Leverkusen vs. BVB: Noten und Einzelkritik
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Leverkusen vs. BVB: Noten und Einzelkritik
Am Samstagabend kam es in der Bundesliga zum Top-Spiel zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund. In einer irren Partie setzte sich die Werkself dank eines späten Doppelschlages am Ende mit 4:3 durch. Alle Akteure in der Einzelkritik:
Bayer Leverkusen | TOR: Lukas Hradecky - Note: 3,0
Wurde von der BVB-Offensive wiederholt geprüft, war aber meistens voll auf der Höhe. Hielt einmal stark gegen Haaland (19.) und wirkte auch in der Strafraumbeherrschung meist sicher. Bei einem Pfostenschuss allerdings einmal im Glück (59.). Bei den Gegentreffern traf ihn keinerlei Schuld.
ABWEHR: Sven Bender - Note: 3,0
Machte auf der zentralen Position in der Innenverteidigung lange Zeit keine klaren Fehler und entschied die Mehrheit seiner Duelle für sich. Die Dortmunder Vorstöße über die Außen konnte er aber auch oftmals nicht verhindern.
Jonathan Tah - Note: 3,5
Hatte in der Defensive gegen Sancho einen schweren Stand und bekam den quirligen Außenstürmer häufig nicht in den Griff. Kam auch bei den schnellen Kombinationen der Dortmunder phasenweise nicht hinterher. War dafür nach Standards auf der anderen Seite ein Faktor und bereitete den Ausgleich vor der Pause vor (44.).
Edmond Tapsoba - Note: 4,0
Konnte bei etlichen Angriffen der Dortmunder nur zusehen und wirkte bei seinem Startelfdebüt nicht immer auf der Höhe. Wurde mit der Zeit aber aktiver und verteidigte in der Schlussphase noch bei einigen Kontern der Dortmunder solide.
Nadiem Amiri (bis 90.) - Note: 2,5
Zog von der Achter-Position häufig mit viel Tempo ins Angriffsdrittel und war meist darum bemüht, das Spiel sofort schnell zu machen. Das 1:0 leitete er mit einem perfekten Steilpass ein (20.). In der Folge weiterhin sehr aktiv, auch wenn nicht mehr jede seiner Ideen aufging.
Aleksandar Dragovic (ab 90.) - ohne Bewertung
Kam in der Schlussminute, um den Sieg über die Zeit zu bringen.
MITTELFELD: Lars Bender - Note: 2,0
Auf der Position im defensiven Mittelfeld mit viel Licht und wenig Schatten: Machte häufig die kritische Räume sehr eng und deckte in vielen Szenen seine Gegenspieler aufmerksam. Leistete sich später vereinzelt Abstimmungsprobleme mit seinen Mitspielern und ließ so gegnerische Vorstöße zu. Besorgte in der Schlussphase per Kopf den Sieg (82.).
Kai Havertz - Note: 3,5
Brachte mit seiner Ballsicherheit Ruhe in das Spiel seiner Mannschaft und gab bei vielen Angriffen den Ton an. Agierte zudem defensiv enorm mannschaftsdienlich und machte viele Meter in der Rückwärtsbewegung mit. Gerade nach der Pause kam spielerisch aber zu wenig vom hochveranlagten Nationalspieler.
Karim Bellarabi (bis 45.) - Note: 5,0
Agierte über weite Strecken der ersten Halbzeit viel zu naiv und schenkte viele Bälle in gefährlichen Feldpositionen her. Orientierte sich bei seinen Dribblings fast immer nach hinten und blieb offensiv fast komplett blass. Musste zu Recht schon zur Pause weichen.
Mitchell Weiser (ab 46.) - Note: 4,5
Sollte nach der Pause die anfällige rechte Abwehrseite in den Griff bekommen. Die rechte Außenbahn blieb aber auch nach seiner Hereinnahme das Sorgenkind der Leverkusener. Vor dem 2:3 hatte er seine Seite gleich in mehrfacher Hinsicht nicht unter Kontrolle (64.).
Daley Sinkgraven - Note: 2,5
Rückte auf der linken Außenbahn sehr aufmerksam in die Abwehrkette ein und verteidigte die Vorstöße über seiner Seite allesamt konsequent. Spielerisch kamen lange Zeit nur wenige Impulse vom Niederländer, dann legte er den Siegtreffer aber mit einer feinen Flanke auf (82.).
Moussa Diaby (bis 71.) - Note: 3,5
War in der Offensive ungemein viel in Bewegung und strahlte gleichsam über beide Flügel Gefahr aus. Mit seiner Schnelligkeit für die BVB-Abwehr oft kaum zu halten. Unter dem Strich sprang für den hohen Aufwand aber zu wenig Zählbares heraus.
Leon Bailey (ab 71.) - ohne Bewertung
Sorgte in der Schlussphase nochmals für mehr Tempo im Spiel der Werkself. Bei seinen tiefen Läufen stets enorm gefährlich. Traf in der Schlussphase noch zum 3:3 (81.).
ANGRIFF: Kevin Volland - Note: 1,5
Konnte zu Beginn nur wenige klare Aktionen vorweisen. Meldete sich dann aber mit einem Knalleffekt in der Partie und erzielte mit seinem ersten Abschluss gleich das 1:0 (20.). Schnürte noch vor der Pause den Doppelpack (44.). Trat danach auch als Initiator von Chancen in Erscheinung und kämpft unermüdlich für den Sieg.
