Den Los Angeles Clippers und Kawhi Leonard werden vorgeworfen, einen Deal am Salary Cap vorbei eingefädelt zu haben. Pablo Torre, der mit diesen Entdeckungen an die Öffentlichkeit ging, ordnete seine Behauptungen nun ein und will von "Panik" auf Ligaseite gehört haben.
In der "Dan Patrick Show" sprach der Investigativ-Journalist über seine neueste Podcastfolge von "Pablo Torre Finds Out", in der es um einen Werbevertrag Leonards in Höhe von 28 Millionen Dollar mit dem Clippers-Sponsor "Aspiration" ging. Dieser sei am Salary Cap vorbei eingetütet worden sein, weshalb die NBA selbst sich zu diesen Anschuldigungen ein Bild machen muss.
"Mir wurde heute Morgen gesagt, dass ein bisschen Panik ausgebrochen ist", sagte Torre am Donnerstag über die Reaktion der Liga. "Ich habe gehört, dass sie von diesem Deal zwischen Steve Ballmer, oder wenigstens zwischen Aspiration und Kawhi Leonard, mit dem Einfluss von Steve Ballmers, nichts gehört haben. Ballmer soll laut unseren Informationen die treibende Kraft gewesen sein. Es wird ein bisschen chaotisch werden."
Die Clippers meldeten sich prompt zu Wort und bezeichneten die Anschuldigungen als "absurd". In einem Statement schrieb die Franchise, dass weder die Clippers noch Steve Ballmer den Salary Cap umgangen hätten, um Geld an Kawhi Leonard weiterzuleiten. "Weder Steve noch die Clippers-Organisation hatten Einblick in die eigenständigen Sponsorenvereinbarungen Kawhis mit Aspiration. Etwas anderes zu sagen, ist schlichtweg falsch", hieß es.
Kawhi und das "Fehlen jeglicher Werbung"
Torre war der Meinung, dass es für die Franchise aus Los Angeles "schwer" werde, die Anschuldigungen zu widerlegen. "Es gibt einen lustigen Satz in Gerichtsräumen: Das Fehlen von Beweisen ist kein Beweis", schilderte Torre und betonte, dass es in diesem Fall anders sei, da es sich bei Leonard und Aspiration um einen Werbedeal gehandelt habe.
"Das Fehlen von Beweisen ist das Fehlen von jeglicher Werbung. Keine Tweets, keine Retweets, keine Favoriten, keine Likes, keine Auftritte, einfach nichts. Im Internet und nach Aussagen der Quellen, die wir haben, gab es nichts", erklärte er den Vorwurf gegenüber dem Superstar.
Besonders heikel sei zudem der Umstand, dass Aspiration mit der Insolvenz zu kämpfen hatte, jedoch den NBA-Superstar "in oberster Priorität" weiter bezahlte. Torre betonte: "Als die Insolvenz am Horizont war, niemand seine Rechnungen zahlen konnte, als niemand bezahlt wurde, war es Kawhi, der Geld bekam", untermauerte Torre seine Argumentation.
Konsequenzen für die Clippers? Fall ist "beispiellos"
Als es darum ging, einen Blick in die Zukunft zu werfen und abzuschätzen, wie die Liga und Strafverfolgungsbehörden auf die schwerwiegenden Vorwürfe reagieren werden, wies Torre auf die Meinung von NBA-Experte Marc Stein hin. Dieser bezeichnete die Anschuldigungen auf X als "erschütternd und beispiellos".
"Steve Ballmer ist der reichste Besitzer einer Sportmannschaft im Sport und der Boss von Adam Silver. Es gibt in der NBA kein echtes Justizsystem. Es ist ein Business-Deal", so Torre. "Wie bestraft man seinen eigenen Boss? Was ist mit den 29 anderen Chefs? Was sagen sie dazu? Es ist ein interessantes Ratespiel, wie die Bestrafung aussehen wird."