Fußball Deutschland 2. Bundesliga  2009/2010 4. Spieltag SpVgg Greuther Fürth - Arminia Bielefeld Liveticker

Fazit:
Ich hätte nach 50 Minuten einiges auf einen Fürther Dreier an diesem Nachmittag gesetzt, so sicher schien dieser nach dem zweiten Treffer der Franken. Doch Fußball war, ist und bleibt eben oft eine Wundertüte. Pavel Fort, wie die gesamte Arminia vorher kaum zu sehen, nutzte binnen Sekunden zwei Chancen und plötzlich hatten wir ein ausgeglichenes Spiel. Und weil im Gegensatz zu den Fürthern die Ostwestfalen in Sachen eiskalter Effektivität heute einen Sahnetag erwischten, legten sie noch zweimal nach und fahren einen nicht mehr für möglich gehaltenen Dreier ein, der zudem ganz nebenbei das kleine Trauma des Koblenz-Spiels, als man selber einen 2:0-Vorsprung verspielte, vertrieben haben dürfte. Tschüss von hier!

Es läuft die zweite Minute der Nachspielzeit. Keine Frage, die Sache hier ist endgültig gelaufen...

...Mokhtari setzt den ball aber deutlich vorbei.

Noch ein Freistoß für die Fürther. Zentral, 23 Meter...

Tooor für Arminia Bielefeld: Giovanni Federico schweißt den Deckel drauf! Angriff über rechts. Forts Schuss aus 8 Metern kann Loboué noch so eben halten, aber gegen den Nachschuss von Federico ist er machtlos. Das war's dann de facto hier. Oder passiert noch mehr verrücktes...?

Die Fürther fordern Handelfer, aber das war mal wieder ein Fall von angeschossen.

Hrgovi? darf sich unter der Dusche verstecken, der baumlange Mauersberger für ihn ins Getümmel.

gelbe Karte SpVgg Greuther Fürth: Mirko Hrgovi? holt sich als Sahnehäubchen noch die nächste Karte ab. Und darf dann auch gleich gehen.

Entsprechend geschockt wirkt nun natürlich auch die Elf von Benno Möhlmann.

Tooor für Arminia Bielefeld: Chris Katongo macht's diesmal besser! Die Arminia hat die Partie endgültig gekippt! Aber was war das für ein dicker Bock von Hrgovi?! Der Bosnier tendelt vorm eigenen Strafraum rum, Katongo funkt dazwischen, bleibt dann eiskalt und schiebt sicher unten rechts ein! Totenstille kehrt in den Ronhof ein. Na ja fast, im überschaubaren Bielefelder Block herrscht spätestens jetzt natürlich Party.

Auf der Gegenseite kommt Katongo zum Abschluss, trifft aber nur das Außennetz.

Allagui...nein. Der Fürther zieht von der linken Strafraumecke Richtung Tor, passiert einen der letzten Gegenspieler und hat fast freie Bahn. Fast, denn aus der Mitte kommt Bollmann noch angerauscht und stört Allagui im entscheidenden Moment.

Prib bekommt im linken 16er eine Flanke, hat viel Platz, aber auch Probleme mit der Ballannahme. So wird's nichts mit seiner Schusschance.

Heissa, der Nöthe! Scharfe Linksflanke an den langen Pfosten. Nöthe kommt von hinten rangerauscht und will den Kopfball per Aufsetzer versenken. Aber es gilt Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel - kennen wir ja noch aus der Schule - und ersterer ist zu groß und so prallt der Ball zu steil auf und dann übers Tor. Da war wesentlich mehr drin!

Federico mit so etwas wie einer Chance. Er bekommt den Ball von Katongo, der rechts reichlich Platz hatte, an der Strafraumgrenze. Eine Drehung, ein Tänzchen, ein Schuss...weit vorbei.

Unfein von Allagui. Mokhtari prüft Eilhoff mit einem Distanzschuss. Den lässt der Bielefelder Keeper abprallen. Dann kommt Allagui noch dazwischen und rauscht mit Karacho in den Schlussmann. Überflüssige Aktion.

Ei ei ei! Das war haarig. Konter der Fürther, Mokhtari verliert den Ball fast, wurschtelt und grantelt sich aber irgendwie durch, dringt in den Strafraum ein...und fällt. Doch der Schiri bedeutet sofort "Weiterspielen". Wir glauben ihm mal. Die Fürther Fans sehen das naturgemäß anders.

Ach du je, was das denn? Biliskov mißlingt der Freistoß eigentlich, der Ball kullert mehr Richtung Tor, kommt aber tatsächlich durch die Mauer und dann ist plötzlich Allagui zur Stelle. Mit dem Rücken zum Tor will er die Kugel per Hacke versenken. Das erweist sich in diesem Fall aber als zu hoher Schwierigkeitsgrad und er stolpert sie am linken Pfosten vorbei.

gelbe Karte Arminia Bielefeld: Kasper Risgård legt Schröck kurz vorm eigenen 16er, bekommt zurecht gelb und darf sich nun an der Verteidigung einer gefährlichen Freistoßsituation beteiligen.

