BVB vs. VfL Wolfsburg: Noten und Einzelkritik

Für Borussia Dortmund stand am Samstag das Duell mit dem VfL Wolfsburg auf dem Plan. Zum Osterfest zeigte der BVB seinen Fans eine echte Gala und gewann nach einer furiosen ersten Halbzeit hochverdient mit 6:1. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Zeigte in der Anfangsphase direkt eine herausragende Parade gegen Nmecha (3.). Nach der Pause gegen Wind (46.) und Nmecha (81.) erneut mit tollen Reflexen. Dürfte sich über den Gegentreffer ärgern, bei dem ihm die Kollegen im Stich ließen. Bei seinen langen Bällen im Spielaufbau derweil auch selbst mit kleineren Schwächen.

Wurde in der Defensive nur punktuell gefordert. Schaltete sich deshalb mit beherzten Sturmläufen vorne ein. Verzettelte sich bei seinen ersten Versuchen noch ein Stück weit. Mit der Führung im Rücken gelang aber auch ihm fast alles. Sorgte mit seinem Treffer aus der zweiten Reihe für das 4:0 (34.). Unterband mit gesunder Härte später, dass Wolfsburg noch einmal aufkam.

Brauchte in der neuformierten Dreierketten ein paar Minuten, um die Sicherheit im Positionsspiel zu gewinnen. Stand beim ersten Angriff der Gäste nicht gut. Lieferte danach aber ein nahezu fehlerfreies Bundesligaspiel ab. Nutzte seine Chance auf der anderen Seite sogar, um mit dem 3:0 für die Vorentscheidung zu sorgen.

Die Leihgabe durfte gegen seinen Stammverein 25 Minuten mitwirken. War in der Schlussphase nicht mehr in jeder Situation hellwach. Verteilte mit seinem schweren Fehler am Ball sogar noch die Einladung zum Ehrentreffer, die Baku schließlich annahm (81.).

Wirkte in seinen Zweikämpfen am Boden mitunter etwas schwerfällig, die beste Chance der Wolfsburger vor der Pause wurde über seine Abwehrseite eingeleitet. Vor dem einzigen Gegentreffer zu passiv gegen Baku (81.). Erledigte seinen Job in der Luft indes besser.

Kam gerade bei schnell vorgetragenen Angriffen durchaus zu seinen Szenen, traf im letzten Drittel aber nicht immer die richtigen Entscheidungen. Verzog aus guter Position einen Abschluss komplett (21.). War später immerhin der Wegbereiter für das 4:0. Andere BVB-Spieler schafften es aber deutlich öfter, Gefahr ausstrahlen als er.

Feierte Minuten vor dem Abpfiff noch sein Debüt in der Bundesliga. Hatte keine Szenen mehr.

Übernahm beim BVB die Position vor der Dreierkette. Zog mit einem nahezu fehlerfreien Passspiel die Fäden im Spielaufbau. Rückte vereinzelt auch weiter mit nach vorne auf, agierte dort ebenfalls abgeklärt und nutzte eine einzige echte Chance für den Treffer zum 2:0.

Durfte in einem längst entschiedenem Bundesligaspiel die letzten zehn Minuten mitmischen.

Wirkte in der Anfangsphase erstaunlich zahnlos in seinen direkten Duellen und fiel auch sonst beim Vollgas-Fußball der Kollegen zunächst ab. Verzettelte sich wiederholt bei seinen Dribblings, seine Steckpässe in die Tiefe kamen ebenfalls zu selten an. Drehte nach der Pause auf und war einer der Hauptgründe dafür, dass der BVB am Drücker blieb.

Gab auf der linken Seite sein Bundesligadebüt und spielte sich direkt ins Rampenlicht. Traute sich am Ball viel zu und schaltete sich auch vorne mit ein. Brachte seinen ersten Abschluss nicht aufs Tor (10.), verhielt sich wenig später bei einer Ecke aber sehr clever und netzte ein (24.). Ließ in der Rückwärtsbewegung lange kaum etwas zu, baute in der Schlussphase minimal ab.

Rose schenkte auch ihm zwei Minuten vor dem Ende noch das Bundesligadebüt zum Osterfest.

Wurde mit der Führung im Rücken immer sicherer und tänzelte teilweise geradezu mit dem Ball. War zudem ein integraler Bestandteil der besten BVB-Kombinationen. Legte das 1:0 mit seinen Standard auf, vor dem 5:0 spielte er einen echten Zuckerpass (38.). Beim 6:0 wieder Assistgeber.

Rückte neben Haaland in die Sturmspitze. Strahlte viel Tatendrang aus und trieb noch mehrfach Angriffe an. Seine Pässe kamen im letzten Drittel aber kaum einmal an. Deshalb wurde es nicht mehr wirklich gefährlich.

Präsentierte sich enorm spielfreudig und riss das Angriffsspiel der Borussia streckenweise an sich. Wechselte häufig die Positionen und setzte mit seinen Dribblings Nadelstiche. Bereite schon vor der Pause zwei Tore vor (28., 38.). War beim sechsten Tor erneut entscheidend beteiligt, nur ein eigener Treffer war ihm nicht vergönnt.

