Das deutsche WM-Trikot 2014
Ob minimalistisch farblos, mit Brustring oder diagonalen Nadelstreifen: Die deutschen Turniertrikots waren bislang sehr variantenreich wie die Resultate in den Turnieren selbst. weltfussball.de zeigt das neue sowie viele alte Jerseys aus über fünfzig Jahren Trikotgeschichte vor.
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Weißes Ballett mit Rotstich
Das deutsche WM-Trikot für 2014 wurde veröffentlicht und ist überwiegend in weiß gehalten. Einzig der in den Nationalfarben hervorgehobene Brustring sticht hervor. Wobei hier eindeutig rot dominiert.
Müller und Draxler bei der Präsentation
Zusammen mit einem adidas-Mitarbeiter stellen Thomas Müller (M.) und Julian Draxler (r.) das neue Dress vor, das mit einer weißen Hose daher kommt. Die Mission Titel kann beginnen.
Die deutschen Turniertrikots
Ob minimalistisch farblos, mit breitem oder dünnem Brustring oder diagonalen Nadelstreifen: Die deutschen Turniertrikots waren bislang so variantenreich wie die Resultate in den Turnieren selbst. weltfussball stellt über fünfzig Jahre Trikotgeschichte des DFB in Bildern vor.
WM 1954: Die Erfolgsstory beginnt
Mit weißem Hemd, schwarzem Kragen und riesigem Bundesadler auf der Brust begann die deutsche Nachkriegs-Turniergeschichte. Die Weltmeister von 1954 erhoben das schlichte Schwarz-Weiß zum deutschen Markenzeichen und Kulttrikot...
WM 1966: Kaiserlicher Zuschnitt
... an dem sich auch die folgenden Jahrzehnte nicht viel ändern sollte - lediglich der gute alte Bundkragen musste weichen. Das WM-Finale von 1966 verloren Franz Beckenbauer (r.) und Co. mit schwarzem Rundkragen und einem etwas taillierteren Schnitt.
1970 bis 1978: Mit dem Klassiker zum Erfolg
Die 70er Jahre sollten das letzte Jahrzehnt der stillen Einfalt und schlichten Größe bleiben. Nur leichte Variationen, wie hier der V-Kragen bei der WM 1970, begleiteten den ersten EM-Triumph und zweiten WM-Titel der deutschen Nationalauswahl.
EM 1980: Der Beginn der Streifen
Allerdings begann auch das neue Jahrzehnt nicht minder erfolgreich: Den EM-Titel 1980 feierten Horst Hrubesch und Manfred Kaltz erstmals mit modischem Kentkragen und Adidas-Streifen entlang der Ärmel. Es sollte der Anfang umfangreicher Design-Veränderungen des einst so schlichten Trikots werden.
WM 1986: Finale in Grün
Das WM-Finale 1986 bestritten Rummenigge, Magath und Konsorten in den grünen Ausweichtrikots, die bereits in den vorigen Jahrzehnten Verwendung fanden. Auch das Adidas-Logo kam hinzu - es war also das erste auch heute noch so vorstellbare Nationaltrikot.
EM 1988: Es wird bunt
Nicht nur die Niederländer mit Erwin Koeman überraschten bei der EM 1988 mit ausgefallenem Design. Auch das sonst so unbunte deutsche Nationaltrikot bekam Farbe verpasst. Ein gezackter schwarz-rot-goldener Brustring zierte das Jersey für vier Jahre und war auch beim letzten WM-Triumph 1990 im Blickpunkt der internationalen Aufmerksamkeit.
EM 1992: Weniger Flagge, mehr Kragen
Bei der EM 1992 wurde die Brust wieder von der Flagge befreit, nur die Ärmel waren noch mit dem zweifelhaften Schmuck versehen. Innovativ schlich sich das Ausrüsterlogo diesmal in den breiten schwarzen Kragen ein - passend zu Jürgen Kohlers breitem Schnurrbart.
WM 1994: Glückloses Comeback
Die Rückkehr der Brustflagge sollte bei der WM 1994 die Titelverteidigung bringen - doch sie wurde zur Enttäuschung. Karomuster in den Landesfarben begleiteten das schmachvolle Viertelfinal-Aus von Möller (l.), Riedle (r.) & Co. gegen Bulgarien. Auch die erstmalige Verwendung von Schwarz-Rot-Gold im Kragen konnte das nicht verhindern.
