FC Bayern vs. PSG: Noten und Einzelkritik

Am Mittwochabend stieg in München das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League zwischen dem FC Bayern und Paris Saint-Germain. Nach dem Sieg in Paris gewann der deutsche Rekordmeister auch das zweite Duell hochverdient mit 2:0 und zog ins Viertelfinale ein. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Für Spiele wie dieses hat der FC Bayern ihn geholt. Verschätzte sich aber einmal kolossal und hätte nach Ballverlust im Dribbling fast einen Gegentreffer verschuldet (38.). Machte auf der Linie aber ein starkes Spiel. Hielt gegen Mbappé (2., 67.) und Messi (26.) sicher. Beim Ramos-Kopfball (65.) sogar mit einer echten Glanztat.

Ließ sich anfangs punktuell aus der Kette locken und offenbarte dann Lücken in seinen Rücken. Stellte die Nachlässigkeiten mit der Zeit aber komplett ab und spielte seinen Part absolut verlässlich herunter. Mit dem Ball am Fuß ebenfalls sehr abgeklärt.

Setzte sich in den Duellen mit Mbappé meist clever nach hinten ab und bot dem Superstar so ganz wenig an. Räumte gerade im zweiten Durchgang dann in der heißen Zone sehr konsequent ab und verlor nur einen einzigen Zweikampf im ganzen Spiel.

Verschätzte sich zu Beginn einmal beim Vorschieben. Machte in der Folge aber ein unfassbares Spiel. Verhinderte gegen Messi (26.) und Vitinha (38.) als letzter Mann zwei sichere Gegentreffer mit seinen Rettungstaten. War der Garant dafür, dass die Null stand.

Erwischte Hakimi mit seinen Flügelläufen vielfach auf dem falschen Fuß und war ein ständiger Unruheherd, wenngleich seine Flanke nicht immer perfekt kamen. Hatte defensiv ebenfalls gute Szenen gegen den Ex-Dortmunder. Sogar beim Einrücken in die Innenverteidigung diesmal sehr konsequent.

Präsentierte sich im Zentrum giftig und bot ein laufintensives Spiel an. Riss das Geschehen auch spielerisch an sich und setzte in der kontrollierten Bayern-Offensive immer wieder dringend benötigte Impulse. Erzwang den zweiten Bayern-Treffer mit seinem Ballgewinn.

Machte in der Defensive viele Wege mit Tempo mit. Zeigte zudem in den Mittelfeldduellen gutes Timing und nahm Messi phasenweise mit gesunder Härte aus dem Spiel. Hatte in der Offensive immerhin einen guten Abschluss. (16.). Legte den Führungstreffer mit viel Übersicht auf (61.).

Orientierte sich nach Ballannahme meist direkt nach vorn und traf instinktiv viele richtige Entscheidungen. Verzeichnete im Dribbling gerade durch Danilos Zone einige Durchbrüche und zwang Donnarumma zu einem schnellen Reflex (31.). Gerade nach der Pause sehr auffällig.

Traf gegen einen Gegner, der sich aufgab, noch zum vermeintlichen 3:0. Stand bei seinem Treffer aber minimal im Abseits. Mehr Chancen ergaben sich nicht mehr.

Hielt sich viel in den Halbräumen auf und verlagerte das Spiel von dort häufig mit Übersicht. War aber lange Zeit kaum an zwingenden Szenen beteiligt. Schaltete nach der Pause einen Gang hoch, als Pressing-Auslöser dann entscheidend am 1:0 beteiligt.

Spielte den Konter zum 2:0 perfekt aus und sicherte sich so einen Assist beim Joker-Einsatz.

Lieferte sich über weite Strecken ein intensives und temporeiches Privatduell mit Mendes. Dominierte nach leichten Startschwierigkeiten das Geschehen auf der Außenbahn nach Belieben. Machte aber letztlich zu wenig aus den Freiheiten.

Sorgte mit seinem Treffer zum 2:0 für die endgültige Entscheidung. Nach schweren Wochen für ihn ein schöner Moment.

Wurde im Strafraum zunächst kaum mit Zuspielen gefüttert. Zögerte bei seiner ersten Top-Chance zu lange und stand beim Nachschuss auch noch im Abseits (50.). Steckte aber nie auf und besorgte in bester Mittelstürmermanier die Führung (61.), nachdem er zuvor lange blass geblieben war.

