FC Bayern vs. Frankfurt: Noten und Einzelkritik
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FC Bayern vs. Frankfurt: Noten und Einzelkritik
Am Sonntag empfing der FC Bayern München in der Bundesliga Eintracht Frankfurt. Nachdem die Konkurrenz um den BVB am Samstag vorgelegt hatte, ließen die Münchner Federn und verloren trotz spielerischer Dominanz mit 1:2 gegen die SGE. Alle Akteure in der Einzelkritik:
FC Bayern | TOR: Manuel Neuer - Note: 3,0
Erlebte im Tor der Münchner einen meist ruhigen Nachmittag. Zwei der drei Schüsse auf sein Tor waren allerdings drin. Gegen Touré verhinderte der Schlussmann indes ganz stark ein Gegentor (43.). Mit dem Ball am Fuß die gewohnt solide Bank. Trat oftmals auch als letzter Mann entscheidend in Erscheinung.
ABWEHR: Niklas Süle (bis 75.) - Note: 2,5
Agierte auf der rechten Seite offensiv bemüht. Sammelte viele Ballaktionen und kam zu einer Top-Chance (25.). Legte zudem mehrfach Abschlusssituationen mit seinen Flanken auf. In der Defensive solide.
Marcel Sabitzer (ab 75.) - Ohne Bewertung
Durfte wieder nur als Joker in der Schlussphase mitmischen und ersetzte Süle auf der rechten Seite. Sah beim zweiten Gegentreffer nicht wirklich gut aus, im Spiel nach vorne ebenfalls mit technischen Schwächen.
Dayot Upamecano - Note: 5,0
Sicherte anfangs aufmerksam gegen Konter ab und verteidigte mit gutem Auge für den Raum. Auf der letzten Linie derweil schläfrig. Verteilte vor dem 1:1 eine doppelte Einladung (32.), vor der Pause gegen Kostic erneut mit einem schweren Bock (45.). Das 1:2 ging nach stümperhaftem Defensivverhalten ebenfalls teilweise auf seine Kappe (84.).
Lucas Hernández - Note: 3,0
Verteidigte in vielen Szenen aktiv nach vorne und stoppte die Konter der SGE so teilweise schon auf Höhe der Mittellinie. Bot eine praktisch makellose Zweikampfquote an, bei seinen Pässen ebenfalls sehr sicher. Konnte die Niederlage aber dennoch nicht verhindern.
Alphonso Davies - Note: 4,0
Deutete seinen Offensivdrang in etlichen Szenen an. Spielte gerade in der Anfangsphase einige richtig gute Möglichkeiten mit heraus. Tauchte dann etwas ab und zeigte sich hinten vereinzelt anfällig.
MITTELFELD: Joshua Kimmich - Note: 3,5
Zog das Spiel der Bayern als Taktgeber im Mittelfeld auf. Häufte so eine beachtliche Passanzahl an. Wirklich zwingende Impulse kamen aber lange Zeit kaum. Gerade in der heißen Phase fand der Führungsspieler praktische keine Mittel.
Leon Goretzka - Note: 2,0
Wirkte in seinen Szenen wuchtig und handlungsschnell. Brachte sich so vielfach in die richtigen Positionen und sorgte häufig für druckvolle Angriffe. Markierte nach tollem Antritt für das Führungstor (29.). Blieb danach am Drücker, die Frankfurter verstanden es mit der Zeit aber besser, ihn zu stoppen.
Leroy Sané (bis 80.) - Note: 2,0
Stellte sich in vielen Szenen in den Dienst der Mannschaft und arbeitete gerade in der Rückwärtsbewegung vorbildlich mit. In der Offensive fehlte ihm derweil häufig das Glück. Scheiterte mit seiner besten Chance an Trapp (31.). Aus einem Assist wurde nichts, weil Gnabry das leere Tor nicht traf (44.).
Eric Maxim Choupo-Moting (ab 80.) - ohne Bewertung
Investierte in den letzten Minuten viel und war fast überall zu finden. Wurde für seine Mühen nicht mehr belohnt.
Serge Gnabry (bis 70.) - Note: 3,5
Verschaffte sich auf der rechten Außenbahn phasenweise die nötigen Freiräume. Blieb spielerisch aber unter seinen Möglichkeiten. Traf vor der Pause kurios das leere Tor nicht (44.), gerade im zweiten Durchgang fiel ihm dann außer Gewaltschüssen nur wenig ein. Mit viel Einsatz im Pressing immerhin ein wichtiger Faktor für die spielerische Dominanz.
Jamal Musiala (ab 70.) - Note: 3,5
Sollte das Spiel in der Schlussphase noch zugunsten des Rekordmeisters entscheiden. War sofort mit seinen Momenten im Dribbling im Spiel und schuf so gefährliche Situationen. Seine Lösungsansätze gingen aber nicht mehr auf.
Thomas Müller - Note: 3,0
War im Zehnerraum viel in Bewegung und fand so früh die Lücken in der dichtgestaffelten Eintracht-Defensive. Kam selbst zu einer guten Chance (14.), spielte zudem die Kollegen anfangs in der gefährliche Zone stark frei. Sammelte aber nichts Zählbares und wurde später von der SGE fast komplett kaltgestellt.
ANGRIFF: Robert Lewandowski - Note: 4,5
Konnte sich nur zu Beginn verlässlich gegen seine Bewacher durchsetzen. Ließ früh zwei Top-Chancen leichtfertig aus (2., 4.), legte dann aber den Führungstreffer durch Goretzka mit Übersicht auf (29.). Ansonsten hatte er erstaunlich wenig Bindung zum Spiel. Beendete das Spiel ohne gewonnenen Zweikampf.