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Hier deutete alles, aber wirklich alles auf eine ganz sichere Kiste für die Franken hin. Aber dann leisten die sich zwei Unaufmerksamkeiten und die werden aber mal sowas von brutal bestraft, dass es auch mich als neutralem Zuschauer schon etwas schmerzt. Aber unterhaltsam ist es allemal. Und man kann nun wirklich gespannt darauf sein, was nun in der letzten halben Stunde passiert!

Tooor für Arminia Bielefeld: Pavel Fort mit dem Doppelschlag! Ja gibt's denn das!? Binnen Sekunden ist der Neuner der Bielefelder wieder zur Stelle, bekommt diesmal am Fünfer im Fallen noch den Kopf an eine Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld und Loboué muss schon wieder hinter sich greifen!

Tooor für Arminia Bielefeld: Pavel Fort sorgt hier für eine Überraschung! Aus dem altbekannten Nichts sorgt der Tscheche für dne Anschlusstreffer. Recht in der Viererkette der Fürther lauert er, bekommt maßgerecht das Zuspiel und trifft dann ganz trocken ins linke Eck!

Thomas Gerstner hat die Zeichen der Zeit längst erkannt. Vor allem dem heute mangelnden Bewegungsdrang seiner Elf versucht er lautstark am Spielfeldrand entgegenzuwirken.

Ich will ja nix über wichtige Zeitpunkte von Toren faseln, aber wenn man ganz kurz vor der Pause trifft und dann dem Gegner, der sich in dieser sicher was vornimmt, gleich danach mal eben noch einen einschenkt, dürfte das Wirkung entfalten.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth: Christopher Nöthe macht's prompt! Riesenbutze des Fürthers! Sailer erobert im linken Mittelfeld den Ball, zieht diagonal durch die Bielfelder Hälfte, gibt dann raus auf Nöthe. Den zieht es seinerseits wieder etwas Richtung Zentrum und dann kann er sich - weil er natürlich gar nicht richtig gestört wird - die Kugel schön zurecht legen und trifft wunderbar aus 17 Metern ins linke Eck!

Es scheint das gleiche Bild wie vor dem Seitenwechsel: Die Fürther kommen stets gefährlicher vor das Tor.

Wiederanpfiff am Ronhof. Beide Teams gehen den 2. Durchgang unverändert an.

Halbzeitfazit:
Arminia Bilefeld droht die nächste Pleite. Zwar liegen die Ostwestfalen zur Pause nur mit 0:1 durch den späten Treffer von Mokhtari zurück, dürfen sich damit aber noch glücklich schätzen. Die Franken hingegen zeigten vom Anpfiff an, wer hier Herr im Hause ist, müssen aber noch an ihrer Chancenverwertung arbeiten, wollen sie sich heute das Zittern ersparen.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth: Youssef Mokhtari netzt im Gegenzug ein! Aber das geht zur Hälfte auf Kollege Schröck! Der nämlich bekommt den Ball auf links, und beweist fast im Fallen kurz vor der Grundlinie ganz viel Übersicht, grätscht die Kugel mehr zurück, als dass er sie schiebt, findet aber in jedem Fall den seinen Bewachern entwischten Mokhtari. Der fackelt nicht lange, zieht sofort ab und trifft ins rechte Eck!

Rumms! Auch Kollege Biliskov kann dazwischenhauen. Mijatovi? ist der Leidtragende. Es gibt Freistoß aus dem Mittelfeld. Dann eine Rechtsflanke an den langen Fünfer und Biliskov muss schon wieder eingreifen und per Kopf vorm lauernden Katongo klären.

...Der Ball wird zunächst geklärt, kommt dann aber nochmal hoch an den Fünfer. Dort fällt dem sichtlich überraschten Allagui die Kugel zwar noch auf den Schlappen, aber irgendwas draus machen kann er nicht mehr. Glück für die Bielefelder Abwehrspieler, die vorher den Ball verpasst hatten.

gelbe Karte Arminia Bielefeld: Markus Bollmann verdient sich redlich die erste Karte der Partie, indem er an der Seitenlinie Allagui im Lauf niederstreckt.

Der fällige Freistoß mündet in die nächste Fürther Ecke...

Mal ein halbwegs ansehnlicher Angriff der Gäste. Der Ball geht rechts raus zu Katongo - und dessen Hereingabe wird richtig gefährlich. senkt sich hinten genau aufs Lattenkreuz. Loboué hatte wohl gedacht, dass wird deutlicher...

Letztlich ist alles heiße Luft. Bielefeld kommt zu keiner Chance durch diese Situation und Allagui kann weitermachen.

Pfiffe von den Rängen. Allagui bleibt nach einem ungeahndeten Foul verletzt liegen und die Arminia spielt entgegen des doch verbreiten Fair-Play-Gedankens in solchen Situationen den Ball nicht ins Aus.

Dürftiges dagegen von der Arminia. Feick mißlingt die Ausführung eines Freistoßes.

