Noten und Einzelkritik zu VfB Stuttgart vs. BVB
31 Bilder
BVB beim VfB Stuttgart: Noten und Einzelkritik
Zum Auftakt des 29. Spieltages gastierte Borussia Dortmund am Freitagabend beim VfB Stuttgart. Gegen die abstiegsbedrohten Schwaben tat sich der BVB lange schwer, erkämpfte sich aber dennoch einen wenig glanzvollen 2:0-Arbeitssieg. Alle Akteure in der Einzelkritik:
TOR: Florian Müller - Note: 4,0
Konnte vor dem 0:1 nach dem Zusammenbruch seiner Abwehr nichts mehr ausrichten. Zeigte später gegen Reus immerhin einen starken Reflex (16.). Das 0:2 ging indes zumindest teilweise auf seine Kappe.
ABWEHR: Pascal Stenzel - Note: 4,0
Hatte selten einen Gegenspieler, der versuchte, ihn bis zur Grundlinie hinten zu fordern. Führte auch deshalb nur wenige Zweikämpfe. Gerade das Einrücken funktionierte bei ihm aber nicht immer optimal. Rutschte vor dem zweiten Gegentor obendrein weg. Vorne hingegen einmal fast mit einem Treffer (60.).
Konstantinos Mavropanos - Note: 3,0
Stieß vor dem 0:1 unglücklich mit dem eigenen Mann zusammen und öffnete so die Lücke für Haaland. Hatte in der Folge eine kurze Schwächephase, schüttelte die Unsicherheit aber nach und nach ab. Häufte mit Abstand die meisten gelungenen Defensivaktionen beim VfB an. Im Spielaufbau stimmte seine Quote aber nicht durchgängig.
Hiroki Ito - Note: 3,5
Wirkte vor dem ersten Gegentreffer nach der Kollision seiner Mitspieler verwirrt und agierte dann unglücklich. Sammelte später gerade beim Antizipieren von Steilpässen Pluspunkte. Offenbarte in der Luft deutliche Schwächen.
Borna Sosa - Note: 2,5
Bekam die Außenbahn gegen Hazard recht gut in den Griff und gewann im ersten Durchgang alle wichtigen Duelle. Drehte dafür offensiv viel zu spät auf. Entwickelte erst in der Schlussphase Durchschlagskraft und avancierte dann zu einem der besten Stuttgarter. Hätte kurz vor dem Ende zweimal fast ein Traumtor geschossen (80., 90.).
MITTELFELD: Atakan Karazor - Note: 4,5
Sollte vor der Abwehr als Abräumer für Stabilität sorgen, kam diesem Job aber viel zu selten nach. Gewann nur etwa ein Drittel seiner direkten Duelle. Nahm vor dem 0:1 obendrein unglücklich den eigenen Innenverteidiger aus dem Spiel. Machte am Ball zwar kaum Fehler, dafür fast nie so zwingend wie die beiden Achter vor ihm.
Wataru Endo - Note: 3,0
War mit seinen Antritten im Mittelfeld teilweise kaum zu halten und bot gerade im Konterspiel einige richtig gute Impulse an. Profilierte sich auch gegen Ball, indem er die Räume eng machte. Mitunter wurde er allerdings zu passiv.
Orel Mangala (bis 63.) - Note: 3,0
Bot im Umschaltspiel teils herausragende Ideen an. Hebelte mit seinen schnellen Seitenwechseln vereinzelt das gesamt Mittelfeld der Dortmunder aus. Hatte aber Schwierigkeiten, solche Impulse regelmäßig zu setzen. Häufte mit der Zeit auch viele Ballverluste an. Lief in der Rückwärtsbewegung viel hinterher.
Tanguy Coulibaly (ab 63.) - Note: 3,5
Übernahm zur Mitte der zweiten Hälfte eine offensive Mittelfeldposition beim VfB. War bemüht, neuer Schwung kam beim VfB aber erst mit der Einwechslung von Thommy und Massimo auf.
Chris Führich (bis 79.) - Note: 2,5
Brachte sich auf der linken Seite im Umschaltspiel sehr oft in gute Positionen. Wurde von den Kollegen aber teilweise übersehen und schlecht angespielt. Die Situationen, die sich ihm boten, münzte er indes mit hoher Quote in Torgefahr um.
Roberto Massimo (ab 79.) - ohne Bewertung
Brachte frischen Mut in die Offensivaktionen der Schwaben, weil er sich auch einfach einmal ins Dribbling traute. Belohnte sich aber nicht mehr. Segelte Zentimeter an einer Flanke und einem wohl sicheren Treffer vorbei (85.).
Omar Marmoush (bis 79.) - Note: 5,0
Agierte über weite Strecken sehr unglücklich. Lief sich wiederholt in der heißen Zone frei, machte dort am Ball aber zu viele Fehler. Bekam das Leder mehrfach nicht zum einschussbereiten Mitspieler, ließ eine Hundertprozentige zudem selbst aus (23.).
Erik Thommy (ab 79.) - ohne Bewertung
Setzte in den letzten Minuten noch etliche gute Impulse. Hauchte dem VfB mit seiner Kreativität neues Leben ein, hätte den Stuttgartern vielleicht auch schon eher in diesem Spiel gutgetan.
ANGRIFF: Tiago Tomas (bis 89.) - Note: 4,5
Zeigte zunächst ein variantenreiches Offensivspiel und war so für die Dortmunder Abwehr phasenweise nur schwer zu greifen. Baute mit der Zeit aber stark ab. Wurde immer berechenbarer und fahriger. Nach der Pause häufig leicht zu verteidigen.