EM 1996: Schwarz-weißer Klassiker sorgt für letzten Titel
Abgesehen von Kragen und Ärmelenden war das Europameister-Trikot von 1996 erstmals seit zehn Jahren wieder komplett Schwarz-Weiß. Auch die Queen war von den deutschen Herren angetan und beglückwünschte den Rivalen zum bis heute letzten DFB-Titel.
WM 1998: Ein letztes Mal der Brustring
Unauffälliger als zehn Jahre zuvor kam zur WM 1998 der schwarz-rot-goldene Brustring wieder auf das Nationaltrikot. Die drei dünnen Querstreifen erinnerten an die Adidas-Seitenstreifen und galten als Marketing-Coup des Sportartikelherstellers. Glück brachten die Verzierungen jedoch nicht: Im Viertelfinale war Endstation für Berti Vogts und seine Mannen.
EM 2000: "Weg damit"
Zur EM 2000 wurde erstmals der DFB-Ärmel in Schwarz getaucht. Erfolg brachte diese Maßnahme jedoch auch nicht - im Gegenteil: Mit Angsthasen-Fußball besiegelte die Elf von Erich Ribbeck das Vorrunden-Aus. Das Trikot wurde seitdem nur noch zum Verstecken gebraucht, wie hier vom seinerzeit 39-jährigen Lothar Matthäus.
WM 2002: Technische Innovation mit klassischem Design
Schon eher was zu lachen hatten Bernd Schneider (l.) und das DFB-Team bei der unerwarteten Vize-Weltmeisterschaft 2002. Die neue Climacool-Technologie sollte den Schweiß besser absorbieren und Spitzenleistungen ermöglichen. Allerdings hatten die Spieler zunächst noch ihre Probleme mit den neuen Trikots, wie hier Edmilson (r.). Farblich gesehen wurde der DFB wieder klassisch: Weiß mit schwarzer Umrahmung.
EM 2004: Achselflagge
Zurück auf den Boden der Tatsachen fiel der DFB schließlich bei der folgenden EM in Portugal. Kevin Kuranyi und seine Mitspieler konnten mit dezentem Schwarz-Rot-Gold in der Achselregion kein Spiel gewinnen und schieden in der Vorrunde aus. Es sollte der Startschuss zu einer kleinen Revolution werden...
WM 2006: Die "rote Idee"
... denn mit Amtsantritt Jürgen Klinsmanns wurde der DFB grundlegend umstrukturiert. Ein rotes Trikot wurde nicht nur als Ausweichdress vorgestellt, Trainer Klinsmann drohte gar: "Die Mannschaft spielt lieber in den roten Trikots. Es kann sehr schnell passieren, dass aus den roten Hemden die Heimspieltrikots werden". So weit sollte es dann doch nicht kommen - Platz drei bei der Heim-WM eroberte man dann doch in Schwarz-Weiß.
EM 2008: Schwarzer Brustring
Bei der EM 2008 präsentierte sich die DFB-Auswahl erstmals mit einem schwarzen Brustring mit dezenten rot-goldenen Streifen. Der schwarze Balken begleitete Deutschland bis ins Finale, wo "la Roja" aus Spanien dann die Oberhand behielt.
WM 2010: Sternstunde in Schwarz
Komplett in Schwarz bezwang Deutschland mit Thomas Müller im WM-Viertelfinale 2010 Argentinien mit 4:0 - eine Sternstunde der jüngeren deutschen WM-Geschichte. Schwarzes Trikot, goldene Streifen und roter Kragen stellten die Landesflagge dar und verbannten in diesem Turnier das übliche Auswärts-Grün.
EM 2012: Diagonale Nadelstreifen
Die EM 2012 trennte erstmals die schwarz-rot-goldenen Flaggenelemente innerhalb des Trikots: Drei feine Diagonalstreifen zierten das ansonsten klassisch schwarz-weiß gehaltene Heimtrikot des dreimaligen Weltmeisters.