Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl stand nach den kontroversen Aussagen von Klub-Patron zuletzt eher unfreiwillig im Blickfeld. Geht es nach BVB-Berater und TV-Experte Matthias Sammer, einst selbst in München als Manager aktiv, braucht Eberl ein dickeres Fell.
Matthias Sammer verfolgt die Causa Max Eberl beim FC Bayern "schon länger", wie er in einer Medienrunde von "Prime Video" vor dem Auftakt der Champions-League-Saison sagte. Er weiß: Für den Sportvorstand des deutschen Rekordmeisters sei es aktuell "nicht einfach in der Position".
Dabei könnte der 51-Jährige durchaus offensiver auftreten, meint der Ex-Profi: "Er versucht sein Bestes, lässt in meinen Augen aber oftmals die Dinge zu sehr über sich ergehen. Ich hätte manchmal schon gedacht: Da darf man auch mal knurren oder platzen oder auch zurückbeißen."
Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte jüngst im "Doppelpass" Meinungsverschiedenheiten in Transferfragen eingeräumt und Eberl attestiert, "ziemlich empfindlich" zu sein. Später beteuerte der Bayern-Patron, er habe seinem Sportvorstand mit den deutlichen Aussagen nur helfen wollen.
Der FC Bayern braucht "keinen Kuschelkurs"
Seither sorgen die kontroversen Aussagen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß über Max Eberl für Wirbel. Hoeneß trage eben "sein Herz auf der Zunge", sagte der Europameister von 1996: "Er ist alt genug zu wissen, was er tut."
Zwar brauche man beim FC Bayern "keinen Kuschelkurs", fügte der TV-Experte hinzu. Man müsse die "Dinge auch einmal klar benennen. Aber es ist immer besser, keine latente Unruhe zu haben, weil das auf Dauer auch ein gewisses Alibi für die Spieler, für die Ergebnisse bringt." Für den Klub würde er sich wünschen, dass Eberl "ein bisschen mehr in Ruhe gelassen wird".
Matthias Sammer war selbst zwischen 2012 und 2016 in leitender Position beim FC Bayern tätig und kennt daher die enorme Präsenz von Uli Hoeneß an der Säbener Straße. Max Eberl hatte am Freitag die Spekulationen unterdessen entschieden dementiert, aktuell über einen Rücktritt beim FC Bayern nachzudenken. "Mein Herz ist hier. Never ever dran gedacht, hier hinzuschmeißen. Dafür habe ich viel zu viel vor."