Chaos-Klub VfB Stuttgart: Chronik einer Horror-Saison
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Chaos-Klub VfB Stuttgart: Chronik einer Horror-Saison
Als vermeintlicher Europapokal-Aspirant in die Saison gestartet, steht der VfB Stuttgart nach der verpatzten Relegation mittlerweile als Absteiger fest! Fehlplanungen, Personalrochaden und der zermürbende Kampf um den Klassenerhalt haben die zurückliegenden Monate geprägt. Wir blicken zurück auf die Horror-Saison der Schwaben:
Himmelhochjauchzend nach starker Rückrunde
Nach einer überragenden Rückrunde 2017/2018 ist die Fallhöhe beim VfB hoch. Höhepunkt der Glückseligkeit: der fulminante 4:1-Sieg am 34. Spieltag beim FC Bayern. Nur knapp verpassen die Schwaben die Qualifikation für das internationale Geschäft. Doch mit den Personalentscheidungen der kommenden Wochen und Monate nimmt das Unheil seinen Lauf ...
Korkut bleibt bis 2020 - oder?
... Auf der Mitgliederversammlung Mitte Juni 2018 verkündet der damalige Sportvorstand Michael Reschke die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Trainer Tayfun Korkut. "Der sportliche Erfolg in den vergangenen Monaten war außergewöhnlich, aber ebenso wichtig für uns ist die Professionalität, mit der sich die drei in den Klub einbringen, und die Harmonie und die Erfolgsbesessenheit", sagt Reschke, der seine Entscheidung kurze Zeit später schon bereuen wird ...
Aufrüsten für 35 Millionen Euro
... Doch zunächst bastelt Reschke am neuen Kader. Insgesamt rund 35 Millionen Euro investiert der frühere Technische Direktor des FC Bayern zunächst. Prominentester Neuzugang ist Gonzalo Castro, der für fünf Millionen Euro vom BVB kommt. Das Problem: Kein einziger der Reschke-Transfers schlägt ein.
Saisonstart geht in die Hose
Entsprechend mau ist der Saisonstart des VfB: Gegen Drittligist Hansa Rostock ist in der ersten Runde des DFB-Pokals Schluss, der erste Sieg in der Bundesliga gelingt erst am sechsten Spieltag. Auch neben dem Platz gibt es in der Mannschaft zahlreiche Unruheherde ...
Junge Spieler sorgen für Unruhe
... Vor allem einige der jüngeren Spieler machen mehr durch Eskapaden als durch gute sportliche Leistungen auf sich aufmerksam. Pablo Maffeo beispielsweise, im Sommer für den damaligen Rekord-Betrag von neun Millionen Euro von Manchester City gekommen, erweist sich als äußerst trainingsfaul. Auch Anastasios Donis und Borna Sosa schießen gerne quer. Doch auch die Routiniers machen Sorgen ...
Auch Gomez, Badstuber und Co. sind Sorgenkinder
... Mario Gomez findet nie zu seiner Form, Holger Badstuber, vor der Saison noch mit einem millionenschweren Dreijahresvertrag ausgestattet, verliert sogar dauerhaft seinen Stammplatz. Auch andere erfahrene Kräfte wie Andreas Beck, Dennis Aogo oder der dauerverletzte Rückkehrer Daniel Didavi schaffen es nicht, das Team zu führen.
Korkut fällt der Talfahrt zum Opfer
Das schwächste Glied in der Kette ist aber wie so häufig im Profi-Fußball der Trainer. Nach dem 1:3 bei Hannover 96 am siebten Spieltag muss Tayfun Korkut seinen Hut nehmen. Nachfolger wird ein alter Bekannter aus der Bundesliga ...
Hoffnungsträger Weinzierl
... Markus Weinzierl übernimmt das Traineramt. "Wir sind davon überzeugt, mit Markus Weinzierl den richtigen Trainer für unseren VfB verpflichtet zu haben", sagt Sportvorstand Michael Reschke bei der Vorstellung des früheren Coaches von Augsburg und Schalke. Doch die Talfahrt geht weiter ...
