Die verrücktesten Jahreshauptversammlungen des FC Bayern
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Bayerns verrückteste Jahreshauptversammlungen
"Scheißstimmung", ein plagiiertes Gedicht und ein tränenreicher Abschied: Die Jahreshauptversammlungen des FC Bayern hatten es in den letzten Jahren in sich. Vor der JHV 2024 werfen wir einen Blick zurück auf die Highlights vergangener Mitglieder-Treffs beim Rekordmeister:
2002 - Die Vertrauensfrage
Als Kaiser Franz Beckenbauer noch Bayern-Präsident war, plante der Klub die Ausgliederung des Fußball-Bereichs in eine Kapitalgesellschaft. Durch die Halle der Jahreshauptversammlung schalten Pfiffe und Buhrufe. Daraufhin stellte Beckenbauer überraschend die Vertrauensfrage über die gesamte Führungsetage ...
2002 - Die Vertrauensfrage
... "Diejenigen, die mit Nein stimmen, sind die, die dem Präsidium nicht vertrauen", sagte Beckenbauer kurz vor der Abstimmung. Wenig später stand die Entscheidung: 92 Prozent der anwesenden Mitglieder stimmten für die Ausgliederung und sprachen dem Präsidium damit ihr Vertrauen aus.
2007 - Hoeneß' Wutausbruch
Unvergesslich ist der Wutausbruch von Uli Hoeneß im Jahr 2007. Als sich Mitglieder über die Kartenpreise und die maue Stimmung in der 2005 eröffneten Allianz Arena beschwerten, platzte dem damaligen Manager der Kragen.
2007 - Hoeneß' Wutausbrch
"Eure Scheißstimmung! Da seid ihr doch für verantwortlich, und nicht wir", wütete Hoeneß mit hochrotem Kopf. "Das ist doch unglaublich. Was glaubt ihr eigentlich, was wir das ganze Jahr über machen, damit wir euch für sieben Euro in die Südkurve gehen lassen können? Was glaubt ihr eigentlich, wer euch das alles finanziert? Die Leute in den Logen, denen wir die Gelder aus der Tasche ziehen!" Beckenbauers Interventionsversuche schlugen fehl.
2009 - Rummenigge dichtet für Beckenbauer
Karl-Heinz Rummenigge überraschte 2009 wohl jeden im Saal. Denn für Ehrenpräsident Beckenbauer schrieb er ein Gedicht. Blöd nur, dass er sich dabei im Internet bediente. Die eigentliche Urheberin aus Hessen verklagte Rummenigge. Der FC Bayern und die Dame einigten sich außergerichtlich.
2009 - Rummenigge dichtet für Beckenbauer
Das besagte Gedicht: "Lieber Franz, ich danke Dir. Ich danke Dir, ich danke Dir sehr. Ich danke Dir, das fällt uns nicht schwer. Ich danke Dir, danke Dir ganz toll. Weiß gar nicht, was ich alles sagen soll. Ich danke Dir, Du bist ein Schatz. Dies sage ich Dir in diesem Satz. Ich danke Dir, das fällt nicht schwer. Danke, danke, danke sehr. Und ein spezielles Dankesehr an 1860 für die Watschn an Dir."
2011 - Die Neuer-Verpflichtung
Seit wenigen Monaten spielte Manuel Neuer erst für den FC Bayern. Und noch immer wurde der Transfer kritisiert - zum Unverständnis von Uli Hoeneß. "Wenn irgendeiner meint, dass der Transfer falsch war, kann er zu Hause bleiben", wütete der Präsident. "Es tut mir leid!"
2012 - Die Alaba-Anekdote
Jahreshauptversammlungen sind zum Ende des Jahres und kurz vor Weihnachten auch gerne Mal wohlig-kuschlig und zum Liebhaben. Also erzählte Uli Hoeneß 2012 eine kleine Anekdote über David Alaba. Hoeneß habe den Österreicher auf Gerüchte angesprochen, er sei mit Franck Ribéry feiern gewesen ...
2012 - Die Alaba-Anekdote
... woraufhin Alaba überrascht zurückfragte: "Wo?" Hoeneß ließ nicht locker: "Im Hugo's und dann später im P1." Alaba wiederum reagierte cool: "Herr Präsident, darüber muss ich nachdenken." Am nächsten Tag sprach Hoeneß Alaba erneut auf das Gerücht an. Dieser antwortete: "Da muss der Ribéry mit einem anderen Schwarzen unterwegs gewesen sein." Die JHV lag bei der Erzählung von Hoeneß am Boden vor Lachen.
