BVB beim FC Augsburg: Noten und Einzelkritik
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BVB beim FC Augsburg: Noten und Einzelkritik
Am Samstagnachmittag traf Borussia Dortmund im ersten Bundesliga-Spiel nach der Winterpause auf den FC Augsburg. In einem furiosen Duell gewann der BVB dank Neuzugang Erling Haaland am Ende mit 5:3. Alle Akteure in der Einzelkritik:
FC Augsburg | TOR: Tomas Koubek - Note: 4,5
Musste gleich zu Beginn mit einem klasse Reflex gegen Hazard die Null halten (4.). Hatte in der Folge viel Glück, dass die Dortmunder beste Chancen nicht nutzen konnten. Beim ersten Treffer der Dortmunder traf ihn die Hauptschuld (49.), bei den weiteren Gegentoren teilweise chancenlos, teilweise unglücklich.
ABWEHR: Stephan Lichtsteiner - Note: 5,5
Fand in der Anfangsphase selten einen klaren Gegenspieler vor, da das Spiel der Dortmunder meist durch das Zentrum lief. Leistete sich später bei den tiefen Zuspielen viele Aussetzer im Stellungsspiel und lief in der zweiten Hälfte nur noch hinterher.
Jeffrey Gouweleeuw - Note: 5,0
Bei den Steilpässen der Borussia stand der Abwehrchef mehrfach nicht optimal. Kam bei den Kontern der Dortmunder deshalb kaum hinterher. Gerade nach der Pause leistete er mitunter kaum noch Gegenwehr.
Tin Jedvaj - Note: 4,5
Erlaubte sich gleich in seiner ersten defensiven Aktion einen schlimmen Fehler, der fast zum 0:1 geführt hätte (4.). Berappelte sich dann jedoch und verteidigte die Vorstöße des BVB mutig durch rasches Herausrücken. Fand später gegen eine verbesserte BVB-Offensive keine Antworten mehr.
Philipp Max - Note: 3,5
Strahlte auf der linken Seite viel Offensivdrang aus und stellte den BVB durch sein Überlaufen häufig vor Probleme. Legte nach der Pause von der Seite mit viel Übersicht das 3:1 auf (55.). Defensiv von Hazard und Hakimi erst nach der Pause gefordert, dann häufig überspielt.
MITTELFELD: Rani Khedira - Note: 3,5
Sorgte im Zentrum zunächst für Stabilität und bekam am eigenen Strafraum in vielen Szenen noch einen Fuß dazwischen. War nach der Pause weiterhin sehr bemüht, konnte auf sich allein gestellt aber die vielen Lücken nicht schließen.
Daniel Baier (bis 86.) - Note: 4,5
Dirigierte das Pressing seiner Mannschaft aus der Tiefe und machte gegen den Ball auch selbst viele Wege. Vor dem ersten Gegentor dann zu passiv gegen Brandt (48.). In der Folge überhaupt kein Faktor mehr im Spiel und zum Schluss entkräftet.
Noah Sarenren Bazee (ab 86.) - ohne Bewertung
Kam nach langer Verletzungsmisere zu seinem Comeback. Die Zeit reichte nicht mehr für eine Wiederbelebung des Augsburger Spiels.
Marco Richter - Note: 2,5
War viel in Bewegung und erarbeitete sich durch clevere Laufwege einige gute Chancen. Durch seine Schnelligkeit dabei stets ein unbequemer Gegenspieler für Akanji. Stellte mit seinem Traumtor nach der Pause auf 2:0 (46.). Blieb in der Schlussphase aber blass.
Fredrik Jensen (bis 74.) Note: 4,5
Fiel mit dem Ball am Fuß im offensiven Mittelfeld stark ab, da er nur wenig klare Ideen hatte. Stand jedoch zunächst sehr gut in den Räumen und machte Witsel und Brandt das Leben schwer. Nach der Pause lief das Spiel komplett an ihm vorbei.
Eduard Löwen (ab 74.) - ohne Bewertung
Sollte in der Schlussphase das Zentrum stabilisieren. Konnte den Augsburger Zusammenbruch aber nicht mehr verhindern.
Ruben Vargas - Note: 3,0
Zeigte sich auf der linken Seite spielfreudig und leitete so mehrfach gefährliche Szenen ein. Sein eigenes Tor wurde wegen Abseits noch zurecht zurückgenommen (21.), wenig später legte er dann jedoch das 1:0 auf (34.). Baute mit der Zeit deutlich ab.
ANGRIFF: Florian Niederlechner - Note: 1,5
Agierte zunächst immens hoch und hielt den Druck auf die Dortmunder im Spielaufbau so am Maximum. Lief deshalb zwar auch häufig ins Abseits, belohnte sich allerdings schon vor der Pause mit seinem Tor für den hohen Aufwand (34.). Schnürte nach der Pause sogar den Doppelpack (55.).
