BVB beim VfL Bochum: Noten und Einzelkritik

Am Mittwochabend duellierten sich der VfL Bochum und Borussia Dortmund um den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals. In einem intensiven Kampfspiel hatte der BVB beim 2:1 am Ende das bessere Ende auf seiner Seite. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Hinterließ im Tor der Hausherren zunächst einen wachen Eindruck. Zeigte insbesondere gegen Bynoe-Gittens einen tollen Reflex (13.). Machte den ersten Gegentreffer durch seinen verunglückten Ausflug erst möglich. Danach in ähnlichen Situationen deutlich besser.

Wurde vom BVB auf seiner Abwehrseite häufig unter Druck gesetzt. Hielt aber mit vielen wichtigen Defensivaktionen dagegen. Zeigte bis zum Ende kaum Schwächen und entschied das direkte Duell mit Bynoe-Gittens klar für sich.

Offenbarte deutliche Abstimmungsprobleme, gerade bei der Abseitsfalle. Machte vor dem 0:1 einen folgenschweren Doppelfehler. Im Zweikampf ordentlich.

Löste Szenen rund um den Strafraum überwiegend solide. In chaotischen Situationen im Sechzehner derweil mehrfach ohne die nötige Handlungsschnelligkeit. Ermöglichte so einige Top-Chancen.

Wirkte sehr aufmerksam auf der linken Abwehrseite und schob häufig im richtigen Moment nach vorne raus. Bekam seine Seite streckenweise fast komplett dicht. Nach dem Seitenwechsel entglitt ihm das Spiel etwas.

Hatte gegen den Ball nicht immer das richtige Timing und kam oft zu spät. War deshalb nicht durchgängig der erhoffte Stabilisator. Patzte vor dem zweiten Gegentreffer, indem er auf Abseits spekulierte. Im Passspiel dafür verlässlich.

Sorgte in der Nachspielzeit noch für eine hektischen Szene in Dortmunder Strafraum. Machte es dort etwas zu überhastet.

Bewegte sich sehr umsichtig durchs Mittelfeld und stellte die Passwege clever zu. War als Balljäger phasenweise sehr erfolgreich. Brachte die Bochumer außerdem vom Punkt zurück ins Spiel (61.). Nach der Pause mehr und mehr auch mit spielerischen Höhepunkten.

Setzte über die rechte Offensivbahn immer wieder Nadelstiche und hatte klare Vorteile gegenüber Ryerson. Wiederholt fehlte nach seinen Ideen nicht viel zum Torerfolg.

Entkam im Zehnerraum mitunter seinen Gegenspielern. Spielte gerade in der Druckphase nach der Pause wie entfesselt auf. Gegen den Ball ebenfalls sehr fleißig.

War mit seinen langen Einwürfen ein echter Faktor in den letzten Minuten. Die Wende brachte er aber nicht mehr.

Konnte seine Schnelligkeit lange Zeit überhaupt nicht zielführend einbringen. Häufte vor der Pause 14 Ballverluste bei nur zwei angekommenen Pässe an. Später in zentralerer Position sehr auffällig. Vergab gleich zweimal beste Chancen auf einen Treffer (54., 58.).

Scheute in der Schlussphase etwas das Risiko. Kam deshalb nicht mehr zu Möglichkeiten, wie sie Antwi-Adjei zuvor hatte.

Brachte viel Wucht in den Dortmunder Strafraum und war meist der Fixpunkt in den VfL-Angriffen. Hatte immer wieder gute Ideen und trieb das Spiel an. Blieb im Abschluss aber glücklos.

Wurde auf der Linie lange Zeit nicht wirklich geprüft. Fing die zentralen Abschlüsse von Losilla (47.) und Asano (52.). Hielt aus dem Nichts dann die Großchancen von Antwi-Adjei bärenstark (54., 58.). Mit dem Ball am Fuß wie viele seiner Vorderleute nicht in Bestform.

Nahm die Intensität im Spiel voll an und hielt mit Laufbereitschaft und Härte dagegen. Nahm den agilen Antwi-Adjei im ersten Durchgang komplett aus dem Spiel. Leitete vorne ebenfalls einige Angriffe ein.

Rückte für den angeschlagenen Wolf in die Mannschaft. Stand bei den Steilpässen des Gegners zunächst mehrfach nicht gut. Stabilisierte sich dann aber deutlich. Bekam trotzdem nicht alles wegverteidigt.

Verteidigte im eigenen Strafraum meist umsichtig und verhinderte mit Top-Zweikampfwerten lange Zeit klare Chancen. Punktuell unterliefen ihm kleinere Leichtsinnsfehler.

Sprang nach Fehlern der Mitspieler meist ein und war gerade per Kopf in vielen Szenen zur Stelle. Verzeichnete einen ganz wichtigen Block gegen Förster (8.). Nach der Pause wurden seine Tempodefizite gegenüber Antwi-Adjei zum Problem.

Bot insgesamt eine sehr hektische Partie an und war zeitweise eine echte Schwachstelle. Agierte fehleranfällig und bekam keine spielerische Linie in seine Ballaktionen. Offensiv kam fast nichts.

Konnte dem Spiel nur selten seinen Stempel aufdrücken. War beim 2:1 in der Entstehung beteiligt. Ließ die spielerische Klasse ansonsten vielfach vermissen. Gewann gemessen an seiner Position zudem eher wenige Zweikämpfe (40 Prozent).

Konnte sich anfangs von der Hektik im Spiel nicht frei machen. Sorgte mit seinem unfassbaren 50-Meter-Tor dann aber für den Unterschied in der ersten Halbzeit. Als alleiniger Sechser gerade bei schnellen Kontern teilweise ohne den nötigen Zugriff.

Übernahm bei der Borussia meist die kreativen Impulse in der Offensive. Setzte mit seinen tiefen Zuspielen zumindest vereinzelt Highlights. Streckenweise aber ebenfalls mit viel Leerlauf. Hatte allerdings von allen Spielern die meisten Sprints, ein Indiz für seinen hohen Einsatz.

Kam in der Nachspielzeit, um Zeit von der Uhr zu nehmen.

Hatte zunächst nur wenige Ballkontakte, bog das Spiel dann jedoch mit wenigen Aktionen herum. Bereitete den Siegtreffer sensationell vor (70.). Zuvor legte er für Haller bereits eine ähnliche Chance auf (42.).

Bekam nach zuletzt ansprechenden Joker-Einsätzen eine Chance in der Startelf. Zwang Riemann zu einer starken Parade (13.), hätte später aus sechs Metern allerdings zwingend einen Treffer erzielen müssen (45.). Fiel abseits dieser Chancen deutlich ab. Verursachte zudem den umstrittenen Handelfmeter (61.).

Vollendete nach traumhafter Vorarbeit von Bellingham mit seiner ersten Chance zum 2:1 (70.). Fand auch sonst mit starker Quote spielerische Lösungen.

Verlor gerade am Boden fast alle seine Duelle und war als Zielspieler deshalb nur selten ein Faktor. Kam trotzdem mit der Zeit zu Abschlüssen. Verzog aber zweimal recht deutlich (7., 42.).

Fand nach seiner Einwechslung praktisch erst in der Nachspielzeit statt. Verzeichnete dann noch eine Torannäherung. Zuvor wegen der fehlenden Durchsetzungsfähigkeit ein eher enttäuschender Auftritt.