Fand in den Umschaltsituationen Möglichkeiten sich tiefer im Mittelfeld zu beteiligen. Machte das 2:0 durch seinen beherzten Antritt erst möglich (26.). Bekam später einen Treffer von Reus auf dem Silbertablett serviert (38.). Brachte nach der Pause eine deutlich schwierigere Chance ebenfalls im Tor unter (54.). Beendete damit rechtzeitig vor dem Top-Spiel gegen Bayern sein Formtief.

Erlebte einen ganz bitteren Nachmittag und erlaubte sich mehrere entscheidende Fehler. Sah schon beim 0:1 nach Eckball nicht gut aus, leistete beim 0:2 dann einen handfesten Patzer (26.). Das vierte Gegentor ging erneut komplett auf seine Kappe (34.). Rehabilitierte sich im zweiten Durchgang mit guter Parade gegen Reus minimal (51.).

Verteidigte die ersten Szenen gegen Haaland noch ordentlich. Nach dem 0:1 verlor er im Stellungsspiel aber komplett den Faden. Stand beim 0:2 viel zu hoch. Verursachte dann den Freistoß, der zum 0:3 führte (28.). Verletzte sich obendrein und musste schon vor der Pause raus.

Musste kurz vor der Halbzeit für den angeschlagenen Lacroix einspringen. Wahrte auf der rechten Seite vor dem 0:6 ebenfalls einen Sicherheitsabstand zu allen Dortmunder, gegen den aufgerückten Rothe auch sonst nicht immer konsequent. Sorgte später dafür mehrfach für Entlastung.

War nach solider Anfangsphase das Sinnbild für den defensiven Kollaps. Ließ sich vor dem 0:1 von Rothe beim Eckstoß ausmanövrieren. Kam beim zweiten Gegentreffer wieder einen Schritt zu spät. Fand in der Phase vor der Pause überhaupt keine Antworten auf die Angriffe der Dortmunder. Agierte vor dem fünften Gegentor kopflos, vor dem sechsten schlicht zu langsam.

Wackelte die gesamte erste Halbzeit und hatte praktisch keine guten Szenen. Schenkte mehrfach die Bälle im Aufbau her. Später rollten immer wieder gefährliche Angriffe der Dortmunder über seine Seite, denen er fast nichts entgegensetzte. Vor dem 0:5 mit einem katastrophalen Fehler.

Probierte teilweise, den jungen Rothe mit schnellen Sprints zu düpieren. War damit aber kaum einmal erfolgreich. Machte es defensiv keinen Deut besser und konnte die Angriffe des Gegners phasenweise nur per Foulspiel stoppen. Drehte spät noch einmal auf und markierte immerhin noch den Ehrentreffer (81.).

War lange Zeit gegen den Ball noch der beste Wolfsburg. Stoppte zumindest vereinzelt Angriffe der Hausherren, war aber zu oft auf sich allein gestellt. Mit der Zeit unterliefen auch ihm Fehler. Vor dem 0:2 ließ ihn Haaland mit Leichtigkeit stehen.

Brachte nach seiner Einwechslung zumindest punktuell frischen Wind. Setzte einen Fernschuss an die Latte (69.). Brachte auch sonst eine neue spielerische Linie.

Hatte im Mittelfeld im ersten Durchgang in keiner Spielphase Zugriff. Wirkte gegen den Ball vielfach zu passiv. Die Zweikämpfe, die er führte, gewann er ebenfalls zu selten. Blieb spielerische Impulse nahezu komplett schuldig.

Musste auf der linken Seite in der Rückwärtsbewegung permanent an seine Grenzen gehen. Wurde bei Angriffen des BVB immer wieder überlaufen. Gerade bei den Gegentoren vier und fünf mit diskutabler Abwehrleistung.

Präsentierte sich hinter der Spitze sehr beweglich und überraschte den BVB teilweise durch seine Laufwege. Spielte die Top-Chance für Nmecha mit viel Übersicht heraus (4.). Sorgte nach der Pause dann selbst für Torgefahr (46.). Mit Abstand bester VfL-Spieler.

Konnte in den letzten Minuten nicht mehr für Torgefahr sorgen.

Deckte mit einem klugen Steilpass sofort eine Lücke in der Dortmunder Abwehr auf (4.). Nach dem frühen Highlight lief das Spiel weitestgehend an ihm vorbei. Nahm den Kampf im Mittelfeld aber auch zu selten an. Gewann nicht einen Zweikampf und steckte immer mehr auf. Musste zur Pause weichen.

Rückte nach der Pause auf die linke Abwehrseite. Stabilisierte die Problemzone deutlich und hielt auch in den direkten Duellen gut mit. Verhinderte so zumindest, dass es noch schlimmer wurde.

Brachte sich im Strafraum in gute Abschlusspositionen, zeigte im Abschluss aber Nerven. Ließ eine dicke Chance auf die Führung leichtfertig aus (3.). Wurde danach lange Zeit überhaupt nicht mehr eingebunden.

Ersetzte seinen Bruder Mitte der zweiten Halbzeit, um das Zentrum noch enger zu machen. Bekam noch eine Chance, ließ aber aus (81.). Die letzten 15 Minuten von ihm waren aber insgesamt ansprechend.