Bayern-Noten: Vier Einsen gegen Leipzig - Kim wackelt wieder

Im letzten Spiel des Jahres feierte der FC Bayern am Freitag einen klaren 5:1-Sieg gegen RB Leipzig. Das Topspiel in München war diesmal eine sehr einseitige Angelegenheit. Alle Bayern-Stars in der Einzelkritik:

Konnte den einzigen gefährlichen Schuss auf sein Tor nicht halten. Strahlte auch sonst nicht immer die letzte Sicherheit aus. Bei Rückpässen wirkte er mehrfach nicht souverän. Trotzdem brannte später nicht mehr viel an.

Betrieb auf der rechten Seite den gewohnt hohen Aufwand. Ließ hinten praktisch nichts zu. Überlistete beim 2:1 dann einmal die gesamte Leipziger Kette und netzte sehenswert per Volley ein. Solche Highlights kamen letztlich aber eher selten.

Übernahm für die letzten 20 Minuten die Rolle des Spielmachers, wodurch Kimmich auf die Außenbahn rückte. Machte keine Fehler und hielt den Druck so bis zum Schluss aufrecht. Dennoch in der Passauswahl konservativer als Kimmich vor ihm.

Agierte beim 1:1 desolat im Zweikampf im Sesko und nahm sich selbst komplett aus der Szene. Schüttelte die Unsicherheit aber sofort ab. Verteidigte später in den intensiven Duelle gegen Openda meist gut. Unterschätzte aber vereinzelt etwas das Tempo des Gegenspielers.

Lief vor dem 1:1 komplett ins Leere. Kam auch danach mehrfach zu spät, wenn er aus der Kette herausrückte. War so in der ersten Hälfte durchaus ein Unsicherheitsfaktor. Kam später deutlich besser zurecht.

Hatte Glück, dass Silva die letzte RB-Chance verstolperte, das Laufduell zuvor hatte er nämlich klar verloren. Mehr gab es nicht mehr zu tun.

Bekam die RB-Konter oft im letzten Moment noch eingefangen. Verhielt sich auch in den mannorientierten Duellen sehr clever. Gegen einen müden Gegner drehte er in Schlussphase dann auch offensiv immer mehr auf. Leitete das vierte Tor ein und setzte den Schlusspunkt selbst.

Übernahm für den bärenstarken Davies, konnte sich aber nicht mehr in ähnlicher Weise aufdrängen.

Blieb im eigenen Ballbesitz meist etwas tiefer. Half dort mit besonnenen Pässen im Spielaufbau und ließ durch sein Stellungsspiel gegen den Ball wenig zu. Bei seinen Ausflügen ins offensive Drittel fehlte ihm diese Ruhe.

Dirigierte das Spiel mit großer Präzision und zerlegte den Gegner in den entscheidenden Momenten dann in seine Einzelteile. Leitete zwei Treffer mit ganz feinem Fuß ein, per Gewaltschuss netzte er sogar selbst ein. Ein nahezu perfekter Arbeitstag in der Mittelfeldzentrale.

Hatte vielversprechende Ansätze in seinem Spiel und brachte gerade mit Musiala immer wieder gute Kombinationen auf den Rasen. Traf im entscheidenden Moment dann oft die falsche Entscheidung. Stecke aber nie auf und belohnte sich nach vielen Fehlschüssen doch noch mit dem Tor zum 4:1.

Tauchte mit seinen dynamischen Läufen pausenlos vor dem Tor der Leipziger auf. Besorgte nach nur 30 Sekunden die frühe Führung. Blieb danach einer der auffälligsten Akteure und war im Dribbling einfach nicht vom Ball zu trennen. Erst in der Schlussphase überließ er den Kollegen das Rampenlicht.

Machte viel Druck über die rechte Seite und stellte Geertruida und Nusa vor unlösbare Probleme. Leitete die ersten beiden Bayern-Tore ein, hätte in bester Robben-Manier beinahe auch selbst getroffen. Ein eigenes Tor hätte seinen starken Auftritt noch gekrönt.

Betrat den Rasen erst, als das Spiel längst entschieden war. Wirbelte die letzten Minuten vergeblich in der Offensive. Mehr als ein Abschluss neben das Tor gelang ihm nicht mehr.

Tat dem Spiel des FC Bayern mit seiner Vielseitigkeit gut. Stellte die gegnerische Abwehr mit seinem variablen Positionsspiel vor Probleme. Öffnete permanent Lücken für die Kollegen. Blieb selbst beim Abschluss aber glücklos.

Durfte kurz vor dem Ende für ein paar Minuten mitmischen. Feierte so letztlich seinen 350. Bundesligasieg ohne viel dafür tun zu müssen.