Eintracht Frankfurt | TOR: Kevin Trapp - Note: 1,0
Zeigte einen sensationellen Auftritt und war der Schlüssel zum Sieg der Frankfurter. Hatte gegen den platzierten Goretzka-Schuss keine Chance (29.). Hielt Lewandowski (2.) und Jakic schon früh stark (12.). Gegen Sané (31.), Lewandowksi (57.) und Gnabry (64.) später noch mit absoluten Weltklasse-Taten. Mann des Spiels!
ABWEHR: Almamy Touré (bis 61.) - Note: 4,5
Hatte auf der rechten Außenbahn gerade mit den schnellen Davies und Sané seine Probleme. Wurde in manchen Szenen spielend leicht düpiert. Offenbarte auch mit dem Ball deutliche Schwächen. Wurde später mutiger auf dem Weg nach vorne, ließ seine beste Chance aber leichtfertig liegen (43.).
Danny da Costa (ab 61.) - Note: 3,0
Übernahm die rechte Außenbahn für den angeschlagenen Touré. Traute sich in den Laufduellen mit Davies teilweise etwas zu viel zu. Nach vorne ging für ihn nur wenig. Der Einsatz aber stimmte.
Tuta (bis 84.) - Note: 3,0
Wurde von Touré oftmals in kniffligen Szenen allein gelassen. Fuchste sich nach nervösem Start aber gut in seine Rolle und sammelte gegen Sané einige gute Momente. Konnte allerdings nicht jeden Vorstoß unterbinden, mit dem Ball am Fuß derweil teilweise wackelig.
Ajdin Hrustic (ab 84.) - ohne Bewertung
Half für die letzten Minuten in der Defensive aus.
Stefan Ilsanker - Note: 2,5
Übernahm die zentrale Position in der Abwehrkette. Bewies in seinen Zweikämpfen zunächst nicht immer das richtige Timing. Kam vor dem 0:1 im entscheidenden Zweikampf mit Lewandowski zu spät und gab so die Mitte preis. Im zweiten Durchgang als Organisator ganz wichtig für die Frankfurter Defensive. Wuchs gerade in der Schlussphase über sich hinaus.
Martin Hinteregger - Note: 2,5
Kam bei den Laufwegen von Gnabry nicht immer hinterher. Am Ball bot er zudem zu oft nur den Befreiungsschlag an. Verschuldete mit einem unnötigen Ballverlust den ersten Gegentreffer (29.). Machte den Fehler aber umgehend wett und traf per Kopf zum 1:1 (31.). Später auch defensiv mit klarer Leistungssteigerung.
Timothy Chandler - Note: 3,5
Sollte Kostic defensiv den Rücken freihalten, kam seinen Pflichten aber nicht immer verlässlich nach. In den Duellen mit Gnabry wirkte er lange zögerlich. Stellte die Schwächen nie ganz ab, klare Fehler wurden aber seltener.
MITTELFELD: Djibril Sow - Note: 1,5
Setzte im Umschaltspiel ganz wichtige Nadelstiche und traf gerade bei den Spielverlagerungen meist gute Entscheidungen. War durch sein Nachsetzen der Wegbereiter für das 2:1. Über weite Strecken aber hinten gebunden. Hielt dort mit einer beachtlichen Zweikampfquote aber ebenfalls voll dagegen.
Kristijan Jakic - Note: 2,5
Konnte gegen die drückend dominanten Bayern anfangs einige Punktsiege sammeln. Hatte aber auch deutliche Schwächephasen. Hätte beinahe ins eigene Tor getroffen (14.). Entfaltete erst nach dem Rückstand spielerische Lust. Erzwang mit einem Ausflug den Ausgleich. Oftmals zögerte er am Ball aber zu lange.
Filip Kostic - Note: 1,5
War bemüht, die Konter seiner Mannschaft zu forcieren. Sah gegen die Bayern-Abwehr zunächst nur wenig Land. Steckte aber nie auf. Legte den Ausgleich per Ecke auf (31.), hätte wenig später sogar fast noch einen zweiten Assist gesammelt (45.). Im zweiten Durchgang vielfach Alleinunterhalter. Betrieb unfassbaren Aufwand und belohnte sich mit dem Treffer zum 2:1 (84.).
Jesper Lindström (bis 61.) - Note: 4,5
Zeigte sich am Ball durchaus trickreich und löste so teilweise Pressingsituationen auf. Drängte später oft auf die Eins-gegen-eins-Situationen. Gerade gegen Hernández aber mit ganz schwacher Erfolgsquote. Fing sich durch die vielen Ballverluste wiederholt den Tadel der Kollegen ein.
Jens Petter Hauge (ab 61.) - Note: 3,5
Ersetzte den glücklosen Lindström auf der rechten Offensivseite. Agierte mannschaftsdienlicher als Lindström vor ihm. War so an deutlich mehr gefährlichen Szenen beteiligt. Defensiv wirkte er teilweise überdreht.
ANGRIFF: Rafael Borré (bis 77.) - Note: 4,5
Jagte lange Zeit den Bällen vergeblich hinterher, gewann obendrein fast keine Zweikämpfe. Konnte das Spielgerät deshalb nur selten vorne festmachen. Kurz vor der Pause fehlte ihm lediglich ein Schritt zu einem Treffer (45.). Ansonsten ohne nennenswerte Offensivszenen.
Sam Lammers (ab 77.) - ohne Bewertung
Kam als Hoffnung auf den Lucky Punch kurz vor dem Ende. Hatte beim 2:1 tatsächlich seine Füße mit im Spiel. Danach wie alle Frankfurter praktisch nur noch am Verteidigen.