Noten: BVB-Duo glänzt - Bayerns Offensive enttäuscht

Borussia Dortmund und der FC Bayern trennen sich im Bundesliga-Klassiker mit 1:1. Der BVB erwischte im eigenen Stadion den besseren Start, der Rekordmeister egalisierte die Dortmunder Führung allerdings nach einer furiosen Schlussoffensive. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Zeigte zwei Glanztaten gegen gegen Sané (7.) und Müller (49.). Mit Ball am Fuß derweil etwas wechselhaft.

Arbeitete auf der Außenbahn mit großer Leidenschaft, stieß in den Duellen aber mehr und mehr an seine Grenzen und musste mehrfach zum Foulspiel greifen. Als Vorsichtsmaßnahme nach seiner Gelben Karte ausgewechselt

Ließ die Positionsdisziplin etwas schleifen. Coman und Davies machten über seine Seite viel Wirbel.

Verteidigte in den ersten Minuten kompromisslos. Verletzte sich dann früh bei einem Befreiungsschlag und musste mit Leistenproblem ausgewechselt werden.

Feierte ausgerechnet gegen den Ex-Klub sein Comeback. Köpfte viele Bälle aus dem Strafraum, setzte gegen Musiala zudem ein ganz wichtiges Tackling. Verlor in der heißen Schlussphase aber mehrfach den Zugriff.

Beendete die erste Halbzeit mit perfekter Zweikampfquote, konnte das hohe Niveau aber nicht durchgängig halten. Sein Mut im Passspiel machte derweil das 1:0 erst möglich.

Bestätigte seine starke Form aus den letzten Wochen. Verschob clever im Raum und musste deshalb in wenige Laufduelle mit Sané und Laimer. Nach vorne ging dafür diesmal ganz wenig.

Löste selbst unangenehme Situationen im Spielaufbau mit Ruhe und einer klaren spielerischen Linie. Sorgte so zumindest vor der Pause für kontrollierte Phasen. Im Defensivverhalten gewohnt griffig.

Überlud teilweise clever die Räume auf der Außenbahn, überzeugte mit hoher Einsatzbereitschaft. Traf im Vorwärtsgang aber oft die falschen Entscheidungen.

Agierte gegen den Ball als zweite Spitze, sorgte für gute Momente im Gegenpressing. Fand spielerisch abgesehen von einer Großchance aber praktisch nicht statt. Brachte in 90 Minuten nur vier Pässe an.

Wurde in der Nachspielzeit eingewechselt, um frische Beine ins Mittelfeld zu bringen. Hatte keine Szenen mehr.

Wartete geschickt auf seine Momente, zeigte den Bayern dann mit überfallartigen Flügelläufen die Grenzen auf. Brachte den BVB mit seiner sensationellen Einzelaktion in Führung. Nach dem Seitenwechsel hätte im Konterspiel aber mehr kommen können.

Spielte die Umschaltmomente sehr unsauber aus. Half Bensebaini in der Defensive zudem nicht immer mit vollem Einsatz.

Machte die Wege in die Tiefe, wurde dort aber kaum gefunden. In die Kombinationen des BVB so kaum eingebunden. Ackerte dafür unermüdlich gegen den Ball und gab zeitweise den zweiten Rechtsverteidiger.

Stellte in der Offensive ständig den Körper rein und gerade Upamecano damit vor Probleme. Gewann letztlich fast zwei Drittel seiner Zweikämpfe - für einen Stürmer ein bärenstarker Wert. Hätte vor dem Tor indes zwingender sein können.

Schaltete sich wie zuletzt gegen PSG viel ins Spiel ein. Erlaubte sich diesmal aber mehrfach kleinere Ungenauigkeiten. Verhinderte nach der Pause mit toller Parade die Vorentscheidung durch Sabitzer (62.), beim Gegentor gegen Gittens' Kracher chancenlos.

Hatte im Vorwärtsgang seine Momente. präsentierte sich defensiv aber anfällig. Fiel vor dem 0:1 auf eine Körpertäuschung von Gittens herein, später sorgte seine Passivität für weitere Chancen des BVB.

Machte seine Sache deutlich besser als Laimer zuvor. Verzeichnete viele hohe Ballgewinnen und hielt den Druck so bis zum Ende hoch. Überließ die besonderen Momente in der Offensive den Kollegen, war aber trotzdem voll dabei beim Anrennen in der Schlussphase.

Tat sich schwer, das körperbetonte und intensive Angriffsspiel des BVB zu stoppen. Bekam zweimal gerade noch so seinen Körper in die Schussbahn. Streckenweise mit erstaunlich wenig Zugriff gegen Guirassy. Gewann nur 28 Prozent seiner Duelle.

Fing lange Bälle mit starker Quote ab und glänzte wieder einmal durch sein aggressives Vorschieben. Verlor phasenweise aber etwas den Mut. Wählte vor dem 0:1 zudem nicht den perfekten Laufweg.

Kam als letzte Hoffnung des FC Bayern und erzwang tatsächlich noch den Ausgleich. Servierte die Flanke beim 1:1 punktgenau für Musiala. Insgesamt lief in den letzten Minuten viel über ihn.

Wirkte lange Zeit ungewohnt verhalten. Das Zusammenspiel mit Tel hakte merklich. Drehte dafür umso mehr auf, als Coman ins Spiel kam.

Sorgte im Mittelfeld für Dominanz aber wenig Zug. Seine Chipbälle hinter die Kette waren zwar lange Zeit noch das gefährlichste Element beim FC Bayern. Im Summe aber mit viel weniger Impulsen als sonst.

Trug spielerisch wenig zum Bayern-Spiel bei. Seine Sturmläufe blieben zahnlos. Vereinzelt unterliefen ihm leichte Fehler, wenn der BVB hoch anlief. Stabilisierte sich immerhin später im Verhalten gegen den Ball.

Erhielt überraschend eine Bewährungschance in der Startelf. Konnte das Vertrauen aber nicht zurückzahlen. Blieb im ersten Durchgang komplett blass, erhöhte danach kurzzeitig die Schlagzahl. Kompany hatte aber früh genug gesehen.

Brachte von der ersten Szene an mehr Druck auf das BVB-Tor. Gegen seine Bewegungen fanden den Gegenspieler nur schwer Antworten. Im Abschluss wäre aber etwas mehr möglich gewesen.

Brauchte wie alle Bayern-Spieler reichlich Anlaufzeit. Riss das Spiel nach der Pause dann immer mehr an sich. Spielte eine Top-Chance für Müller herausragend heraus. Besorgte per Kopf schließlich den Ausgleich. Er ist einfach ein Unterschiedsspieler.

Legte auf dem Flügel mit viel Elan los und suchte von der rechten Seite ständig den Weg in die Mitte. Verlor dann aber komplett den Faden. Holte später immerhin den Freistoß vor dem 1:1 heraus.

Fand in der Anfangsphase keine Mittel gegen die stabile Dortmunder Abwehr. Kam bis zu seiner verletzungsbedingten Verletzung nur auf acht Ballkontakte, keiner davon war im Strafraum. Die Kollegen hätten ihn besser einbinden müssen.

Musste nach der Kane-Verletzung als Mittelstürmer aushelfen. Dass das nicht seine Position ist, wurde mehr als deutlich. Ließ frei vor dem Tor eine Hundertprozentige liegen (49.). Selbst als er sich mehr Freiheiten nahm, blieb er sehr fehlerhaft.