Bayern-Noten: Neuer brilliert - Müller glücklos

Im letzten Heimspiel von Klub-Legende Thomas Müller feiert der FC Bayern einen glücklichen Sieg. Das 2:0 gegen die Gladbach war nicht die erhoffte Müller-Show, für den Sieg sorgten andere. Alle Bayern-Stars in der Einzelkritik:

Feierte nach langer Leidenszeit sein Comeback beim FC Bayern, präsentierte sich in sensationeller Form. Wehrte sieben Torschüsse auf der Linie ab - keiner davon war leicht zu halten.

Strahlte bei der Kompany-Elf mit die größte Energie aus. Trieb viele schnelle Gegenangriffe über die rechte Seite an, ließ diesmal auch defensiv fast nichts zu. Es fehlten lediglich die klaren Ideen nach vorne.

Absolvierte wie Müller sein letztes Heimspiel für die Bayern. Ließ sich teilweise zu leicht aus der Partie nehmen, stand mit seiner Zweikampfquote von 25 Prozent sinnbildlich für die wackelige Defensive. Bei der Großchance von Kleindienst dafür mit ganz wichtigem Tackling (55.).

Im Zweikampf meist stabil, hatte nur mit Kleindienst manchmal etwas Mühe. Das Zusammenspiel mit den Nebenleuten passte aber nicht durchgängig. Zu oft lösten die gegnerischen Angriffe und Standards Unordnung im Defensivverbund aus. Musste angeschlagen vom Platz.

Rückte ins zentrale Mittelfeld und leistete sich bis zum Abpfiff keinen einzigen Fehlpass. War teilweise zu sehr auf Sicherheit bedacht, doch auch wegen seiner Ruhe und Ballsicherheit fiel die Schlussoffensive der Gladbacher letztlich verhalten aus.

Gab dem auffälligen Lainer manchmal etwas zu viel Platz, verteidigte im eigenen Strafraum dafür aufmerksam. Löste sich auch mit Ball meist gut aus dem Druck und leitete viele Angriffe mit ein. Baute nach starkem Beginn jedoch immer mehr ab.

Fiel in den letzten Minuten etwas ab, weil er nicht mehr die nötige Spannung auf den Rasen bekam. Beinahe noch mit einem schlimmen Ballverlust.

Brachte im Mittelfeld wie gewohnt viele Pässe zum Mitspieler, veränderte aber kaum einmal den Rhythmus des Spiels. In den Drangphasen waren andere Münchner viel aktiver.

War nach vorne deutlich zwingender als Nebenmann Kimmich. Leitete mit seiner Wucht immer wieder Abschlussaktionen ein. Bewies in der sportlich bedeutungslosen Partie auch gegen den Ball eine hohe Arbeitsmoral. Sein Tackling gegen Honorat war ein echtes Highlight (22.).

Konnte auf der linken Seite sein Tempo und die Qualitäten im Dribbling ausspielen. Schlug wiederholt gute Flanken vor das Gladbacher Tor, es hätte in Summe aber mehr zwingende Aktionen sein können. Stand später dann klar im Schatten von Olise.

Musste nach dem Beraterwechsel im Vertragspoker erst einmal auf die Bank und wurde bei der Einwechslung hörbar mit Pfiffen bedacht. Betrieb in der Schlussphase allerdings reichlich Eigenwerbung. Legte das 2:0 auf und hätte in der Nachspielzeit fast selbst noch getroffen.

Stand zum letzten Mal auf dem Rasen der Allianz Arena. Wirkte zunächst leicht gehemmt, erarbeitete sich mit viel Einsatz nach der Pause dann doch noch seine Szenen. Omlin und Lainer gaben aber die Spielverderber und verhinderten das Abschiedstor.

Musste an der Seitenlinien ewig warten, bis er für Müller übernehmen durfte. Nach der langen Wartezeit und dem emotionalen Abschied seines Vorgängers war Gnabry insgesamt nur noch Nebendarsteller.

War stets in der Lage, das tempoarme Spiel aus dem Stand beschleunigen und wurde mit zunehmender Spielzeit immer besser. Erzwang mit seiner Torschuss-Flanke die Führung, entschied das Spiel dann in der Schlussphase mit seinem eigenen Tor. Wieder einmal bester Feldspieler beim FC Bayern.

Bewies in allen Spielphase seine Klasse. Hielt in bester Mittelstürmer-Manier den Kopf in einen Olise-Schuss und traf so zum 1:0. Öffnete durch seine umtriebige Spielweise später Räume für Müller und setzte Olise verlässlich in der heißen Zone in Szene. War erneut ein Unterschiedsspieler der Bayern.

Wurde Sekunden vor dem Abpfiff eingewechselt, um Kane noch seinen großen Abgang zu ermöglichen. War selbst dann nicht mehr am Ball.