Bayern-Noten: Drei Einsen gegen Werder Bremen

Vor dem Champions-League-Kracher gegen Celtic traf der FC Bayern am Freitagabend auf Werder Bremen. Gegen die Norddeutschen zeigte der Rekordmeister einen sehr dominanten Auftritt und feierte letztlich einen nie gefährdeten 3:0-Erfolg. Alle Bayern-Stars in der Einzelkritik:

Musste kaum ins Spiel eingreifen, weil Bremen keinen einzigen Abschluss auf sein Tor brachte. Hielt die Konzentration allerdings hoch und kam mehrfach rechtzeitig aus seinem Kasten. Im Spielaufbau gewohnt gelassen, aber ohne Highlights.

Sorgte für reichlich Schwung über die Außenbahn, im finalen Drittel fehlte dann aber meist die richtige Idee. Brachte punktuell gute Halbfeldflanken vor das Tor. Im Eins-gegen-eins aber oft zu zahm.

Hielt den Druck über den Flügel hoch, spielte seine Szenen außerdem überlegter aus als Boey vor ihm. Legte das Tor von Sané ganz stark vor, hatte sogar noch weitere gute Momente.

Sorgte für ein stabiles Zentrum und stand gerade bei langen Bällen meist optimal im Raum. Musste fast nie in knifflige Zweikämpfe, weil er mit der ersten Aktion praktisch jeden Bremer Gedanken unterband. Zwang Zetterer vorne nach Eckball sogar zu einer Glanztat.

Bekam wiederholt noch einen Fuß dazwischen, wenn Konter über die linke Abwehrseite der Münchner liefen. Wurde später immer forscher gegen den Ball, da Werder so ungefährlich war. In Summe aber weniger auffällig als Upamecano.

Hatte anfangs einige Ballverluste im Vorwärtsgang, nach denen er nicht mehr in die Ordnung kam. Stellte die Unsicherheiten jedoch mit der Zeit ab. Trat spielerisch derweil kaum einmal in Erscheinung.

Füllte die Abwehrkette für die letzten Minuten auf, fügte sich nahtlos in die souveräne Defensivleistung ein.

Stellte die Passwege der Bremer verlässlich zu und verhinderte so Bälle in die heiße Zone. Gewann zudem 100 Prozent seiner Zweikämpfe. War so ein Garant dafür, dass die Gäste in keiner Spielphase wirklich zwingend wurden.

Wirkte nach der Einwechslung sehr motiviert und fällte André Silva noch einmal resolut im Mittelfeld. Ließ den Ball ansonsten ruhig und abgeklärt laufen.

Dominierte das Geschehen im Mittelfeld in jeder Phase. Brachte letztlich über 150 Pässe zum Mitspieler. Wenn er einen freien Fuß hatte, kamen zudem fast immer Impulse in Richtung Tor. Erzwang mit seiner Hereingabe letztlich auch den ersten Elfmeterpfiff.

Legte einen verhaltenen Start hin und zog seine Dribblings lange Zeit nur in ungefährlichen Zonen an. Drehte nach dem Seitenwechsel dann immer mehr auf. Spielte die Werder-Abwehr in seiner besten Phase schwindelig und war entscheidend am zweiten und dritten Bayern-Tor beteiligt.

War für den Gegner auf der rechten Seite überhaupt nicht zu greifen. Kam auf über 100 Ballaktionen - ein irrwitziger Wert für einen Flügelstürmer. Auch bei der hohen Quantität brachte er praktisch mit jedem Kontakt einen Mehrwert. Hätte mehrfach beinahe ein Tor vorbereitet.

Wirkte in seinen Ansätzen spritzig und spielfreudig. Spielte aber nicht jede Aktion mit der nötigen Klarheit aus. Gerade seine Abschlüsse kamen oft überhastet.

Betrat erst zehn Minuten vor dem Ende den Münchner Rasen. Besorgte mit dem ersten Ballkontakt das vorentscheidende 2:0. Danach weiterhin sehr auffällig im Strafraum.

Erlebte einen bizarren Arbeitstag im Angriff. Brachte zwei Elfmeter gewohnt locker im Tor unter. Aus dem Spiel heraus bestrafte er die Fehler in der gegnerischen Abwehr aber nicht. Ließ drei Großchance aus, die er sonst im Netz unterbringt. Blieb mit dem Doppelpack deshalb letztlich unter seinen Möglichkeiten.