Werder Bremen vs. FC Bayern: Noten und Einzelkritik

Am Freitagabend eröffneten Werder Bremen und der FC Bayern die neue Bundesligasaison. Lange schien die Partie offen. Erst spät schraubte der Rekordmeister das Ergebnis dann in die Höhe und gewann letztlich deutlich mit 4:0. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Konnte gleich den ersten Schuss auf sein Tor nicht abwehren (4.). Hielt sein Team danach aber lange im Spiel. Gerade gegen Goretzka (33.), Kane (61.) und Mazraoui (84.) mit ganz starken Paraden. Ihn traf keine Schuld an der Niederlage.

Hatte gegen Coman solide Szenen und blockte insgesamt vier Torschüsse in höchster Not. Stand im Positionsspiel derweil gerade bei Seitenverlagerungen wiederholt falsch. Stellte in der Schlussphase die Gegenwehr ein.

Las die Situation beim frühen Gegentor komplett falsch und nahm sich selbst aus dem Spiel. Machte es in der Folge etwas besser. Konnte als Abwehrchef aber nie für die letzte Sicherheit sorgen.

Rückte vor dem 0:1 aus der Abwehr heraus, ohne Zugriff zu bekommen. Blieb danach anfällig. War mit seiner Hektik im Spielaufbau für etliche schnelle Ballverluste verantwortlich.

Zeigte sich auf der rechten Außenbahn sehr giftig und warf gegen Coman und Davies alles rein. Gewann in der defensiven Zone einen beachtlichen Anteil seiner Zweikämpfe. Mit Ball ebenfalls Impulsgeber, auch wenn viele seiner Ideen nicht aufgingen.

War offensiv nach seiner Einwechslung zunächst ein Aktivposten und bot ständig Flügelläufe an. Seine Flanken kamen aber kaum einmal an. Defensiv auf der Position zunehmend überfordert.

Kam im Sechserraum oftmals einen Schritt zu spät und sah in vielen Szenen unglücklich aus. Konnte gerade die Dribblings von Musiala nicht stoppen. Hätte sich im eigenen Ballbesitz mehr zeigen müssen.

Übernahm positionsgetreu im defensiven Mittelfeld. Bot noch ein paar gute Tacklings an, konnte damit allein aber keinen Unterschied machen.

Suchte im Bremer Spiel lange seine Rolle. Hatte kaum die Möglichkeiten, kreativ in Erscheinung zu treten. Seine seltenen Szenen im vorderen Drittel spielte er zumeist schlecht aus. Brachte eine der besten Werder-Chancen nicht aufs Tor (47.).

Hatte eine etwas höhere Erfolgsquote in seinen Aktionen als Bittencourt vor ihm. Wurde aber nicht mehr allzu oft in der heißen Zone gefunden.

Agierte auf der zweiten Achterposition neben Bittencourt ähnlich planlos wie der Nebenmann. War zwar bemüht, ständig Druck auf die Gegenspieler auszuüben. Mit Ball kam aber nur wenig.

Konnte die Bayern-Abwehr nicht mehr nennenswert stressen und lief sich mehrfach fest.

Machte auf der linken Seite ein eher unscheinbares Spiel. Wurde hinten von Mazraoui selten wirklich gefordert. Blieb offensiv aber auch selbst blass.

Gab in den letzten Minuten sein Bundesligadebüt. Zeigte sich durchaus mutig, gelingen wollte ihm aber nicht viel.

Ackerte in der Sturmspitze mit großer Einsatzmoral und unterstrich seine Bedeutung für die Bremer. Machte viele Bälle vorne fest und schuf Gelegenheiten für die Kollegen. Sein vermeintlicher Ausgleichstreffer wurde jedoch wegen einer Abseitsstellung aberkannt (9.).

