Bayern-Noten: Olise geht voran - Kane als Joker blass

Der FC Bayern hat dem wackeligen Weiterkommen in der Champions League am Sonntagabend wieder ein anderes Gesicht gezeigt. Im Top-Spiel gegen Eintracht Frankfurt fuhren dominante Münchner einen deutlichen 4:0-Erfolg ein. Alle Bayern-Stars in der Einzelkritik:

Zeigte sich auf der Linie hellwach und wehrte die Annäherungsversuche der Gäste allesamt sicher ab. Verteilte die Bälle von hinten heraus außerdem mit gutem Auge.

Startete auf der rechten Seite fahrig. Hatte Ballverluste im Aufbau, wirkte auch in der Zweikampfführung wackelig. Auch weiteren Verlauf der Partie liefen die gefährlichsten Angriffe der Frankfurter oft über seine Seite.

Vertrat den angeschlagenen Upamecano mit der gewohnten Selbstverständlichkeit. Gewann nahezu alle seine Duell im Abwehrdrittel, verhielt sich auch bei den Kontern der Gäste stets clever. Gerade mit Blick auf die geringe Spielpraxis ein beeindruckender Auftritt.

Wurde nach Ballverlusten der Kollegen manchmal in ungünstigen Positionen erwischt. Tat sich auch beim Vorschieben diesmal etwas schwerer. Später stellte er die Eintracht-Offensiv dann kalt.

Leitete mit seinem Ballverlust die frühe Großchance durch Ekitiké ein (6.). Fing sich danach und brachte gerade offensiv viele gute Impulse. Belohnte sich nach einer Standardsituation mit seinem ersten Treffer im Bayern-Trikot.

Übernahm ab Mitte der zweiten Halbzeit auf der linken Außenbahn und brachte das Spiel seriös zu Ende. Zeigte sich engagiert gegen den Ball, vorne zumindest noch mit guten Ansätzen.

Stand in der Startelf, obwohl er unter der Woche mit dem Training pausiert hatte. Konnte allerdings nicht sein übliches Pensum gehen. Schon vor dem Halbzeitpfiff musste er dann sogar angeschlagenen runter.

Betrieb einen hohen Aufwand und ging teilweise energisch in die Zweikämpfe. Hatte so seinen Anteil an der Dominanz im Mittelfeld. Spielerisch brachte er deutlich weniger als die meisten Kollegen.

Bot im Zentrum eine enorm abgeklärte Leistung an. Arbeitete in allen Spielphasen fleißig und glänzte gerade nach der Kimmich-Auswechslung mit seinen Fähigkeiten als Ballverteiler. Brachte letztlich über 100 Pässe zum Mitspieler.

Kam mit seiner Dynamik vielfach hinter die Frankfurter Kette. Fast jede dieser Szenen endete mit einem gefährlichen Torabschluss. Leitete den Führungstreffer ein, hätte danach beinahe weitere Torbeteiligungen gesammelt. Verlor gegen Ende etwas seine Zielstrebigkeit.

Bewegte sich abseits des Balles geschickt, tauchte deshalb oft in brandgefährlichen Zonen auf. Blieb vor dem Tor aber lange unglücklich. Sorgte mit einem unfassbaren Sololauf schließlich für den dritten Treffer und damit die Vorentscheidung. In dieser Szene blitzte seine ganze Klasse auf.

War gegen müde Frankfurter ein Hauptdarsteller der Schlussoffensive. Markierte in der Nachspielzeit mit seinem abgezockten Treffer den Schlusspunkt des Abends.

War in Abwesenheit von Harry Kane das Gesicht der bayrischen Offensive. Agierte enorm spielfreudig, wenn er ins Zentrum zog und dort kreative Ideen einbrachte. Traf selbst zum 1:0 und spielte zwei weitere Großchancen unmittelbar heraus. An ihm verzweifelte die gegnerische Abwehr.

Drückte dem Spiel ähnlich wie Gnabry noch seinen Stempel auf. Öffnete mit seinem Zuspiel vor dem 4:0 die Tür und machte damit das Maximum aus seinen wenigen Ballaktionen.

Nutze seinen Körper clever und blockte geschickt Räume frei. Die fehlende Dynamik stand ihm aber vielfach im Weg. Wich mit der Zeit öfter auf die Flügel auf. In Summe aber mit deutlich weniger Geistesblitzen als Musiala oder Olise.

Konnte nach der Wadenverletzung nur als Joker mitmischen. Tauchte in dieser Rolle insgesamt etwas unter. Zwang Trapp in der Nachspielzeit noch zu einer Glanztat. Es blieb seine einzige gute Szene vor dem Tor.