FC Bayern gewinnt in Bremen: Die Einzelkritik

Am Samstagabend musste der FC Bayern im Titelrennen der Bundesliga bei Werder Bremen vorlegen. Einmal mehr machte es der Rekordmeister spannend und zitterte sich letztlich zu einem 2:1-Auswärtssieg. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Hielt vor der Pause gegen Gnabry (8.) und zeigte beim Pavard-Kopfball eine Glanztat (20.). Konnte bei den Gegentoren dann die Einschläge aus kurzer Distanz zweimal nicht verhindern. Hatte ansonsten keine Möglichkeit mehr, sich auszuzeichnen.

Holte sich nach einem taktischen Foul früh Gelb ab. Ließ sich davon aber nicht verunsichern. Blieb sehr aktiv im Verteidigen und hatte starke Zweikampfwerte. Musste nach einem unabsichtlichen Tritt angeschlagen raus.

Übernahm die rechte Halbposition in der Dreierkette. Konnte Pieper aber nicht ersetzen. Mit ihm wurde die letzte Reihe anfälliger.

Machte als Abwehrchef eine starke erste Halbzeit. Bot dem Gegner wenig an, war in kniffligen Szenen mit der nötigen Entschlossenheit zur Stelle. Kam vor dem 0:1 jedoch einmal zu spät (62.).

Hinterließ in der Bremer Dreierkette den unsichersten Eindruck. Verlor deutlich mehr Zweikämpfe als seine Nebenleute. Das zweite Gegentor fiel schließlich genau durch seine Zone. Ging im Spielaufbau oft unnötig ins Risiko.

Lief in der Defensive die Lücken mit großem Aufwand zu. Zeigte sich mit Ball zielstrebig und war über weite Strecken einer der besten Offensivspieler der Grün-Weißen. Wiederholt fehlte nur das letzte Quäntchen bei seinen Aktionen.

Gab den Anker vor der Abwehrkette, wurde von den Bayern aber nur selten in Bewegung gebracht. Konnte die Passwege deshalb teilweise zustellen. Nahm mit Ball abgesehen von einer Top-Chance (35.) eher wenig am Spiel teil.

Sorgte für frischen Beine im Mittelfeld. Beeinflusste das Spiel nicht mehr nennenswert.

Strotzte nur so vor Einsatzfreude und überzeugte mit großer Laufbereitschaft. Gab sich nie geschlagen und bot seinen Gegenspieler immer einen Kampf. Offensiv punktuell mit richtig guten Impulsen.

Wurde als letzter Joker bei den Hausherren eingewechselt und machte das Spiel tatsächlich noch einmal spannend. Traf mit einem sensationellen Schuss genau in den Winkel (86.).

Bot sich in den besten Phasen der Bremer vorne an und hielt Angriffe durch umsichtiges Positionsspiel am Leben. Traf in den entscheidenden Momenten aber vielfach nicht die beste Entscheidung. Auch defensive waren andere Bremer besser.

Machte es gegen Coman nach kurzer Eingewöhnung ordentlich. Zu Beginn kamen die Bayern zweimal in seinen Rücken. Dann hatte er die linke Seite zwischenzeitlich besser im Griff. Stand beim 0:2 aber nicht optimal.

Hatte in der Schlussphase das Glück nicht auf seiner Seite. Probierte zwar noch einige Dinge, die Erfolgsquote war aber überschaubar.

Ackerte viel in der Defensive mit und schloss sogar am eigenen Strafraum noch Lücken. Musste vorne derweil lange auf seine Momente warten. Hatte bei zweiten Bällen ein gutes Näschen. Das letzte Glück fehlte aber. Sein einziger gefährlicher Abschluss ging knapp am Tor vorbei (76.).

Rückte auf die Neuner-Position, Abschlüsse ergaben sich für ihn nicht mehr.

Bekam wegen seiner Geschwindigkeit den Vorzug als Vertreter für den verletzten Füllkrug. Konnte diese Fähigkeiten aber nur selten ausspielen. Dafür im geordneten Offensivspiel mit einem guten Gespür für die Situation.

Musste lediglich den Distanzschuss von Bittencourt fangen und hatte damit keine Mühe (29.). War beim Sonntagsschuss von Schmidt später komplett machtlos. Undankbarer Tag für den Schlussmann.

Sammelte als Rechtsverteidiger durchaus Pluspunkte durch seinen Offensivdrang. Leitete den zweiten Bayern-Treffer mit einem feinen Pass ein. War auch sonst vorne häufig mutig positioniert. Hätte streckenweise noch mehr hinterlaufen können.

War beim Herausrücken mitunter etwas spät dran und wirkte in der Luft anfällig. Im Passspiel derweil von hinten heraus vielfach mit guten Einfällen. Hätte vorne fast per Kopf getroffen (20.).

Verteidigte vor der Pause nicht mit der gewohnten Sicherheit und gab Werder mehrfach die Chance auf zweite Bälle. Steigerte seine Quote mit der Zeit und dirigierte in der nervösen Schlussphase dann im Stile eines Abwehrchefs.

Hatte viele Spielanteile und versuchte permanent, die Offensive zu beleben. Glänzte punktuell, wenn er invers ins Zentrum einrücken konnte. Auf dem Flügel fehlte indes viel zu oft die Dynamik.

Schlug viele Schlüsselpässe beim FC Bayern und war damit der ständige Antreiber in der Offensive. Doch auch ihm gelang weniger als üblich. Seine Chipbälle gingen viel ins Toraus, die Standards waren ebenfalls unterdurchschnittlich.

Bewies am Ball Übersicht bei seinen Pässen und streute einige starke Tempoverschärfungen ein. In der Defensive dafür etwas wacklig unterwegs. Bekam die Räume in brenzligen Momenten oftmals nicht geschlossen.

Warf sich in der letzten halben Stunde voll rein und stellte sich oftmals clever an. Drängte aber nicht mit letzter Konsequenz auf weitere Tore.

Probierte häufig, mit Einzelaktionen die dicht gestaffelte Abwehr des Gegners auseinander zu ziehen. War in seinen besten Momenten nur per Foul zu stoppen. Musste viele Aktionen aber abbrechen, weil die Optionen fehlten. Steckte beim 1:0 dann geschickt für Gnabry durch (62.).

Hatte Druckphasen auf der rechten Seite, nahm aber vielfach das Tempo raus. Setzte einen Abschluss aus kurzer Distanz weit neben den Kasten (24.). Ansonsten fast ohne wirklich zwingende Szenen.

Rückte für Coman auf den Flügel und war direkt voll drin. Sorgte mit seinem stark erzielten Treffer für die Vorentscheidung (72.). Hätte vielleicht noch weitere Tore nachlegen können, spielte später aber eher den Pass, als es selbst zu versuchen.

War lange kaum ein Faktor beim Rekordmeisters. Wirkte anfangs mutlos und agierte am Ball zu kompliziert aus. Wurde nach der Pause griffiger. Hatte dann noch eine gute Chance (56.) und brachte vor dem 1:0 die Flanke in den Strafraum.

Kam in der Schlussphase zu seinem ersten Pflichtspiel in dieser Saison. Sollte die knappe Führung über die Zeit bringen.

Agierte als Stoßstürmer beim FC Bayern und kam gerade bei direkten Angriffen aussichtsreich vor das Tor. Prüfte Pavlenka einmal in der Anfangsphase (8.) und markierte letztlich den Führungstreffer (62.). Im Kombinationsspiel derweil unter seinen Möglichkeiten.