Hatte per Konter mehrfach die Chance auf die Vorentscheidung. Spielte trotz Überzahl eine Chance mit Coman aber nicht perfekt aus (72.). Zögerte wenig später erneut zu lange im Abschluss (76.).

Leistete sich - anders als im Hinspiel - keine Patzer und wehrte die halbbaren Abschlüsse von Goretzka (16.) und Musiala (31.) ab. Verhinderte gegen Davies in der Nachspielzeit sogar eine noch höhere Pleite.

Rückte vom defensiven Mittelfeld in die Dreierkette, ließ sich aber anmerken, dass er kein gelernter Innenverteidiger ist. Agierte im Positionsspiel wechselhaft. In den direkten Duellen mit Musiala und Davies in wichtigen Momenten zu statisch.

Musste in zahlreiche brenzlige Duelle und ließ gegen schnelle Gegenspieler das Tempo vermissen. Löste unter Druck aber dennoch viele Szenen mit seiner ganzen Routine auf. Übernahm später auch offensiv Verantwortung. Hatte per Kopf noch zwei Top-Chancen (65., 82.).

Führte insgesamt nur wenige Duelle, sondern fokussierte sich darauf, die Räume zuzustellen. Ließ Mendes auf der Außenbahn gegen Coman deshalb meist allein. Musste dann schon vor der Pause verletzt raus.

Kam nach der Marquinhos-Verletzung, obwohl er am Wochenende gegen Nantes ebenfalls verletzt vom Platz musste. Die Blessur brach offenbar wieder auf, ging schon zur Halbzeit wieder raus.

Gab als 17-Jähriger auf der größtmöglichen Bühne sein Champions-League-Debüt. Wirkte zwar vom Anlass nicht beeindruckt, konnte den Bayern in ihren besten Aktionen aber nicht immer etwas entgegensetzen. Gegen Sané immerhin mit einer wichtigen Rettungstat (76.).

Brachte sich im Vorwärtsgang in die richtigen Positionen, konnte gegen Davies aber nicht allzu viel ausrichten. Defensiv trotz einiger wichtiger Tacklings nicht immer souverän.

Bot auf engem Raum einige feine Ideen an und fand gerade Mendes und Mbappé in gefährlichen Räumen. Selbst im Abschluss aber zahnlos. Brachte den Ball nach Sommer-Fehler nicht im leeren Tor unter (36.).

Kam für die Schlussminuten als zusätzlicher Angreifer. Nahm kaum noch am Spiel teil.

Sammelte bei den Gästen im Mittelfeld die meisten Ballaktionen. Deckte mit seinen Zuspielen aber kaum einmal Lücken bei Bayern auf. Defensiv traf er fragwürdige Entscheidungen. Sein Ballverlust vor dem 0:1 darf in einem solchen Spiel nie passieren (61.). Beim 0:2 erneut der Ausgangspunkt.

Präsentierte sich im Mittelfeld bei PSG als defensivstärkster Spieler und sammelte in der Rückwärtsbewegung einige wichtige Momente am eigenen Strafraum. War auch sonst viel in Bewegung. Blieb weiter vorne aber ohne Highlights.

Traute sich in der Offensive etwas zu und war in den letzten Minuten ein belebendes Element. Sorgte noch mehrfach für Torgefahr, konnte das Spiel aber nicht mehr wenden.

Verteidigte in den ersten Szenen gegen Coman noch aufmerksam, verlor mit der Zeit aber den Zugriff. Strahlte offensiv dafür vereinzelt Gefahr aus und setzte Messi einmal toll in Szene (26.). Wirkte aber schon Mitte der zweiten Hälfte platt und tauchte dann ab.

Erlöste den erschöpften Mendes auf der linken Außenbahn. Schenkte die Seite in den letzten Minuten defensiv komplett ab.

Wurde von den Bayern-Spielern meist sehr robust verteidigt und kam deshalb streckenweise kaum zur Entfaltung. Deutete in einzelnen Szenen seine Klasse an. Seine einzige Top-Chance spielte er nicht optimal aus (26.).

Fand teilweise mit Tempo den freien Raum und prüfte Sommer direkt zu Beginn aus spitzem Winkel (2.). Hatte derart brenzlige Szenen aber letztlich nur selten. Tauchte gerade in der kritischen Schlussphase ab.