Mit der Verpflichtung von Handball-Nationalspieler Marko Grgic vom ThSV Eisenach ist der SG Flensburg-Handewitt ein Transfer-Coup gelungen. Doch hinter den Kulissen lief der Deal alles andere als reibungslos ab.
Die "Sport Bild" enthüllte nun Hintergründe zur "Schlammschlacht" rund um Marko Grgic.
Der Wechsel des Handball-Nationalspielers vom ThSV Eisenach zur SG Flensburg-Handewitt war eigentlich für 2026 angekündigt worden. Dank einer Ausstiegsklausel in Höhe von "nur" 50.000 Euro hatten sich die Norddeutschen die Dienste des Rückraumspielers gesichert.
Doch überraschend verkündeten die HBL-Klubs, dass Grgic bereits zur Saison 2025/2026 in Flensburg aufschlägt.
Laut dem Bericht wollte der 21-Jährige unbedingt schon vor 2026 zur SG wechseln. Dafür habe er seinen Vertrag in Eisenach, der eigentlich bis 2027 datiert war, zum 31. Juli 2025 gekündigt.
Dies habe offenbar ein Formfehler bei der Vertragsverlängerung um Februar 2024 möglich gemacht, der von einer Anwältin entdeckt worden war.
Doch davon wollte Eisenach nichts wissen. "Wir haben den Vertrag mehrfach anwaltlich prüfen lassen. Alle haben uns versichert, dass er wasserdicht ist", betonte Geschäftsführer René Witte.
Der Zoff wäre aller Voraussicht nach vor Gericht gelandet, ein monatelanger Rechtsstreit hätte gedroht.
Mensah-Wechsel macht Grgic-Deal möglich
Nur da Mads Mensah Flensburg überraschend verlassen wollte, und plötzlich Handlungsbedarf bei den Norddeutschen im linken Rückraum bestand, konnte dieser Streit verhindert werden.
"Mads kam Anfang Juli auf uns zu und sagte, dass er ein Angebot eines anderen Vereins vorliegen hat. Wir haben uns daraufhin um Alternativen bemüht. Vor einigen Tagen ging dann plötzlich eine Tür auf, sodass wir in die Gespräche mit Eisenach gegangen sind. Diese Gespräche waren sehr positiv, konstruktiv, respektvoll und zielführend. Die beiden Wechsel von Mads und Marko sind eine sehr gute Lösung - für Mads Mensah, die SG, Marko Grgic und den ThSV Eisenach", erklärte SG-Sportdirektor Ljubomir Vranjes gegenüber der "Sport Bild".
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Wie viel Geld Flensburg für den vorgezogenen Grgic-Deal hinblätterte, ist nicht ganz klar. Über eine Summe zwischen 250.000 und 500.000 Euro wird spekuliert.
Finanziell konnte die SG den Deal stemmen, da einerseits für Mensah eine Ablöse floss, andererseits Grgic in der kommenden Saison auf Gehalt verzichtet. Statt den ab 2026 vereinbarten 25.000 Euro kassiert der DHB-Star zunächst "nur" 15.000 Euro.