BVB gegen Werder: Note 6 für Schlotterbeck - Sabitzer mau
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BVB gegen Werder Bremen: Noten und Einzelkritik
Mit einem 2:2 (1:0)-Heimremis gegen den SV Werder Bremen geht die Ergebniskrise von Borussia Dortmund vorerst weiter. Nach einer 2:0-Führung musste die Elf von Interimstrainer Mike Tullberg auch einer frühen Unterzahl Tribut zollen. Hier kommen Noten und Einzelkritik zum BVB-Auftritt:
TOR: Gregor Kobel - Note: 3,5
Fiel in Durchgang eins nur als Anspielstation für seine Abwehrkollegen auf. Kobels Torhüterqualitäten waren da kaum gefordert. In der zweiten Hälfte durfte er mehr Bälle abfangen. Bei den Gegentreffern ohne Chance.
ABWEHR: Nico Schlotterbeck - Note: 6,0
Fügte sich zunächst grundsolide ein, auch wenn seine langen Bälle einfallslos wirkten. Was bitte macht er im Laufduell mit Grüll? Solche Schubser als letzter Mann zu unterlassen, ist eigentlich C-Jugend-Lernstoff. Rot für so eine Aktion spricht auch nicht für Führungsqualitäten in Krisenzeiten.
Emre Can - Note: 4,5
Dieser Mann ist und bleibt ein Rätsel. Als Kapitän und Leitwolf eigentlich unverzichtbar. Spielerisch jedoch mit nur wenig Esprit und Ideen. Hatte vor allem in Hälfte zwei allergrößte Mühe, die Abwehr irgendwie zusammenzuhalten.
Julian Ryerson - Note: 3,0
Sah nach einem harten Foul eine frühe Gelbe Karte (10.). Ließ sich davon aber genauso wenig beeindrucken wie vom taktisch bedingten Positionswechsel. Lieferte über links nach einem tollen Tempolauf die Flanke, die zur BVB-Führung führte. Mit deutlich weniger brauchbaren Aktionen in den zweiten 45 Minuten.
Ramy Bensebaini - Note: 4,5
Alles andere als ein Sicherheitsfaktor in der Defensive - und das, obwohl er sich überwiegend auf Sicherheitsbälle beschränkte. Hätte vor dem 1:2 konsequenter zu Werke gehen müssen. Spielerisch ein Sinnbild der aktuellen BVB-Krise und meilenweit entfernt von seinen besten Gladbacher Tagen.
MITTELFELD: Felix Nmecha (bis 12.) - keine Bewertung
Verdrehte sich bei einem eher harmlosen Zweikampf das Bein, musste früh raus. Schade. Zeigte bis dahin vielversprechende Ansätze im Aufbau.
Marcel Sabitzer (ab 12.) - Note: 5,0
Wirkte seltsam abgemeldet - und das nicht zum ersten Mal in den vergangenen Wochen. Wurde vergeblich von seinen Hinterleuten gesucht. Vorne an keiner nennenswerten Aktion beteiligt. Wurde in der Schlussphase vom eigenen Keeper abgeräumt. Das passte perfekt ins Bild.
Pascal Groß - Note: 3,5
Musste sein Spiel nach Nmechas Ausfall und Rot gegen Schlotterbeck gleich zweimal früh umstellen. Machte seine Sache als Sechser und als Rechtsverteidiger trotzdem gut, ging dabei mit viel Kampfbereitschaft voran. Seine Standards wirkten oft uninspiriert, aber gut: Der Freistoß zum 2:0 gibt ihm recht.
Julian Brandt (bis 77.) - Note: 4,0
Klasse, wie er vor dem 1:0 an den Ball glaubte und Ryersons Flanke noch irgendwie zu Guirassy brachte. Bringt seine PS aber immer nur phasenweise auf die Straße. Mit zu vielen Auszeiten als dringend benötigtes Bindeglied zwischen Abwehr und Sturm.
Waldemar Anton (ab 77.) - ohne Bewertung
Sorgte zumindest vorübergehend für die defensive Stabilität, die dem BVB nach dem 1:2 völlig abhanden kam. Mit einer dicken Chance zum 3:2 in der 89. Minute, die Werder-Keeper Zetterer mit einem tollen Reflex entschärfte.
ANGRIFF: Karim Adeyemi (bis 61.) - Note: 3,0
Sehr engagiert, aber vor allem in der Anfangsphase gut zugestellt. Erst gegen Ende der zweiten Halbzeit mit deutlich mehr Räumen. Da kamen auch endlich seine Dribbling-Qualitäten zum Vorschein.
Julien Duranville (ab 61.) - Note: 4,5
Machte sofort Dampf nach seiner Hereinnahme, wollte sich beweisen. Tauchte allerdings nach einem brauchbaren Vorstoß ziemlich schnell wieder ab.
Jamie Gittens (bis 61.) - Note: 3,0
Wurde ein ums andere Mal von seinen Mitspielern vergessen. Schade eigentlich, denn wann immer der junge Engländer mit Ball Tempo aufnehmen konnte, wurde es gefährlich. Muss hier und da noch lernen, den Schritt nach hinten mitzumachen.
Maximilian Beier (ab 61.) - Note: 4,0
Konnte überhaupt nicht an Gittens' Tempoauftritt anknüpfen. Ihn hatten die Bremer deutlich besser im Griff. Sein Gewaltschuss in Minute 89 hätte aber ein Tor verdient gehabt.
Serhou Guirassy - Note: 3,0
War zunächst völlig abgemeldet. Dortmunds Unterzahl machte das nicht besser. Doch dann: ein Kopfball, ein Tor. Brachte die Kugel auch vor dem 2:0 entscheidend auf den Bremer Kasten, wobei ihn die Gäste-Abwehr da völlig frei gewähren ließ. Das nennt man Stürmereffizienz. Muss trotzdem mehr nach hinten arbeiten.