Union Berlin vs. FC Bayern: Noten und Einzelkritik

Im ersten Bundesligaspiel nach der Corona-Pause fuhr der FC Bayern München am 26. Spieltag einen Arbeitssieg bei Union Berlin ein - trotz einer insgesamt überschaubaren Leistung. Alle Spieler in der Einzelkritik:

Sah nach Davies' Flanke (22.) nicht gut aus, hatte aber Glück, dass Lewandowski knapp verpasste. Insgesamt von ideen- und harmlosen Münchnern überraschend wenig geprüft.

Ersetzt den gelb-gesperrten Friedrich in Unions Dreierkette. Hatte vor dem Seitenwechsel seine liebe Mühe mit Davies, wenn Bayerns Linksverteidiger mit Tempo anlief. Nach der Pause sicherer.

Hielt als zentraler Mann in der defensiven Dreierkette den Laden gut zusammen. Holte sich in der 51. Minute nach einem Foul im Mittelfeld an Goretzka die Gelbe Karte ab. Auch danach aber weiterhin souverän.

Hatte Lewandowski und Co. zusammen mit seinen Nebenleuten eigentlich gut im Griff. Verursachte aber etwas unglücklich den Elfmeter zum 0:1. Beim 0:2 zu weit weg von Torschütze Pavard. Bitterer Abend für den Ex-Dortmunder.

Bekam Davies vor der Pause nicht in den Griff. Nach der Pause machte er seine Sache im Verbund mit Hübner besser.

Sah schon in der zwölften Minute nach einem überharten Einsatz an der Mittellinie die Gelbe Karte, wandelte kurze Zeit später nach einem weiteren Foul am Rande des Platzverweises. Fing sich aber wieder und war unterm Strich einer der stärksten Unioner.

Im Zentrum defensiv ohne Fehl und Tadel. Vor der Schlussphase zugunsten einer neuen taktischen Herangehensweise "geopfert".

Gegen seinen Angstgegner (schon 19 Niederlagen in seiner Karriere gegen die Bayern) nur als Joker gefragt.

Verdrängte Routinier Gentner auf die Bank. Hielt zusammen mit Nebenmann Andrich und den Abwehrspielern das Zentrum dicht. Machte in der Schlussphase Platz für Kroos.

Hatte keine auffällige Szene während seines Kurzeinsatzes.

Musste auf der ungewohnten rechten Außenbahn ran. Überhaupt kein Faktor im Spiel von Union.

Sorgte bereits nach gut fünf Minuten für Unions erste Torannäherung. Neuer war allerdings zur Stelle. Danach wie alle seine Offensivkollegen ohne auffällige Szenen, aber stehts bemüht.

Ersetzte Bülter in den Schlussminuten, konnte sich nicht auszeichnen.

Beackerte zunächst statt Topscorer Andersson (Knieprobleme) das Sturmzentrum, blieb aber völlig unsichtbar. Folgerichtig schließlich ausgewechselt.

Kam für die Schlussphase als Joker, blieb aber unauffällig.

Wackelte in der Anfangsphase nach einem Rückpass kurz, klärte nach einer guten Stunde etwas unorthodox mit einer Hand eine Bülter-Flanke. Ansonsten kaum geprüft und immer souverän.

Nutzte seine offensiven Freiheiten vor der Pause viel zu selten. Einzige auffällige Szene: ein harter Schuss ins Berliner Außennetz Sekunden vor dem Halbzeitpfiff. Nach der Pause weiter eher unauffällig, nach einer Ecke von Kimmich aber per Kopf mit dem Treffer zum entscheidenden 2:0 zur Stelle (80.).

Bekam wie erwartet erneut den Vorzug vor 80-Millionen-Einkauf Hernández. Defensiv kaum gefordert, deswegen immer wieder ins Offensivspiel eingebunden. Allerdings dort häufig zu ungenau bei seinen Abspielen.

Hatte genauso wie seine Abwehrkollegen in der Defensive nur wenig zu tun. Nutzte das aber kaum für Ausflüge in die gegnerische Hälfte, fungierte eher als Absicherung für Boateng.

In der ersten Halbzeit seines 24. (!) Startelfeinsatzes in Folge offensiv auffälligster Münchner. Sorgte mit seinen Tempoläufen mehrfach für Gefahr. Für ein übermotiviertes Einsteigen gegen Prömel (36.) zu Recht mit Gelb bestraft. Nach dem Seitenwechsel über weite Strecken abgetaucht.

Hatte gemeinsam mit Nebenmann Thiago das Zentrum zwar defensiv im Griff. Nach vorne fiel dem Nationalspieler aber nicht viel ein. Immerhin gelang ihm per Ecke die Vorarbeit für Pavards Treffer zum 2:0 (80.).

Diskreter Auftritt des vor der Corona-Pause so formstarken Regisseurs. Defensiv ohne große Herausforderungen, offensiv gab es im dichten Zentrum der Gastgeber keinen Platz zur Entfaltung.

Erzielte nach einer Ecke früh das vermeintliche 1:0 (18.), stand dabei aber hauchzart im Abseits - symptomatisch für seinen bemühten, aber glücklosen Auftritt.

Kam für Müller, war nicht mehr am Ball.

Erhielt in der Startelf etwas überraschend den Vorzug vor Coman. Holte im Zweikampf mit Subotic im Strafraum clever den Elfmeter zur 1:0-Führung heraus (39.). Traf wenige Minuten nach Wiederanpfiff fast selbst. Immer wieder auffällig als Antreiber und Passgeber. Dann aus taktischen Gründen ausgewechselt.

Sollte mehr Tempo ins Spiel der Bayern bringen und das Spiel der Gäste breiter machen. Konnte sich aber nicht mehr in Szene setzen.

Vor der Pause nicht zu sehen, bei den aufmerksamen Union-Verteidigern bestens aufgehoben. In Durchgang zwei sichtlich bemüht, aber weiter ohne großen Einfluss auf das Spiel seiner Mannschaft.

Kam für Gnabry, konnte sich nicht mehr in Szene setzen.

Erster Einsatz nach langer Verletzungs-(und Corona-)Pause. Ohne Bindung zum Spiel, in der 22. Minute nach Gikiewiczs Fehler im Pech. Aber eiskalt beim Elfmeter zum 1:0 und damit - einmal mehr - einer der Matchwinner.