FC Bayern vs. Leverkusen: Noten und Einzelkritik

Am Samstagnachmittag empfing der FC Bayern in der Bundesliga Bayer Leverkusen zum Duell. In einem intensiven Top-Spiel konnten die Münchner ihre Feldüberlegenheit nicht in einen Sieg ummünzen. Die Werkself erkämpfte sich letztlich ein 1:1. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Leistete sich vor dem Eigentor von Müller einen Kommunikationsfehler. Sah auch in der Folge beim Herauskommen nicht immer souverän aus. Hatte mehrfach Glück, dass Leverkusen das leere Tor nicht traf. Hielt in der Schlussphase mit einem guten Reflex gegen Frimpong immerhin den Punkt fest (88.).

Setzte in der Offensive vereinzelte Impulse. Sein sehenswerter Volley verfehlte das Tor nur knapp (16.). Hielt seine Seite hinten dicht und verlor nicht einen Zweikampf. Häufte auch sonst in der Defensive viele gute Aktionen an.

Hatte in der Konterabsicherung ein paar starke Momente. Machte am Ball aber erneut unfassbare Fehler. Hätte damit zweimal fast einen Gegentreffer verursacht. Stand in der Phase vor der Pause auch im eigenen Strafraum komplett neben sich. Fing sich später, blieb in dieser Form aber ein Wackelkandidat.

Nutzte die Verwirrung nach einer Ecke eiskalt zur Führung (18.). Hinterließ in seinen Defensivaktionen gleichsam einen abgeklärten Eindruck. Ging in der Defensive vorweg und zeigte seine nächste Top-Leistung nach all dem Wechseltrubel.

Nahm engagiert am Angriffsspiel der Bayern teil und kam sogar zu Chancen. Agierte hinten indes mitunter anfällig. Wiederholt liefen die besten Leverkusener Angriffe über seine Seite. Dennoch unter dem Strich ein ordentlicher Auftritt.

War nach seiner Einwechslung mit forcierten Dribblings ein Aktivposten bei den Bayern. Macht bis zum Sechzehner viel richtig, fand dann aber nicht den zwingenden Einfall.

Ließ sich vom hohen Pressing der Gäste nicht aus der Ruhe bringen und löste Situationen stets spielerisch auf. Lenkte das Spiel als Impulsgeber aus dem Mittelfeld. Zog zudem viele Foulspiele. Traf beim letzten Pass nicht immer die richtigen Entscheidungen.

Zeigte am Ball ein paar unwiderstehliche Bewegungen, blieb aber nicht fehlerfrei. Sein Ballverlust hätte beinahe den Rückstand eingeleitet (8.). Hatte auch sonst wiederholt fahrige Momente am Ball. Traute sich nach der Pause etwas mehr Richtung Tor zu, agierte aber vielfach zu kompliziert.

Holte sich die Bälle teilweise schon tief ab und war auch sonst viel in Bewegung. Schlich sich auf der linken Seite oftmals davon. Ließ die folgenden Großchancen aber aus (30., 45.). Im zweiten Durchgang nicht mehr ganz so zwingend.

Sollte für die letzten Minuten die Schlagzahl in der Offensive erhöhen. Verstrickte sich viel in kleinteilige Ansätze, wurde deshalb nicht mehr gefährlich.

Zog im Zehnerraum in vielen Situationen die Fäden. Suchte mit der Zeit auch selbst sein Glück. Bei seinem besten Versuch fehlte nicht viel (17.). Traf im eigenen Strafraum derweil kurios ins eigene Tor (36.) und war damit der Unglücksrabe. Nach der Pause mit weniger Spielanteilen.

Ließ gleich in seiner ersten Aktion leichtfertig die Chance auf das 2:1 aus. Erholte sich davon nur bedingt und war bei seinem Jokereinsatz erneut über weite Strecken nur Mitläufer.

Ließ gerade im Umschaltspiel seine Klasse aufblitzen. Zeigte dann einige der besten Ideen des Tages. Blieb in der heißen Zone indes lange unter seinen Möglichkeiten. Arbeitete dafür stark mit nach hinten und vereitelte mehrfach gute Konterchancen.

Rückte für Coman auf den rechten Flügel. Wurde dort noch einmal stark freigespielt, bekam die Flanke dann aber nicht zum Mitspieler.