Borussia Dortmund | TOR: Roman Bürki - Note: 4,5
Bei den Gegentreffern hatte er dreimal kaum eine Chance, beim 2:2 sah er zumindest etwas unglücklich aus, weil er das Leder noch erreichte (44.). Hielt unter dem Strich aber auch nur einen Ball und war nicht der nötige Rückhalt für einen Auswärtssieg.
ABWEHR: Manuel Akanji (bis 87.) - Note: 5,0
Bekam seine Aussetzer erneut nicht abgestellt. Rutschte in der Anfangsphase einmal weg, ermöglichte so einen gefährlichen Vorstoß. Vor dem 0:1 verteidigte er gegen Volland zu inkonsequent (20.). Nach der Pause bei beiden Gegentreffern erneut unsicher.
Thorgan Hazard (ab 87.) - ohne Bewertung
Wurde im Zuge der Schlussoffensive der Borussia eingewechselt. Blieb bei seinem Kurzeinsatz ohne Impulse.
Mats Hummels - Note: 4,0
Hielt die BVB-Abwehr über weite Strecke zusammen, baute in der Schlussphase dann aber ebenfalls stark ab. Schon vor dem 0:1 unterlief ihm ein Patzer im Stellungsspiel, vor dem 3:4 verlor er dann das entscheidende Kopfballduell. Auf der andere Seite sorgte er immerhin selbst für einen Treffer (22.).
Dan-Axel Zagadou - Note: 4,5
Rückte phasenweise etwas vorschnell aus der Kette heraus und ließ so punktuell größere Löcher in seinem Rücken. Ließ sich zudem in den direkten Duellen mitunter zu leicht aus dem Spiel nehmen. Auch am Ball ebenfalls keineswegs frei von Fehlern.
MITTELFELD: Achraf Hakimi - Note: 4,0
Leistete sich einen nervösen Beginn und zog gegen Diaby anfangs mehrfach den Kürzeren. Konnte auch in der Offensive vor der Pause fast keine Impulse setzen. Drehte im zweiten Durchgang auf und legte noch zwei Tore auf, von denen aber nur eines zählte (54., 63.).
Emre Can (bis 87.) - Note: 3,0
Deutete sein bissige Zweikampfführung in vielen Situationen an. Am Ball ging er meist wenig Risiko, bei seinen direkteren Zuspiele war er allerdings alles andere als fehlerfrei. Sorgte mit seinem Traumtor zum 2:1 zwar für das Highlight der Partie (33.), agierte in den entscheidenden Szenen nach der Pause aber unglücklich.
Mario Götze (ab 87.) - ohne Bewertung
Wurde gemeinsam mit Hazard kurz vor dem Ende eingewechselt. Die Wende leitete er nicht mehr ein.
Julian Brandt (bis 45.) - Note: 2,5
Wurde gleich zu Beginn einmal böse abgeräumt, biss aber auf die Zähne und strahlte die gewohnte Spielfreude aus. Spielte unzählige feine Pässe in die Schnittstellen und dirigierte die BVB-Offensive so verlässlich zu Chancen. Blieb angeschlagen nach der Pause in der Kabine.
Giovanni Reyna (ab 46.) - Note: 3,5
Brachte mit seinen unbekümmerten Dribblings frischen Wind auf das Feld und löste viele Situationen spielerisch auf. Leistete seiner Mannschaft allerdings einen Bärendienst und sorgte durch ein unnötiges Foul abseits des Balles dafür, dass das Sancho-Tor nicht zählte (52.). Baute zum Ende hin ab.
Axel Witsel - Note: 3,5
War im Zentrum stets um Spielkultur bemüht, ging aber auch keinem Zweikampf aus dem Weg. War über weite Strecken der Partie aber nicht der entscheidende Faktor im Spiel der Dortmunder: Viele seiner Ideen im Spiel nach vorn verliefen im Sande. Die Raumordnung im defensiven Mittelfeld stimmte auch nicht immer.
Raphael Guerreiro - Note: 2,5
Zeigte sich auf der linken Seite defensiv voll auf der Höhe und gewann schon im Bereich der Mittellinie viele Bälle stark zurück. Spielerisch trotz seines Treffers zum 3:2 oftmals ein wenig zu kompliziert (63.).
ANGRIFF: Jadon Sancho - Note: 2,0
Lauerte in der Spitze auf Fehler der Gegenspieler und übte oftmals enormen Druck auf. Nach Ballgewinnen schaltete er dann sofort blitzschnell um und leitete unermüdlich Großchancen ein. Oftmals kaum zu halten und mit einigen brillanten Einfällen. Bester Mann beim BVB!
Erling Haaland - Note: 3,5
Bekam in der Anfangsphase einige Halbchancen, ließ aber den Killer-Instinkt der letzen Wochen vermissen und reagierte mehrfach zu spät. Brachte seinen Körper aber immer wieder gut ein, machte Bälle fest und erkämpfte Lücken für die Kollegen. Wirkte am Ende müde und gewann in der Schlussphase keine Zweikämpfe mehr.