BVB vs. FC Augsburg: Noten und Einzelkritik

Am 7. Spieltag rang Borussia Dortmund den FC Augsburg mit viel Kampf 2:1 (1:1) nieder. Trotz großer Feldüberlegenheit hatte der BVB Probleme, Tormöglichkeiten herauszuspielen. Die wenigen Chancen wurden teils leichtfertig vergeben. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Parierte Calilgiuris ersten Versuch erst im Nachfassen (3.), ging später mit beiden Fäusten auf Nummer sicher (16.). Beim Gegentreffer nicht unbeteiligt, weil er den Ball von der Latte kommend genau in den Fuß von Zeqiri abfälschte (35.). Wartet in der Bundesliga weiter auf sein erstes Zu-null-Spiel im BVB-Dress.

Machte sich das Leben immer wieder selbst schwer. Verlor obendrein Torschütze Zeqiri vor dessen Treffer aus den Augen (35.). Schlug im Spiel nach vorne keine einzige Flanke in die Gefahrenzone. Musste kurz nach Wiederanpfiff angeschlagen raus.

Sortierte sich auf dem linken Flügel ein, agierte zunächst etwas sorglos in der Ballbehauptung. Hatte die Riesenchance zum 3:1, schob den Ball freistehend vor Gikiewicz aber an den Außenpfosten (66.).

War in der ersten Halbzeit seines 100. Bundesliga-Spiels nur selten wirklich gefordert - und der einzige BVB-Verteidiger, der immer auf der Höhe war. Nach der Pause wie seine Nebenmänner etwas unsortiert, fing sich schnell wieder.

Schaltete etwas früh in den Verwaltungsmodus und stand mehrfach zu weit entfernt von seinen Gegenspielern. Attackierte Maier in der Entstehung des 1:1 überhaupt nicht. Ungewohnt viele Nachlässigkeiten im Spiel des Verteidigers, der nach etwas mehr als einer Stunde Feierabend hatte.

Ersetzte den schwachen Hummels, hielt die Defensive anschließend besser im Griff. Spielte seinen Part unaufgeregt runter und behielt auch in der heißen Schlussphase die Übersicht.

Brachte den BVB mit einem lässig eingeschobenen Elfmeter in Führung (10.). Tummelte sich verstärkt im Zentrum, hatte dort gegen die dicht gestaffelten Augsburger nicht die zündende Idee. Defensiv in einigen entscheidenden Situationen nicht wach genug.

Lange Zeit ein aufmerksames Spiel des Belgiers, der sich allerdings den entscheidenden Ballverlust vor dem 1:1 leistete. Wirkte danach fahriger und streute das ein oder andere Missverständnis ein.

Nach langanhaltenden muskulären Beschwerden zurück auf dem Rasen. Giftig in der Zweikampfführung und bei Balleroberungen, schenkte die Bälle durch ungenaue Anschlussaktionen aber ebenso schnell wieder her.

Ersetzte den gesperrten Dahoud im Mittelfeld. In den entscheidenden Momenten nicht wach genug, vertändelte Umschaltaktionen durch schlechte Ballkontrolle. Schoss den BVB dafür mit einem klasse Fernschuss wieder in Front (50.). Durch den Treffer beflügelt, trat er selbstbewusster auf.

Bekam von den Augsburgern ordentlich auf die Knochen, darunter litt der Spielwitz des Engländers. Hatte erst nach dem Seitenwechsel etwas mehr Luft. Leitete nicht nur Hazards Mega-Chance ein (66.), sondern wirkte auch an der Entstehung mehrerer Reus-Möglichkeiten mit.

Taute erst im zweiten Abschnitt richtig auf. Bediente Brandt vor dessen Treffer zum 2:1 (50.). Mit einem eigenen Treffer wollte es nicht klappen: Knallte den Ball erst aus fünf Metern an die Latte, wenige Sekunden (!) später verpasste der Kapitän eine scharfe Guerreiro-Flanke. Auch aus acht Metern verzog Reus (67.).

Rückte überraschend in die Dortmunder Startaufstellung. Agierte zunächst auf dem linken Flügel, setzte dort kaum Impulse. Nach Meuniers Verletzung Rechtsverteidiger. Zwang Gikiewicz mit einem satten Volley zu einer echten Glanztat (57.).

Kam für den ebenfalls angeschlagenen Wolf und verteidigte hinten links. Mischte munter in der Offensive mit, seine Flanken kamen zu selten beim Mitspieler an.

