RB Leipzig vs. FC Bayern München: Die Spieler in der Einzelkritik

Entscheidung vertagt! RB Leipzig knöpfte dem FC Bayern am 33. Spieltag ein 0:0 ab, sodass die Münchner sich noch nicht Deutscher Meister nennen dürfen und gegen Eintracht Frankfurt in sieben Tagen punkten müssen. Die Leistungen der Spieler in der Einzelkritik.

Der gewohnt starke Ruhepol zwischen den Leipziger Torpfosten. Hielt, was es zu halten gab. Sowohl auf der Linie als auch beim Herauslaufen ohne Schwäche. Leipzig kann sich auf seinen Schlussmann verlassen.

Viel zu tun gegen Alaba und Gnabry, dadurch ohne nennenswerte Offensiv-Aktionen. Machte hinten im zweiten Durchgang alles dicht und zeigte sich dabei sehr einsatzfreudig.

Als Abwehrchef von Beginn an gefordert. Um Ordnung im Spielaufbau bemüht, in den Zweikämpfen gegen Lewandowski stabil. Rettete per Kopf in höchster Bedrängnis (36.). Großes Glück, dass sein einziger Lapsus folgenlos blieb (50.). In der Schlussphase in höchster Not klärend. Für einen 19-Jährigen auch in hitzigen Phasen ziemlich abgezockt.

Gute Zweikampfführung in der Abwehrkette. In einigen Aktion wurde er von Müller und Coman überspielt, was aber letztlich folgenlos blieb. Gerade in den Eins-gegen-Eins-Situationen mit starken Aktionen.

Der Mann fürs Grobe bei den Roten Bullen. Nicht immer fair in seinen Aktionen, dafür aber ungeheuer einsatzstark. Verlor einige Zweikämpfe zu viel, schaute den Bayern-Spielen dann nur noch hinterher. In der 82. Minute ausgewechselt.

Stabilisierte die Leipziger Hintermannschaft in der Schlussphase.

Blieb recht blass neben seinen engagierten Mittelfeldkollegen. Lief viele Lücken zu, erstickte somit einige Umschaltbewegungen der Bayern frühzeitig. Im gegnerischen Strafraum allerdings überfordert, hätte sonst aus einigen Situationen mehr machen können. Musste nach einem bösen Zusammenprall mit Kimmich kurz vor Schluss runter.

Kam für den verletzten Laimer und fügte sich ins Mittelfeld ein.

Immer wieder mit Ungenauigkeiten im Aufbau- und Passspiel. Zeigte sich lauffreudig, dabei aber zu fehlerbehaftet. Dazu unnötige Ballverluste im Mittelfeld. Wären seine Pässe (lediglich 48 Prozent angekommen) präziser gewesen, hätte Leipzig einige Möglichkeiten mehr gehabt.

Leitete mit einem Zuckerpass auf Werner die erste richtige Leipziger Chance ein (16.). Als Kreativspieler zwar bemüht, Offensivaktionen zu kreieren. Wurde dabei aber von Goretzka und Thiago gut in Schach gehalten. Kurz vor Schluss ausgewechselt.

Durfte in der Nachspielzeit weitere Bundesliga-Minuten schnuppern.

War bemüht wie gewohnt, auch in der Offensive Akzente zu setzen. Seine erste Flanke (12.) blieb erfolglos, überzeugte trotzdem mit großer Laufbereitschaft. Im zweiten Durchgang mit einem gefährlichen Abschluss (76.). Hinten nicht immer rechtzeitig am Mann, insgesamt aber sicher.

Lief Bayerns Innenverteidiger oft als Erster an. Half auch in der eigenen Hälfte aus und scheute keinen Defensiv-Zweikampf. Zunächst der auffälligste Leipziger, seine Abschlussversuche blieben aber hängen. Auch in der Schlussphase eine echte Zweikampf-Maschine.

Wich in vielen Situationen auf die Flügel aus und schuf so einige gefährliche Überzahl-Situationen. Forderte viele Bälle, blieb vor dem gegnerischen Kasten aber zu ungefährlich. Zog auch in der eigenen Hälfte Sprints an, am Ende bekam er in der Spitze auch schlichtweg zu wenig Verwertbares.

