U21 gegen Serbien: Noten und Einzelkritik
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U21 gegen Serbien: Noten und Einzelkritik
Am Donnerstagabend stand für die deutsche U21-Nationalmannschaft bei der EM in Italien und San Marino das zweite Gruppenspiel auf dem Plan. Gegen Serbien knüpfte das Team von Trainer Stefan Kuntz in Trieste an den guten Turnierstart an und gewann souverän mit 6:1. Alle DFB-Akteure in der Einzelkritik:
TOR: Alexander Nübel - Note: 3,0
Den Torhüter des FC Schalke 04 stellte die serbische Offensive um Superstar Luka Jovic nur sehr selten vor Herausforderungen. Einmal hielt Nübel gegen den Ex-Frankfurter bärenstark (53.), beim Elfmeter-Gegentor (85.) war er chancenlos. Ansonsten auf der Linie nicht weiter geprüft. Bei den hohen Hereingaben wirkte er sehr souverän und war stets zur Stelle.
ABWEHR: Lukas Klostermann - Note: 3,0
Der Rechtsverteidiger interpretierte seine Rolle deutlich offensiver als noch gegen Dänemark und rückte bei den Angriffen der DFB-Elf meist bis an den gegnerischen Strafraum vor. Hatte dort einige gelungene Aktionen, hielt sich aber meist zu Gunsten der Mitspieler zurück. Stopfte aufgrund seiner Schnelligkeit jedoch nach Ballverlusten in der Offensive meist noch die Löcher bei den anschließenden Kontern.
Jonathan Tah - Note: 2,0
In der Anfangsphase stand der Abwehrchef vereinzelt nicht optimal und wurde vom Tempo der Serben mehrfach überrascht. Steigerte sich dann aber gewaltig und strahlte im Abwehrzentrum die gewohnte Ruhe aus. Lief viele Zuspiele in die Spitze ab und löste dabei nahezu alle Situationen spielerisch.
Timo Baumgartl - Note: 2,5
An der Seite von Kapitän Tah zeigte auch der zweite Innenverteidiger eine fehlerfreie Leistung. Sicherte bei den serbischen Kontern aufmerksam für die aufgerückten Kollegen ab, sodass bei den Gegenstößen nur selten wirklich Gefahr aufkam. Mit seiner Kopfballstärke klärte er außerdem bei den wenigen Standards der Serben unaufgeregt.
Benjamin Henrichs - Note: 3,0
Ähnlich wie Klostermann auf der rechten Seite stand auch der Frankreich-Legionär meist tief in der Hälfte der Serben und lauerte auf Zuspiele hinter die Kette. Sorgte mit seinen schnellen Antritten für einige gelungene Impulse und steckte vor dem 3:0 stark für Waldschmidt durch (38.). In der Defensive wurde Henrichs nur sehr selten gefordert und blieb tadellos.
MITTELFELD: Mahmoud Dahoud - Note: 2,5
Im Zentrum brauchte der Achter etwas Zeit, um ins Spiel zu finden. Traf zunächst wiederholt falsche Entscheidungen am Ball und wählte insgesamt zu oft die komplizierte Lösung. Ließ sich dann aber von den Kollegen mitreißen und füllte seine Rolle im schnellen Kombinationsspiel immer besser aus. In der zweiten Halbzeit drehte Dahoud noch einmal auf und besorgte per Distanzschuss das 4:0 (69.).
Florian Neuhaus - Note: 2,0
Als einzigen Neuling im Vergleich zur Startaufstellung gegen Dänemark brachte Kuntz den Gladbacher für Arne Maier. Und Neuhaus rechtfertigte seine Berufung mit einer starken Leistung. Riss das Spiel im ersten Durchgang phasenweise an sich und hatte am Ball viele gute Einfälle. Sein hohes Pressing war zudem mehrfach Ausgangspunkt für Ballgewinne und gefährliche Gegenstöße.
Maximilian Eggestein (bis 67.) - Note: 2,5
Der Bremer übernahm im deutschen Mittelfeld die Rolle des defensiven Stabilisators. Im Gegensatz zu Neuhaus und Dahoud spielte Eggestein rund um den gegnerischen Strafraum meist die einfachen Pässe. Dafür arbeitete er sehr engagiert mit nach hinten und gewährte den Gegenspieler nur wenige Freiräume. Wenn einmal Gefahr drohte, war er sofort zur Stelle.
Arne Maier (ab 67.) - Note: 3,0
Für die letzten 20 Minuten übernahm Maier die Position im defensiven Mittelfeld von Eggestein. Hatte gegen eine serbische Mannschaft, die sich zunehmend aufgab, keine Probleme, das Mittelfeld zusammen zu halten. Fand deshalb Freiräume für Vorstöße in die Offensive und setzte mit seinem sehenswerten Treffer zum 6:1 den Schlusspunkt (90.).
ANGRIFF: Marco Richter (bis 74.) - Note: 1,5
Wie im Auftaktspiel agierte der Augsburger auf der linken Offensivseite und präsentierte sich erneut enorm umtriebig. Wirbelte über mehrere Positionen durch die gegnerische Defensive und entwickelte dabei viel Zug zum Tor. Gleich seine erste Großchance verwertete der Shooting Star zum 1:0 (16.). Legte wenig später mit viel Übersicht das zweite Tor für Waldschmidt auf (31.).
Lukas Nmecha (ab 74.) - ohne Bewertung
Der Youngster von Manchester City, der auch den englischen Pass besitzt, kam in der Schlussphase als letzter Joker von Stefan Kuntz in die Partie. Brannte sichtlich auf seine Chance und versuchte mit seinem Tempo, Chancen gegen die müden Serben zu kreieren. Blieb letztlich aber glücklos.
Luca Waldschmidt - Note: 1,0
In einer fulminanten deutschen Offensive war der Freiburger der überragende Akteur und krönte sich zum Matchwinner. Beteiligte sich als Spielmacher häufig an den Ballstafetten im letzten Drittel und bewies ein gutes Auge für die Räume in der serbischen Abwehr. Vollstreckte die Richter-Vorlage eiskalt zum 2:0 (31.), erhöhte nach tollem Solo kurz darauf auf 3:0 (38.) und schnürte kurz vor Abpfiff den Dreierpack (80.).
Levin Öztunali (bis 45.) - Note: 2,0
Von Beginn an strahlte der Mainzer auf der rechten Außenbahn viel Spielfreude aus. Spielte im letzten Drittel häufig den finalen Pass und leitete etliche Großchancen ein. Bereite so mit einem genialen Zuspiel das 1:0 durch Richter vor (16.). Blieb weiter am Drücker und setzte kurz vor der Pause noch einen Schuss an die Latte (42.). Nach der Pause wurde er durch Amiri ersetzt.
Nadiem Amiri (ab 46.) - Note: 3,0
Zur Halbzeit ersetzte der eigentlich als Stammspieler eingeplante Hoffenheimer Öztunali im Sturm-Dreizack der DFB-Elf. Übernahm die Position auf der linken Seite und fügte sich sofort in die gut geölte Offensive-Maschine ein. Wollte unbedingt einen Treffer erzielen und suchte von überall aus den Abschluss. Zwei Mal scheiterte er dabei denkbar knapp (53., 63.).