Die Amtszeit von Fredi Bobic bei Hertha BSC endete vor rund zweieinhalb Jahren unrühmlich. Auf die Entlassung folgte ein langer Rechtsstreit. Nun hat sich der Ex-Geschäftsführer zu Wort gemeldet.
"Mir ging es nie um die Summe, sondern darum, dass mein Vertrag respektiert wird. Deshalb habe ich einen Vergleich angeboten, weil ich endlich Ruhe wollte. Aber Hertha wollte es offenbar ausfechten", schilderte Fredi Bobic die Hintergründe der Streitigkeiten gegenüber "Bild".
Der Geschäftsführer Sport war im Januar 2023 von seinem Posten bei Hertha BSC abberufen worden. Seine Chefs warfen ihm damals "vereinsschädigendes Verhalten" vor und sprachen eine außerordentliche Kündigung aus.
Zuvor hatte der Sportchef nach dem verlorenen Stadtderby gegen Union am "ARD"-Mikrofon die Nerven verloren. "Wenn du nochmal frägst, kriegst du eine gescheuert", waren damals seine Worte an einen Journalisten.
Durch eine rechtmäßige außerordentliche Kündigung hätte Bobic keine Ansprüche auf Lohnfortzahlung oder eine Abfindung gehabt. Doch der ehemalige Bundesliga-Stürmer klagte und bekam nach über zwei Jahren schließlich Recht.
Hertha BSC bald wieder in der Bundesliga?
Hertha musste rund vier Millionen Euro an Bobic zahlen. Für den 53-Jährigen ging damit ein schmerzhaftes Kapitel zu Ende.
"Dieser ganze Gerichtskram hat mich extrem belastet. Immer wenn es weitergehen sollte, kam wieder ein Befangenheitsantrag von der Gegenseite und noch einer. Das hat sich unglaublich gezogen", beklagte Bobic.
Einen Groll gegen die Hertha habe er durch die Geschichte aber nicht entwickelt. Er würde sich sogar über eine Bundesliga-Rückkehr der Berliner freuen.
"Ich habe immer gesagt, ich sehe das völlig losgelöst voneinander. Wenn Hertha aufsteigt, wäre das super – für Stadt und Fans. Ob das realistisch ist, ist eine andere Frage. Wenn ich sehe, wie der Verein aufgestellt ist, habe ich berechtigte Zweifel. Da bin ich sicher nicht der Einzige in Berlin", sagte er.
Bobic ist heute als Geschäftsführer für den polnischen Klub Legia Warschau tätig.