Borussia Dortmund | TOR: Roman Bürki - Note: 3,5
War bei den steilen Zuspielen der Augsburger wiederholt gefordert, bewies aber gutes Timing beim Herauskommen. Bei allen drei Gegentoren war er chancenlos, vor dem Distanzschuss von Richter stand er jedoch nicht perfekt (46.).
ABWEHR: Manuel Akanji - Note: 5,0
Hatte mit dem hohen Pressing der Augsburger anfangs große Probleme und bekam die Zuspiele im Abwehrdrittel wiederholt nicht an den Mann. Ließ sich in der Folge von Richter mitunter zu leicht abkochen und verschuldete durch seinen Bock das 0:2 (46.). Danach zwischenzeitlich komplett von der Rolle.
Mats Hummels - Note: 3,0
In einer teilweise fahrigen BVB-Abwehr mit Abstand der beste Mann: Präsentierte sich sehr konzentriert und machte die Fehler, die seine beiden Nebenleute immer wieder einstreuten, oftmals wett. Steuerte später einige starke lange Bälle bei und bereitete so das 3:3 vor (61.).
Lukasz Piszczek (bis 56.) - Note: 5,0
Auf der rechten Position in der Dreierkette wirkte der Pole nicht immer sattelfest. Bekam die Vorstöße des Gegners oftmals nur unter Mithilfe seiner Kollegen in den Griff. Vor dem 0:1 rannte ihm Vargas schlicht davon (34.). Auch vor dem 1:3 zu leicht überspielt (55.).
MITTELFELD: Achraf Hakimi - Note: 4,5
Hatte auf der rechten Abwehrseite enorme Probleme mit Vargas und Max, die sich häufig gut absprachen und hinterliefen. In den Zweikämpfen nicht wach genug, in der Offensive lange Zeit komplett zahnlos.
Axel Witsel - Note: 3,0
Ließ sich in einer hektischen Anfangsphase nicht aus dem Konzept bringen und brachte durch einfache Pässe viel Ruhe ins Spiel. Schaltete sich mit der Zeit in die Offensive ein und spielte dann mitunter herausragende Pässe. Die Wende ging dann jedoch von anderen Spielern aus.
Julian Brandt - Note: 2,0
Verzeichnete von Beginn an sehr viele Ballkontakte und strahlte bei den Dortmundern lange Zeit die meiste Kreativität aus. Brachte den BVB nach der Pause mit einer guten Einzelaktion zurück ins Spiel (48.) und ging in der Aufholjagd stets mit gutem Beispiel voran.
Raphael Guerreiro - Note: 3,5
Wirkte am Ball souverän und brachte viele Pässe im Mittelfeld präzise zu den Kollegen. Fand im Spiel nach vorne trotzdem nicht so recht seine Rolle. Das Spiel lief im letzten Drittel häufig an ihm vorbei. Seine eigenen Abschlüsse waren komplett ungefährlich.
ANGRIFF: Marco Reus (bis 80.) - Note: 5,0
Wählte bei den schnellen Angriffen der Borussia zuverlässig die richtigen Laufwege und brachte sich so in beste Abschlusssituationen. Zeigte bei seinen Schüssen aber mehrfach technische Unsauberkeiten (8., 30., 70.). Bei derartigen Chancen muss ein Spieler seiner Qualität mindestens zwei Tore machen.
Mahmoud Dahoud (ab 80.) - ohne Bewertung
Sorgte in der Schlussphase für mehr Sicherheit im Zentrum. Nach der Zwei-Tore-Führung war Dahoud spielerisch nicht mehr gefordert.
Jadon Sancho - Note: 1,5
Brachte durch seine Läufe in die Tiefe viel Gefahr auf den Platz und war in den Umschaltmomenten kaum zu halten. Bewies viel Auge für die Mitspieler im letzten Drittel und legte immer wieder clever quer. Nach der Pause sorgte er dann selbst für den wichtigen Ausgleich (61.)
Thorgan Hazard (bis 73.) - Note: 4,0
Bekam durch den Zufall begünstigt eine frühe Top-Chance, machte es aber etwas zu kompliziert (4.). Baute nach dem Blitzstart ab und leistete sich vor dem 0:1 einen schlimmen Fehler (34.). Spielte in der brisanten Aufholjagd trotz Vorlage nur eine Nebenrolle.
Gio Reyna (ab 73.) - ohne Bewertung
Gab kurz vor dem Ende sein Profi-Debüt und wirkte dabei in der intensiven Schlussphase sehr abgeklärt.
Erling Haaland (ab 56.) - Note: 1,0
Brachte viel frischen Wind in die Partie und markierte nur drei Minuten nach seiner Einwechslung das 2:3 (59.). Ackerte danach unermüdlich weiter, sorgte so für viele Räume für die Mitspieler und schnürte am Ende einen Dreierpack (70., 80.). Ein sensationelles Debüt!