Sorgte mit seinem immensen Tempo immer wieder für Nadelstiche. Holte den Elfmeter heraus (9.), den Guerreiro zur Führung versenkte. Vor dem Tor fehlt dem Niederländer nach wie vor die Kaltschnäuzigkeit. Machte in der Schlussphase Platz für Reiner.

Wuselte viel im und rund um den Strafraum. Sein bester Abschluss aus sieben Metern wurde noch geblockt (77.).

Entschied sich beim frühen Strafstoß für die falsche Ecke (10.) und bekam anschließend keine weitere Chance, um sich auszuzeichnen. An Brandts Schuss zum 1:2 noch dran (51.), an guten Tagen pariert der Pole solche Abschlüsse.

In der Dreierkette des FCA nicht immer sattelfest, besonders wenn der BVB das Tempo anzog. Offenbarte mit zunehmender Spieldauer größere Probleme im Stellungsspiel, Dortmund kam bevorzugt über seine rechte Seite.

Klärte nach wenigen Minuten stark gegen den einschussbereiten Reus (6.). Verursachte jedoch wenig später mit einem extrem plumpen Einsteigen gegen Malen den Foulelfmeter (9.), der zum 0:1 führte. Es blieb nicht die einzige unglückliche Aktion des Niederländers.

Strahlte im eigenen Strafraum viel Kopfballpräsenz aus. Handelte sich früh die Gelbe Karte für ein Foul an Malen ein (15.). Musste sich in der Folge extrem zurückhalten, der BVB wusste daraus lange kein Kapital zu schlagen. Kam nach einer Ecke einmal aussichtsreich zum Kopfball, setzte den Versuch am langen Pfosten vorbei (65.).

Über weite Strecken einer der wenigen Aktivposten beim FCA. Prüfte Kobel mit zwei scharfen Schüssen aus spitzem Winkel (3./16.) und beschäftigte die Dortmunder Hintermannschaft mit scharfen Hereingaben. Baute Mitte der zweiten Halbzeit komplett ab.

Stand das erste Mal in dieser Saison auf dem Rasen. Lief nach anfänglichen Schwierigkeiten die Räume im Mittelfeld zu und fing einige gefährliche Zuspiele durchs Zentrum ab. In der Schlussphase ging dem Routinier die Luft für einen Lucky Punch aus.

Feierte sein Startelf-Debüt im Trikot des FCA. Viel fehlte nicht und Maier hätte auch seinen Premieren-Treffer bejubelt, den Abpraller seines Lattenschusses verwertete dafür Zeqiri (35.). Machte insgesamt zu wenig aus den Räumen, die der BVB ihm gewährte.

Lief einmal frei auf Kobel zu, verschluderte die Chance, die ohnehin zurückgepfiffen worden wäre, aber leichtfertig. Blieb abseits dessen blass.

Wandelte bereits Mitte der ersten Halbzeit an der Grenze zum Platzverweis, nachdem er sich mehrere harte Fouls erlaubte. Eroberte den Ball fair gegen Witsel (35.) und leitete damit den Ausgleich ein.

Sorgte mit seiner Geschwindigkeit kurz für frische Impulse, brachte in der Offensive aber nichts Zählbares mehr zustande.

Ließ Malen über seine Seite zu Beginn entwischen, steigerte sich anschließend aber vor allem in der Defensive. Stand Meunier bei dessen Ausflügen immer auf den Füßen und verhinderte alle Flanken des Belgiers. Insgesamt einer der besten Augsburger.

Der Flügelspieler kam in der Schlussphase noch zu seinem Bundesliga-Debüt.

Schaffte es zu selten, sein Tempo in vorderster Front auszuspielen. Wich vermehrt auf den Flügel auf, rieb sich dort auf, letztlich ohne große Wirkung. Produzierte während seiner runden Stunde auf dem Platz kein Torchance.

Versuchte sich kurzzeitig in sehr hohem Pressing, rannte sich gegen die Dortmunder Ballstafetten aber kaputt. War während seiner halben Stunde auf dem Platz insgesamt nur fünf Mal am Ball - ein unterirdischer Wert.

Stürmte in der rundum erneuerten Augsburger Mannschaft neben Córdova. Hing lange Zeit komplett in der Luft, ehe er geistesgegenwärtig schaltete und Meiers Lattenkracher zum Ausgleich abstaubte (35.). Traf noch ein zweites Mal, jedoch irregulär, weil er zuvor gegen Akanji ausgeteilt hatte (53.).

Brachte keine gelungene Aktion auf den Rasen, vertändelte stattdessen gute Umschaltgelegenheiten. Ein gebrauchter Joker-Einsatz des Österreichers.