Deutete bei Kontern die Abstimmung mit Füllkrug an und machte meist die richtigen Laufwege. Gerade in der Phase nach der Pause in den schnellen Kombinationen sehr auffällig. Brachte selbst immerhin per Freistoß eine Torannäherung (23.).

Hielt den Freistoß von Ducksch sicher (23.). Leistete sich bei hohen Bällen aber nervöse Momente. Musste sich einmal bei Kane bedanken, als er an einer Freistoßflanke komplett vorbeisegelte (45.). Mehr gab es nicht zu tun.

Konnte den Offensivdrang aus dem Leipzig-Spiel nicht erneut unter Beweis stellen. Wirkte im Angriffsspiel lange Zeit statisch und traute sich eher wenig zu. Wurde erst spät mutiger. Dann aber noch mit einer Großchance (84.).

Hatte zumindest vereinzelt nervöse Momente als letzter Mann. Löste die Restverteidigung insgesamt aber souverän. Bei seinen langen Bällen im Spielaufbau zudem mit ganz starker Quote.

Bekam Füllkrug in wichtigen Momenten wiederholt nicht gestellt und musste mehrfach zum Foulspiel greifen. Klärte die Bälle zudem manchmal mit entschieden genug. Hätte vorne nach Ecke derweil beinahe sein Debüt-Tor in der Bundesliga geschossen (45.).

Ersetzte den verwarnten Kim in der Innenverteidigung. Erfüllte den Job solide, aber ohne wirklich zu glänzen.

Dribbelte wiederholt aus der Tiefe des Raums an und riss mit diesen Aktionen punktuell Lücken. Hatte seine Highlights aber im Passspiel. Bereitete für Kane und Tel jeweils das Tor vor. Ließ dafür hinten manchmal Lücken.

Hielt sich an die tiefe Position im Mittelfeld und beweis deutlich mehr Positionsdisziplin als noch im Supercup. Gewann dort viele zweite Bälle und kurbelte das Spiel mit Pässen an. Die zwingenden Impulse Richtung Tor fehlten aber.

War im Bayern-Mittelfeld mit seinem großen Aktionsradius sehr auffällig. Stopfte in der Defensive Lücken. Leitete nach Ballgewinnen dann immer wieder Umschaltaktionen ein. Prüfte Pavlenka einmal aus der zweiten Reihe (33.).

Konnte den starken Goretzka nicht ersetzen und sich nicht mehr empfehlen.

Stellte die Weichen mit seinem frühen Treffer auf Sieg und schnürte kurz vor dem Ende sogar noch den Doppelpack. Hatte auch sonst bei schnellen Angriffe viele gute Momente. Im Passspiel dafür mit Luft nach oben.

Schuf sich mit seinen Bewegungen am Ball meist selbst die Chancen im letzten Drittel. Dosierte die zwingenden Zuspiele derweil oft nicht optimal. Hätte ansonsten deutlich mehr in Richtung Tor kreieren können.

Sorgte in den letzten Minuten für den Spielwitz bei den Münchnern. Machte das 3:0 mit seinem Laufweg erst möglich und bediente Sané dann perfekt.

Betrieb auf der linken Seite einen hohen Aufwand und machte viele gute Laufwege. Blieb aber glücklos. Traf bei der letzten Aktion erstaunlich oft die falsche Entscheidung. Traf bei seiner besten Chance bezeichnend den Pfosten (59.).

War am dritten Bayern-Tor entscheidend beteiligt. Auch sonst ohne Anlaufzeit direkt drin im Spiel.

Machte den erhofften Unterschied auf und führte den FC Bayern als Matchwinner zum Sieg. Leitete den Führungstreffer mit einem perfekten Steilpass ein. Suchte auch selbst sein Glück im Abschluss. Gab insgesamt sechs Schüsse ab und traf letztlich zum vorentscheidenden 2:0.

Wollte sich in der Schlussphase zeigen und machte tatsächlich noch sein Tor, als von Werder keine Gegenwehr mehr kam.