Zweimal nur 1:1: Das DFB-Zeugnis für die Länderspiele im September

Wieder kein Sieg in der Nations League für Bundestrainer Joachim Löw und die deutsche Nationalmannschaft. Sowohl gegen Spanien, als die DFB-Elf den Ausgleich in letzter Sekunde kassierte, als auch gegen die Schweiz reichte es jeweils nur zu einem 1:1-Unentschieden. So haben sich die Spieler geschlagen:

Stand gegen die Spanier zwischen den Pfosten, da Manuel Neuer nach dem Champions-League-Sieg geschont wurde und Marc-André ter Stegen verletzt fehlte. Hatte zunächst Glück, dass seine Fehler im Zusammenspiel mit den Vorderleuten nicht bestraft wurden. Zeichnete sich später als sicherer Rückhalt aus. Kein schlechtes Bewerbungsschreiben für den Kaderplatz als deutsche Nummer drei.

Nutzte im Spiel gegen die Schweiz die Chance zwischen den Pfosten noch etwas besser und hielt seinen Kollegen mit etlichen guten Aktionen den Rücken frei. Seine guten Reflexe hielten die DFB-Elf im Spiel, beim Gegentreffer hatte er aus kurzer Distanz keine Chance.

Wurde in den Nations-League-Duellen von Joachim Löw nicht eingesetzt. Auf ein Debüt in der A-Nationalmannschaft muss der Hoffenheimer also noch warten.

Koordinierte die DFB-Abwehr gegen Spanien als zentraler Innenverteidiger in der Dreierkette über weite Strecken ohne Probleme. Dass der Bayern-Star nach langer Verletzung noch nicht wieder bei alter Stärke ist, offenbarte spätestens das Duell gegen die Schweiz. Süle ließ sowohl Zweikampfstärke als auch die gewohnte Sicherheit am Ball vermissen.

Einerseits gut im Zweikampf und clever in der Antizipation. Schaltete seine Gegenspieler in beiden Länderspielen zudem über weite Strecken aus. Hatte andererseits mitunter in den Laufduellen das Nachsehen. Seine offensiven Ausflüge im Spiel gegen die Schweiz brachten indes weder Vor- noch Nachteile für die Kollegen.

Hinterließ in Löws Dreierkette den insgesamt besten Eindruck. Gegen Spanien stabilisierte er in der zweiten Halbzeit den Defensivverbund nach Einwechslung für Leroy Sané. Durfte gegen die Schweiz von Anfang an ran und spielte vor allem seine Stärke im Pressing aus. Überzeugte zudem mit guten Pässen in die Tiefe.

Im ersten Spiel nicht gebraucht, im zweiten nach Einwechslung für Niklas Süle dann zur Stelle. Der Leverkusener hinterließ einen soliden wenngleich unscheinbaren Eindruck.

Kam gegen die Spanier erst kurz vor Spielende in die Partie, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Gegen die Schweiz kam der zu Leeds United gewechselte Verteidiger dann nicht noch einmal zum Zug.

Beackerte in beiden Spielen die rechte Seite und schaltete sich immer wieder in der Offensive ein. Das Führungstor gegen die Schweiz wurde etwa erst durch seinen Einsatz an der Grundlinie möglich gemacht. Zeigte dafür immer wieder defensive Schwächen.

Bei seinem Debüt bei der Nationalmannschaft mit Licht und Schatten, als er zwar die Vorlage zum Tor von Timo Werner lieferte, beim späten Ausgleich jedoch nicht konsequent genug war. In seinem zweiten Länderspiel war Gosens offensiv etwas mutiger, zielstrebige Aktionen gingen vom Italien-Legionär aber keine aus.

Musste aufgrund von Wadenproblemen vor den Länderspielen wieder abreisen. Konnte daher keine Pluspunkte im Kampf um den Platz auf der linken Seite sammeln.

Erzielte gegen die Schweiz sein achtes Länderspieltor und bewies dabei große spielerische Klasse, indem er das Spielgerät platziert in die Ecke schob. Den Treffer gegen die Spanier initiierte der ManCity-Star mit einem schönen Diagonalpass auf Robin Gosens. Im Rückwärtsgang jedoch immer mal wieder zu passiv.

Dem BVB-Allrounder war anzusehen, dass er auf die Länderspiele brennt. Zeigte enorm hohen Einsatz, hinterließ defensiv wie offensiv seine Spuren. Hier und da jedoch zu ungestüm. Nach 90 Minuten als Verteidiger in der Dreierkette gegen Spanien musste Can im zweiten Spiel als Einwechselspieler hinten links aushelfen.

Wurde von Joachim Löw nicht eingesetzt und wartet somit noch auf sein Länderspieldebüt.

Ersetzte Gündogan in der Schlussphase des ersten Länderspiels im zentralen Mittelfeld. Hatte im defensiven Spiel der DFB-Elf nur noch wenige Ballaktionen. Danach nicht erneut eingesetzt.

Dreh- und Angelpunkt im deutschen Spiel. Übernahm in beiden Duellen viel Verantwortung und überzeugte auch kämpferisch wie läuferisch. Allein im Abschluss blieb der Mittelfeldmann von Real Madrid glücklos.

Kein gutes Bewerbungsschreiben des BVB-Angreifers. Wirbelte nach Einwechslung im Spiel gegen die Schweiz zwar zunächst, streute dann jedoch immer wieder Fehler ein. Folgenschwer sein Fehlpass, der zum Ausgleich führte und die Defensive auf dem falschen Fuß erwischte.

Wechselhafte Leistungen des neuen Chelsea-Stars. Erzielte in Spiel eins sein zwölftes Länderspieltor und gefiel auch sonst als Unruheherd in der Offensive. Tauchte dann in Spiel zwei aber völlig unter.

Wenn Löw einwechselte, setzte er auf defensive Stabilität. Der neue Mann von SL Benfica kam daher nicht zu einem Einsatz.

Sollte durch die Länderspiele wichtige Spielpraxis bekommen, um nach seiner langen Verletzung schnell auf das alte Niveau zurückzukommen. Am Ball mit viel Spielwitz, seine schnellen Dribblings sorgten stets für Gefahr. Aber: Leistete sich insgesamt zu viele Fehler und übersah hier und da den besser postierten Nebenmann.

Hätte gegen die Schweiz das Spiel mehrfach mit einem zweiten Treffer für die DFB-Elf entscheiden können, vergab jedoch fahrlässig. Gegen die Spanier mit einigen guten Offensivaktionen, aber auch mit reichlich Abspielfehlern. Eine durchwachsene Länderspielwoche des PSG-Spielers.

Reiste vorzeitig ab, um seinen Transfer von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea unter Dach und Fach zu bringen.