Bayern-Noten: Olise und Stanisic marschieren voran

Zum Jahresabschluss war der FC Bayern am Sonntag beim 1. FC Heidenheim zu Gast. Auch ohne die verletzten Führungsspieler Joshua Kimmich und Manuel Neuer fuhr die Kompany-Elf dort einen nie gefährdeten 4:0-Sieg ein. Alle Bayern-Stars in der Einzelkritik:

Vertrat Manuel Neuer erneut im Bayern-Tor und agierte praktisch fehlerfrei. Fing lange Bälle hinter die Kette ab, musste kurz vor Ende gegen Schimmer zumindest einmal auf der Linie retten. Wieder ein guter Auftritt des Thronprinzen.

Stellte mit seinem Kopfballtor die Weichen für den klaren Sieg, ließ auch in Defensive wenig anbrennen. Verlor vor der Pause bei der Großchance einmal kurz den Zugriff. Wusste ansonsten eigentlich immer, wo er zu stehen hatte. Rüttelte in nachlässigen Phasen sogar die Kollegen wach und bereitete kurz vor dem Ende noch ein Tor vor.

Hatte beim Draufschieben im Mittelfeld phasenweise wenig Zugriff, sodass hinter der Abwehr eine freie Zone aufging. Warf sich zudem teilweise überhart in die Duelle. Wurde mit der Zeit ruhiger in seinem Auftreten, erreichte aber nie seine Bestform.

Durfte in der Nachspielzeit einige Bundesliga-Minuten sammeln. Wurde in der Viererkette nicht mehr gefordert.

War bei offensiven Standards kaum zu stoppen. Hätte in der Anfangsphase beinahe selbst zur Führung eingenickt, hatte beim Stanisic-Tor dann wieder entscheidenden Einfluss. Wirkte im Defensivspiel meist souverän, leistete sich mit der Führung im Rücken punktuell aber leichte Nachlässigkeiten.

Bot auf der linken Außenbahn einen ordentlichen Auftritt an. Agierte gegen den Ball diszipliniert, fand in den richtigen Momenten dann auch seinen Offensivdrang. Vor dem 2:0 machte er den Ball im Strafraum scharf. Für einen komplett dominanten Auftritt fehlt ihm aber sichtlich noch die Routine.

Fokussierte sich nach der Einwechslung auf die Impulse mit Ball. Deutete an, dass er mit Diaz ein gefährliches Duo bilden kann. Im neuen Jahr dürfte er dann wieder komplett durchstarten.

Stoppte in der Rückwärtsbewegung den ersten Heidenheim-Konter und war zumindest in der Anfangsphase sehr umtriebig. Hätte mit einem dynamischen Antritt beinahe einen Elfmeter rausgeholt. Ließ sich mit der Zeit überwiegend tiefer in den Spielaufbau fallen. Sorgte dort für Kontrolle, hatte aber wenig Highlights.

Übernahm in Abwesenheit von Kimmich die Rolle als Kreativgeist im Zentrum, blieb aber klar unter seinen Möglichkeiten. Ließ vielfach die letzte Schärfe in den Aktionen vermissen. Klare Chancen leitete er kaum ein.

Feierte in der Schlussphase seine Bundesliga-Premiere für den FC Bayern. Brachte seine Qualitäten am Ball nach Möglichkeit ein. Ihm fehlte aber die Abstimmung, um ein echter Faktor in der Schlussphase zu sein.

Lief über den rechten Flügel mit viel Elan an und avancierte einmal mehr zum Schlüsselspieler des Abends. Leitete mit einer feinen Ecke die Führung ein, machte den zweiten Treffer wenig später selbst und leitete das dritte Bayern-Tor erneut mit ein. Auf seine Qualitäten hatte der Gegner keine Antwort.

Übernahm in den letzten Minuten für den überragenden Olise. Die späten Glanzmomente setzten jedoch andere Münchner.

Brauchte gegen einen kompakten Gegner etwas Anlaufzeit. Ließ sich von unglücklichen Aktionen aber nie den Mut nehmen. Forderte durchgängig die Bälle und war mit seiner Flanke ein Hauptdarsteller beim 2:0. Brannte kurz vor dem Jahreswechsel insgesamt jedoch kein Feuerwerk mehr ab.

Startete sehr unsauber in seinen Joker-Auftritt und drängte lange Zeit nicht mit Nachdruck auf weiter Tore. Kurz vor dem Ende zog er einmal das Tempo an - und servierte Kane beim 4:0 den Ball.

Kehrte nach seinem Kurzurlaub in die Startelf zurück, brachte bei eisigen Temperaturen allerdings lange Zeit nur wenig Feuer. Nahm sich viele ungefährliche Abschlüsse, ehe er in der Schlussphase beim 3:0 einmal den richtigen Riecher hatte. Die Arbeitsmoral in der Defensive stimmte immerhin durchgängig.

Führte den FC Bayern erstmals als Kapitän aufs Feld und lieferte einen angemessenen Auftritt. Schaltete sich in die Kombinationen ein und verursachte durch seine reine Anwesenheit reichlich Chaos in der gegnerischen Deckung. Sein Tor des Tages erzielte er dann erst in der Nachspielzeit.