Enzo Millot (ab 89.) - ohne Bewertung
Kam kurz vor dem Ende und hatte keinen Einfluss mehr auf den Endstand.
TOR: Gregor Kobel - Note: 2,0
Wirkte gegen seinen Ex-Klub keineswegs nervös und bot insgesamt ein gutes Spiel an. Fing selbst die kniffligen Bälle locker. Auf der Linie derweil lange ohne echte Prüfungen. Zeigte in der Schlussphase bei der einzigen echten Härteprüfung jedoch eine herausragende Tat gegen Borna Sosa (80.).
Emre Can - Note: 4,0
Half erneut auf der rechten Abwehrseite aus. Hatte in der defensiven Zuordnung seine Schwierigkeiten, verlor gerade zu Beginn zudem zu viele Zweikämpfe. Biss sich später besser in die Partie, Führich und später Sosa hatten dennoch oft zu viele Freiheiten.
Manuel Akanji - Note: 4,0
Offenbarte auf seiner linken Innverteidigerseite in der ersten Hälfte die größten Abstimmungsprobleme. Wurde wiederholt von Tomas und Marmoush überlaufen, was zu gefährlichen Chancen führte. Wirkte in den direkten Duellen ebenfalls ungewohnt anfällig. Lediglich im Spielaufbau in Normalform.
Mats Hummels (bis 45.) - Note: 3,5
Präsentierte sich anfangs als der sicherere der beiden BVB-Innenverteidiger, streute mit der Zeit aber ebenfalls ein paar leichte Fehler ein. In der Luft derweil eine Macht. Kämpfte sich mit einer Muskelverletzung bis zur Pause durch, wurde dann als dritter BVB-Profi angeschlagen ausgewechselt.
Dan-Axel Zagadou (bis 46.) - Note: 3,5
Rückte nach der Pause für Hummels in die Innenverteidigung. Stellte sich gerade in den Laufduellen clever an. Leistete sich am Ball derweil noch ein paar kleinere Wackler, die die Kollegen vor Probleme stellten. Die Selbstverständlichkeit fehlt bei ihm noch.
Raphael Guerreiro (bis 75.) - Note: 2,5
War sehr aktiv im Dortmunder Spiel und hatte viele Ballaktionen. Fand immer wieder Möglichkeiten, sich kreativ einzubringen. Setzte aus der zweiten Reihe einen guten Versuch an den Pfosten (9.), traf bei seiner nächsten Top-Chance den Ball nicht richtig (66.). Hinten im Zusammenspiel mit Akanji mit Abzügen.
Marius Wolf (ab 75.) - ohne Bewertung
Übernahm für die letzte Viertelstunde die linke Außenbahn von Guerreiro. War hauptsächlich in der Defensive gefordert. Fand dort nicht immer die richtigen Antworten.
MITTELFELD: Mahmoud Dahoud (bis 36.) - Note: 3,5
Gab den ruhigen Ballverteiler im Mittelfeld der Borussia. Hatte ein paar gute Ideen, bot aber auch viel Schmalkost am Ball an. Bei den druckvollen Kontern der Schwaben obendrein vielfach um eine Antwort verlegen. Musste wie Reyna schon vor der Pause verletzungsbedingtraus.
Axel Witsel (ab 36.) - Note: 3,0
Übernahm für den an der Schulter verletzten Dahoud und bügelte in seiner ersten Aktion direkt einen Patzer von Hummels aus. Füllte auch danach die Rolle des Sechsers gut aus. Leistete sich im Passspiel praktisch keine Fehler, Außergewöhnliches kam von ihm aber kaum.
Jude Bellingham - Note: 2,5
Bewies teilweise gutes Gespür für freie Räume im Angriffsspiel. Das 1:0 leitete der Engländer mit einem feinen Zuspiel ein. Führte ansonsten viele verbissene Duelle, steigerte sich dort aber mitunter zu sehr hinein und vergaß das Wesentliche.
Giovanni Reyna (bis 6.) - ohne Bewertung
War erneut die tragische Figur beim BVB. Musste nach gerade einmal 90 Sekunden mit einer Muskelverletzung unter Tränen vom Platz.
Julian Brandt (ab 6.) - Note: 1,5
Sprang direkt in den ersten Minuten für Reyna ein und ließ sich den Kaltstart nur kurz anmerken. Fiel in der Folge oftmals durch gute Laufwege auf. Traf nach einem einem solchen zur Führung (12.) und krönte sich zum frühesten Joker-Torschützen der Bundesliga-Geschichte. Legte später noch weitere gute Möglichkeiten auf und schnürte schließlich den Doppelpack (71.). Mann des Spiels!
Marco Reus - Note: 3,0
Schaffte es mitunter, mit Anlauf in die Box zu kommen. War in diesen Szenen brandgefährlich und hätte per Hacke (16.) und mit dem Kopf (44.) jeweils beinahe einen Treffer erzielt. In seinen Szenen im Sechzehnerraum teilweise etwas statisch. Das 2:0 legte Reus indes mit Übersicht auf.
Thorgan Hazard - Note: 3,5
Bot über weite Strecke der ersten Halbzeit eine eher unscheinbare Partie an. Wurde mit der Zeit aber deutlich aktiver. Spielte so zumindest eine gute Chance für Reus heraus (44.). Trotzdem bei seinen Flanken oftmals mit Luft nach oben.
ANGRIFF: Erling Haaland - Note: 3,5
Nutzte die Freiheiten in der Stuttgarter Abwehr anfangs eiskalt aus und legte den Führungstreffer ganz stark auf (14.). Hatte in der Folge aber sehr viel Leerlauf. Strahlte selbst viel zu selten Torgefahr aus. Sein Treffer in der Nachspielzeit wurde zu Recht aberkannt.