2013 - Dicke Krokodilstränen
Auf der Jahreshauptversammlung 2013 war bereits klar, dass sich Hoeneß wegen Steuerhinterziehung selbst angezeigt hatte. "Ich habe einen großen Fehler gemacht", gestand Hoeneß und brach in Tränen aus.
2013 - Dicke Krokodilstränen
Der Bayern-Präsident meinte, er werde sich "den Konsequenzen stellen". Nach dem Urteilsspruch werde er die Vertrauensfrage stellen. Das Ende vom Lied: Hoeneß saß 21 Monate im Knast, Karl Hopfner übernahm die Präsidentschaft in der Zwischenzeit.
2014 - Auf Wiedersehen
"Das war's noch nicht!" Mit diesen Worten verabschiedete sich Hoeneß auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung vorläufig von den Mitgliedern. Schon damals war klar, Hoeneß würde nach seinem Gefängnisaufenthalt zurückkehren.
2016 - Die Rückkehr
Zwei Jahre später stellte sich der vorzeitig entlassene Ex-Manager erneut für die Präsidentschaft beim FC Bayern zur Wahl. "Dass ich heute hier stehen darf, verdanke ich meinen zwei Familien. Zum einen meiner Frau, meinen Kindern und Enkelkindern. Und dann der Familie des FC Bayern", meinte Hoeneß.
2016 - Die Rückkehr
Die große Mehrheit der anwesenden Mitglieder wählte Hoeneß erneut zum Präsidenten des Klubs. "Ich respektiere jeden, der mir heute nicht seine Stimme gibt. Ich bin Demokrat", erklärte die Vereinsikone. "Aber ich habe meine Strafe abgesessen und alle meine Schulden bis auf den letzten Cent - auch die Kirchensteuer - zurückgezahlt."
2018 - Die Stimmung kippt
Zwei Jahre nach der feierlichen Rückkehr auf den Thron wurde die zunehmende Kritik an Hoeneß bereits zu Beginn der JHV deutlich. Eine in der Halle aufgehängte Nordkorea-Fahne mit der Aufschrift "Not my President" durfte noch als eher leise Unmutsbekundung gedeutet werden. So richtig ungemütlich wurde es dann aber bei der Aussprache mit den anwesenden Vereinsmitgliedern ...
2018 - Die Stimmung kippt
... als Bayern-Fan Johannes Bachmayr aufstand und Hoeneß scharf für dessen Umgang mit Klub-Ikone Paul Breitner anging. "Es ist nicht Ihr Stadion, der Verein ist nicht Ihr Eigentum. Paul Breitner hat ausgesprochen, was sich viele dachten", polterte das Mitglied. Der anschließende Rundumschlag erntete viel Applaus. Dass Hoeneß sich der Diskussion anschließend nicht stellen wollte, wurde mit einem gellenden Pfeifkonzert und Buhrufen quittiert.
2019 - Der Abschied
Tränen flossen auf der JHV im November 2019: Denn Uli Hoeneß trat als Aufsichtsratsmitglied endgültig zurück und wurde anschließend zum sechsten Ehrenpräsidenten des FC Bayern ernannt, Herbert Hainer wurde als sein Nachfolger gewählt. Ansonsten war die Partnerschaft mit Katar eines der Streitthemen, Karl-Heinz Rummenigge betonte dabei aber die "nachweisliche Entwicklung in Sachen Menschen- und Arbeitsrechten" im Emirat.
2021 - Pfiffe nach Abbruch
Es war bereits kurz nach Mitternacht, als Klubpräsident Herbert Hainer die Jahreshauptversammlung von 2021 abgebrochen und - begleitet von Pfiffen aus dem Saal - für beendet erklärt hatte. Zuvor waren die Diskussion um das intern so umstrittene Katar-Sponsoring aus dem Ruder gelaufen.
2022 - Hoeneß geht auf Katar-Kritiker los
Bei der JHV geriet das Sponsoring aus Katar in den Fokus. Mitglied Michael Ott hatte dies deutlich kritisiert - und wurde dafür anschließend von Uli Hoeneß zurechtgewiesen. "Ihr Auftritt war peinlich! Das ist der Fußballklub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International! Das müssen Sie mal lernen!", so der Klub-Patron