Weinzierls Start misslingt
Gegen Dortmund, Hoffenheim und Frankfurt setzt es zu Beginn von Weinzierls Amtszeit drei Niederlagen mit insgesamt 0:11 Toren. Auch danach schafft der Ex-Profi nicht die Trendwende. Zur Winterpause rangiert der VfB auf Rang 16.
Pavard-Abgang nimmt Formen an
Ebenfalls nicht förderlich für die Stimmung in Stuttgart: Was die Spatzen schon seit Monaten von den Dächern pfiffen, wird von Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic im Januar bestätigt. Der Rekordmeister zieht die Ausstiegsklausel bei VfB-Weltmeister Benjamin Pavard in Höhe von angeblich 35 Millionen Euro. Er wechselt im Sommer nach München.
Guido Buchwald kehrt dem VfB den Rücken
Auch in der Führungsetage knirscht es gewaltig. Klub-Ikone Guido Buchwald tritt Anfang Februar aus dem Aufsichtsrat des VfB zurück. Es sei versucht worden, ihm "die Schuld an der Situation, in der die Mannschaft steckt, in die Schuhe zu schieben", poltert der Weltmeister von 1990.
Reschke raus
Kurze Zeit nach Buchwalds Rückzug ist auch für Michael Reschke das Kapitel VfB beendet. Nach dem blamablen 0:3 bei Fortuna Düsseldorf wird der Sportvorstand gefeuert. Seine misslungene Transfer- und Personalpolitik, eine schlechte Außendarstellung sowie interne Unstimmigkeiten werden dem erst 2017 verpflichteten Rheinländer zum Verhängnis. Reschkes Nachfolger hat Stallgeruch ...
Wende dank Hitzlsperger?
... Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, zuvor Nachwuchschef des VfB, soll den Karren aus dem Dreck ziehen. "Sportkompetenz", "Nähe zum aktiven Profifußball", sowie "Führungsqualität" attestiert der umstrittene Klub-Präsident Wolfgang Dietrich dem früheren Mittelfeldspieler, der 2007 mit den Stuttgartern die deutsche Meisterschaft gewann. Einen sportlichen Effekt bringt die Personalrochade nicht ...
Debakel in Augsburg als Tiefpunkt
... Der VfB taumelt ungebremst in Richtung Abgrund. Trauriger Tiefpunkt: die 0:6-Klatsche im schwäbischen Duell beim FC Augsburg am 30. Spieltag, das in Stuttgart zuvor als Endspiel ausgerufen wurde - ein großer Schock mit Folgen für den VfB ...
Miese Bilanz wird Weinzierl zum Verhängnis
... Markus Weinzierl fliegt. Seine unterirdische Bilanz als VfB-Trainer: 16 Punkte in 23 Spielen, lediglich sieben davon in der Rückrunde. Sein Nachfolger, Ex-U19-Coach Nico Willig, soll den Abstieg verhindern, spätestens in der Relegation - und damit eine echte Horror-Saison der Stuttgarter wenigstens halbwegs retten.
Start nach Maß
Der neue Mann erwischt zumindest einen Start nach Maß. Willig gewinnt sein erstes Spiel als Profitrainer mit 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach und legt ein 3:0 gegen den VfL Wolfsburg nach. Am Ende schafft es der VfB in die Relegation.
VfB patzt in Durchgang eins
Im Hinspiel der Relegation präsentieren sich die Stuttgarter in der heimischen Arena alles andere als sattelfest. Trotz zweimaliger Führung kann das Team von Trainer Nico Willig das Spiel nicht gewinnen. Union trotzt dem Favoriten ein 2:2 ab und stellt den Bundesligisten vor eine große Aufgabe.
K.O. in Berlin
Das Rückspiel besiegelt den dritten Abstieg in der Vereinsgeschichte des VfB. Den Schwaben gelingt kein Treffer, die Partie endet 0:0. Während Union über den Aufstieg jubelt, blasen die Stuttgarter Trübsal. "Es ist eine Horrorsaison, es ist der Tiefpunkt", sagt Stuttgarts Interimstrainer Nico Willig.
Blick in die Zukunft
Mit Tim Walter geht der VfB in die neue Saison. Ziel des Klubs ist der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Ob der Plan gelingt, wird die Zeit zeigen.