Stand erneut für den verletzten Manuel Neuer im Tor. Blieb von Beginn an stabil, ohne zunächst groß gefordert zu werden. Im zweiten Durchgang mit sicherem Passspiel. Wie gewohnt ein starker Neuer-Vertreter.

Wurde viel gefordert, stand zu oft alleine gegen mehrere Leipziger auf verlorenem Posten. Löste die Situationen aber mit hoher Einsatzfreude. Ohne nennenswerte Offensivaktionen. In den letzten Minuten auf der Sechs eingesetzt.

Zuverlässig wie in der ganzen Saison. Rigoros in der Zweikampfführung, auch in der Spieleröffnung ohne große Unsicherheit. Lieferte sich einige harte Duelle mit DFB-Teamkollege Timo Werner, blieb dabei allerdings weitestgehend fair. Hatte die meisten Ballkontakte aller Spieler (115).

Schon in der ersten Halbzeit hellwach, blockte und köpfte die ersten Abschlussversuche der Roten Bullen weg. Nach dem Seitenwechsel routiniert gegen die anlaufenden Leipziger, rettete im eigenen Strafraum zweimal stark. Bestätigte seine starke Form in der Rückrunde.

Seine energischen Vorstöße auf dem linken Flügel brachten zunächst nichts ein. Bockstark in der 49., als er nach Ballgewinn fast die Führung besorgte. Hinten mit einer grundsoliden Leistung, vorne ein paar mal zu oft festgerannt.

Konnte sich im ersten Durchgang nicht in Szene setzen, wurde von den Leipzigern gut zugestellt. Technisch anspruchsvolles Tor, das letztlich wegen Lewandowski-Abseitsstellung zurückgepfiffen (50.) wurde. Holte sich nach einem taktischen Foul die Gelbe Karte ab (60.). Defensiv ansonsten mit tadelloser Leistung.

Kam schleppend ins Spiel, holte sich die Bälle in der hintersten Reihe ab. Dann aber mit sehr vielen Ballkontakten. Im Aufbauspiel der Bayern Dreh- und Angelpunkt. Fast jeder Angriff lief über den Spanier, der im gegnerischen Drittel aber auch nicht die großen Ideen hatte. In der 81. Minute verletzt ausgewechselt.

Kam für Thiago, spielte die Partie auf der Rechtsverteidiger-Position zu Ende.

Zu oft zu ungenau bei seinen Zuspielen. In seinen Offensiv-Bemühungen hinter Lewandowski wenig ertragreich, köpfte in der 65. Minute knapp drüber. Fleißig in der Bewegung gegen den Ball. Als Führungsspieler aber mit zu vielen Ballverlusten.

Erster Abschluss ohne Gefahr (5.). Über die linke Seite kommend um Geschwindigkeit bemüht. Scheiterte nach Lewandowski-Hereingabe knapp an Gúlacsi (28.), vergab auch seine nächste Möglichkeit (38.). Insgesamt mit den meisten nennenswerten Abschlüssen der Bayern, musste am Ende mehr aus seinen Chancen machen. In der 79. durch Ribéry ersetzt.

Durfte in der Schlussphase ran.

Häufig nur mit unfairen Mitteln zu stoppen. Leistete sich allerdings einige Missverständnisse mit seinen Nebenleuten, sah zudem nach einer Nachlässigkeit Gelb (75.). Extrem beweglich auf der rechten Seite, auch mehrfach in der Defensive gefordert. Dennoch dürfte sich Kovac deutlich mehr von Coman versprochen haben.

Kurz vor Ende durfte der Altmeister auch noch ran, hatte in der Nachspielzeit sogar einen Abschluss. Verzog allerdings klar.

Verballerte die erste Bayern-Großchance (10.), stand dabei aber auch im Abseits. Überragende Vorarbeit zur Fast-Führung von Gnabry. Wurde ansonsten stark zugestellt, musste sich häufig fallenlassen. Kurz vor Schluss mit einem Freistoß knapp am Tor vorbei. Abgesehen von diesen Aktionen aber ziemlich unauffällig und schwach.