Erfolgstrainer Jaron Siewert hat sich erstmals nach seinem Rauswurf bei den Füchsen Berlin zu Wort gemeldet. Dabei ließ er kein gutes Haar an den Verantwortlichen beim amtierenden Meister.
"Es ist etwas Zeit vergangen, und die ersten Emotionen haben sich gelegt. Was bleibt, ist tiefes Unverständnis – und eine große menschliche Enttäuschung gegenüber den Entscheidungsträgern der Füchse Berlin", schrieb Jaron Siewert am Freitag in einem Beitrag auf Instagram.
Gut eine Woche ist nach seinem spektakulären Rauswurf beim Handball-Champion Füchse Berlin vergangen. Was besonders weh tut, so Siewert: "Einen Jungen aus Reinickendorf, welcher ein Inbegriff der Vereinsphilosophie war und sich auch dieser mit voller Hingabe als Cheftrainer verschrieben hat, so vor die Tür zu setzen, schmerzt am meisten."
Der gerade einmal 31 Jahre alte Erfolgstrainer machte zudem unmissverständlich klar, dass sein Ausscheiden "die alleinige Entscheidung der Gesellschafter und der Geschäftsführung" gewesen sei: "Ich ging an jenem Donnerstag in das Gespräch mit dem festen Glauben, den bereits besprochenen neuen Vertrag zu unterschreiben – und wurde völlig unerwartet freigestellt. Das hat mich eiskalt getroffen."
Weder "einzelne Spieler noch Spielergruppen" hätten mit dieser Entscheidung etwas zu tun, betonte Siewert ausdrücklich: "Nach vielen persönlichen Gesprächen war es mir sehr wichtig, auch dafür Gewissheit zu bekommen."
Siewert unterstützt Nachfolger Krickau
Am Ende bleibt für den Handball-Lehrer nur die Enttäuschung über das plötzliche Ende zurück. Es sei zudem "nicht nachvollziehbar", dass als Begründung für den Rauswurf der "öffentliche Druck" herangezogen wurde, "obwohl man die Thematik selbst in die Medien gebracht hat".
Ihm sei es nun "wichtig, der Mannschaft weiterhin den Rücken zu stärken - und dem neuen Trainer die volle Unterstützung zu geben. Ich war immer ein Optimist, was die sportliche Stärke unserer Mannschaft betrifft - und das sollten wir alle bleiben."
Die Berliner hatten sich in der Vorwoche mit sofortiger Wirkung von Siewert sowie von Sportvorstand Stefan Kretzschmar getrennt. Beide hatten noch einen bis zum Saisonende geltenden Vertrag. Als Nachfolger verpflichteten die Füchse den Dänen Nicolej Krickau, der künftig in einer Doppelfunktion arbeitet. Füchse-Boss Bob Hanning war hinterher heftig in die Kritik geraten.