Kam nach einstudierter Freistoß-Variante zu seiner ersten Chance (17.). Musste ansonsten in der engen Dreierkette der Gäste lange vergeblich auf klare Torchancen warten. Hing phasenweise in der Luft und fand kaum Mittel, sich konstruktiv ins Spiel einzubringen.

Hielt den ersten Schuss von Müller noch sicher (17.), leistete sich vor dem 0:1 bei der Ecke allerdings einen folgenschweren Fehlgriff (19.). Gegen Gnabry (30.) und Musiala derweil später mit guten Taten (47.). Ließ mit dem Ball am Fuß aber einen größeren Fehler folgen.

Agierte auf der rechten Abwehrseite lange Zeit zu passiv. Ließ Gnabry vielfach ziehen und hatte Glück, dass sein Gegenspieler die Freiheiten nicht konsequenter bestrafte. Im Vorwärtsgang riss er sich vereinzelt los. Verlor vor dem Tor aber die Nerven und ließ die letzte Top-Chance aus (88.).

Hinterließ in der Bayer-Abwehr den besten Eindruck. Gewann den Großteil seiner Zweikämpfe und machte anders als die Nebenleute keine klaren Fehler. Kleine Abstriche beim Positionsspiel und im Spielaufbau.

Verteidigte aufmerksam nach vorne und stoppte die Angriffe der Bayern teilweise schon 30 Meter vor dem eigenen Tor. Fand mit Bakker so eine gute Balance, die Coman phasenweise kaltstellte. Kollidierte vor dem 0:1 unglücklich mit Tah und leitete so den Gegentreffer mit ein.

War mit seinem Doppelfehler beim Kopfball einer der Hauptschuldigen für das 0:1 (18.). Wirkte danach kurz angeknockt und wackelte auch in den folgenden Szenen. Steigerte sich nach der Pause allerdings deutlich. Die Kollegen häuften allerdings mehr gute Aktionen an.

Hielt defensiv lange gut mit und stellte Coman auf seiner Seite, bevor es gefährlich werden konnte. Machte in der Offensiv indes viele Meter umsonst. Hatte hintenraus Glück, dass er nicht mit Gelb-Rot vom Platz flog.

Übernahm in der Schlussphase, damit Bakker nicht vom Platz flog. Brauchte keine Anlaufzeit und war sofort drin im Spiel.

Verzeichnete einige Ballgewinne in der eigenen Hälfte, konnte daraus aber keinen echten Nutzen ziehen. Fand nicht die spielerischen Mittel, um die Bayern zu knacken. Verlor nach dem Seitenwechsel auch gegen den Ball etwas den Zugriff.

Steuerte im Spiel nach vorne wichtige Zuspiele bei, die die besten Kontern der Gäste einleiteten. Hatte das Zentrum derweil phasenweise nicht fest im Griff und ließ sich von den Spielzügen der Bayern aus dem Spiel nehmen. Zeigte aber viel Einsatzwillen.

Machte in der Umschaltbewegung viele richtige Laufwege, die Zuspiele kamen aber fast nie an. Rieb sich auch beim Anlaufen der Gegenspieler auf, ohne dass er große Erfolge vorweisen konnte. Haderte zu Recht teilweise mit den Mitspielern.

Gab kurz vor dem Ende sein Debüt für Leverkusen. Hatte keinen Ballkontakt mehr.

Rotierte in der Offensive ständig die Positionen, wurde aber nur selten mit Zuspielen gefüttert. Hatte bei den seltenen Gegenstößen gute Einfälle, verlor aber insgesamt zu viele Bälle. Hätte sich im Abschluss mitunter noch mehr trauen können.

Rückte für den verletzten Schick in die Sturmspitze und strahlte tatsächlich auch die größte Torgefahr aus. Kam zur ersten Halbchance der Partie (8), ließ später eine Top-Chance aus spitzem Winkel auf das leere Tor aus (42.). Muss sich die fehlende Effektivität ankreiden lassen. Seine Pässe im letzten Drittel hatten ebenfalls fast nie das richtige Timing.

Sollte für die letzten 20 Minuten für mehr Stabilität im Mittelfeld sorgen. Überzeugte in der Schlussphase mit guten Werten bei Pass- und Zweikampfquote.