängen 2002 oder jünger – ein klares Signal für Gislasons langfristigen Plan. "Wir haben mittlerweile einen stabilen Stamm, aber wie sich das Bild der Nationalmannschaft auf dem Weg zur EM entwickeln wird, wissen wir nicht", so der Bundestrainer. Die endgültigen EM-Tickets will er Mitte Dezember vergeben.
Dann gilt der Blick der kniffligen Vorrundengruppe in Herning, wo Deutschland auf Österreich, Spanien und Serbien trifft.