Die Kleeblätter setzen weiter nach. Allagui will es am linken Fünfer zunächst aus der Drehung versuchen, entscheidet sich dann aber, Sailer zu bedienen. Oder es zu versuchen, denn mehr wird es nicht, da ein Bielefelder Bein dazwischenfunkt.

Im Anschluss an die Ecke ist es Allagui, der die nächste gute Chance hat. Natürlich - so möchte man sagen - wieder per Kopf. Doch der Stürmer der Fürther trifft nur das Torgestänge.

Ne, der Sailer macht fast das 1:0! Weite Flanke aus dem linken Halbfeld und der Neuzugang der Fürther ist mit dem Kopf zur Stelle! Doch Bollmann ist auch noch da und klärt in höchster Not zur Ecke.

Es gibt offenbar Probleme bei Marco Sailer. Möglicherweise muss der Fürther ausgewechselt werden.

Eckball für die Fürther. Der Ball wird am kurzen Pfosten verlängert und fünf Meter weiter steht Karaslavov goldrichtig, doch sein druckvoller Kopfball streicht knapp über die Querlatte!

Es kehrt ein wenig Ruhe ein im Ronhof. Der Fürther Anfangsschwung ist ein wenig dahin.

Dickes Ding!! Der Ball kommt scharf ans lange Fünfereck. Alle Fürther lassen passieren, so dass Lamey per eingesprungener Fluggrätsche ran kommt. Aber er kann das Leder nicht über die Linie drücken, sondern nur über den Querbalken. Dusel für Greuth!

Nun tun die Ostwestfalen auch mal was nach vorne. Daraus resultiert ein Freistoß von links außen...

Die Gäste werden jedoch auch von Minute zu Minute stabiler. Dem Kleeblatt bleibt ab 25 Meter vor dem Tor kaum eine Lücke.

Sie machens zu kompliziert. Nehrig, der beinahe jeden Angriff der Gastgeber nach vorne bringt, hat eigentlich alle Zeit der Welt für die Flanke. Aber zum wiederholten Male sucht er den Weg in die Mitte und spielt dann einen hoffnungsvollen Pass mitten rein ins Bielefelder Abwehrkollektiv. So gehts nicht.

...aber schlecht gemacht von Mokhtari. Direkt und ziellos in die Mauer.

Auf der Gegenseite wirds brutal gefährlich: Freistoß Fürth von der Strafraumgrenze...

Die Arminia gibts auch noch! Schöne Flanke aus dem Halbfeld. Lamey löst sich gut, kommt dadurch völlig frei zum Kopfball. Aber zu mittig auf den keeper geköpft.

Wieder die Gastgeber: Immer wieder gehts über rechts. Allagui lässt sich rausfallen, schickt Nehrig per Doppelpass in den Strafraum. Der will dann allerdings mit dem Kopf durch die Bielefelder Wand. Dennoch, das ist schon sehr gefällig, was die Fürther hier spielen.

Die Rollenverteilung ist hier von Beginn an klar: Bielefeld steht tief, versucht die Räume klein zu halten. Fürth dagegen spielt sehr aktiv und macht sofort klar, wer der Herr im Hause ist.

Gleich mal der erste richtig gute Angriff: Nehrig geht rechts an zwei Mann vorbei, sucht in der Mitte Allagui. Aber Bollmann kann klären.

So denn, los gehts im Ronhof.

Bielefeld droht der Absturz

Den Start in die Zweitligasaison haben sie sich bei der Arminia garantiert anders vorgestellt. Als einer der Aufstiegsfavoriten gestartet, konnten die Westfalen in den ersten drei Saisonspielen nur drei Punkte einfahren und haben jetzt schon einen Rückstand von vier Punkte auf die Aufstiegsplätze. Vor allem die Unkonzentriertheiten in der Abwehr sorgten dafür, dass die Arminia schon sicher geglaubte Punkte noch abgeben musste. Innerhalb von zehn Minuten verspielte Bielefeld eine 2:0 Führung gegen Koblenz und auch gegen Augsburg ließ sich die Mannschaft von Thomas Gerstner am Ende noch das Unentschieden nehmen. Sollten gegen Fürth keine drei Punkte rausspringen, droht auf der Bielefelder Alm die erste Saisonkrise.

Auch bei den Fürthern dachte man nach der Auftaktniederlage und der dort gezeigten Leistung gegen Kaiserslautern, dass sich die Mannschaft von Benno Möhlmann eher ins Mittelfeld der Tabellen orientieren wird, aber die Franken zeigten Moral und fertigten in den letzten beiden Spielen den FSV Frankfurt mit 4:0 und Energie Cottbus mit 3:1 ab. Vor allem der Sturm der Kleeblätter wirbelt wieder wie zu besten Hinrundenzeiten der vergangenen Saison. Gegen Frankfurt lieferte zunächst Neuzugang Christopher Nöthe eine Galavorstellung ab, ehe gegen Cottbus dann sein Sturmpartner Sami Allagui an der Reihe war. Ob die beiden auch heute wirbeln wird sich noch zeigen müssen, da Allagui sich im Training eine Knöchelprellung zuzog.