German Dream in Nordamerika: Deutsche in der MLS
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Der Kaiser erobert den Big Apple
1977 ging Franz Beckenbauer in die USA. Der "Kaiser" spielte bei New York Cosmos an der Seite von Pelé und wurde drei Mal Meister. Beckenbauer fühlte sich derart wohl, dass er in Erwägung zog, in Amerika sesshaft zu werden. Letztlich ging's aber doch zurück in die Heimat.
Fort Lauderdale Bomber
Zwei Jahre nach Beckenbauer wagte in "Bomber" Gerd Müller ein zweiter Weltmeister von 1974 den Sprung in die Staaten. Unterbrochen von einer halbjährigen Rückkehr nach München ging er zwei Spielzeiten für die Fort Lauderdale Strikers auf Torejagd. Seine Quote: 38 Treffer in 71 Einsätzen.
Der unbekannte Knipser
Karl-Heinz Granitza wechselte 1979 über den großen Teich. In den USA startete er durch. In fünf Jahren traf er 128 Mal für Chicago Sting und wurde zweimal Meister. 1982 wählte ihn die Stadt zum Sportler des Jahres, 1984 wurde er gar ins Allstar-Team berufen.
Loddar macht Manhattan unsicher
Lothar Matthäus war der erste Deutsche in der 1994 gegründeten MLS. Er führte die NY/NJ Metro Stars in die Playoffs, blieb in 16 Spielen aber ohne Tor. Eine "unglaublich schöne Zeit, die leider zu kurz war", so der Rekordnationalspieler hinterher.
Der "Lutscher" in Kanada
Über Vereins-Berater Jürgen Klinsmann kam Torsten Frings 2011 zum FC Toronto und stieg dort in Windeseile zum Kapitän und Publikumsliebling auf. 2011 erreichte der "Lutscher" mit den Kanadiern das Halbfinale der CONCACAF Champions League.
Gut gebrüllt, Bulle!
Nach 426 Bundesligapartien hatte Frank Rost 2011 genug vom deutschen Fußball und heuerte bei New York Red Bull an. Dort präsentierte sich der Keeper gewohnt leidenschaftlich und laut. Nach 14 Spielen sagte Rost aber bereits wieder "Goodbye" und kehrte nach Hamburg zurück.
Zweite Heimat
Arne Friedrich war bereits vor Bastian Schweinsteiger für Chicago Fire am Ball. 2012 unterschrieb der 82-malige Nationalspieler in "Windy City". Obwohl er seine Karriere 16 Monate später wegen anhaltender Rückenprobleme beenden musste, betrachtet er die Metropole in Illinois heute als "zweite Heimat".
Revolution zum Karriereende
Florian Lechner (l.) wagte im März 2012 den Sprung über den großen Teich und heuerte bei New England Revolution an. Nur neun Pflichtspiele später war das Abenteuer des früheren St. Pauli-Verteidigers schon wieder beendet.
Herdlings Intermezzo
Mittelstürmer Kai Herdling (l.) verließ 1899 Hoffenheim im April 2012, um sich Philadelphia Union anzuschließen. Vier Monate später war er bereits zurück. Das Ende seiner Karriere? Mitnichten! Der gebürtige Heidelberger durfte zwischen 2013 und 2014 noch 25 Mal für die TSG in der Bundesliga ran.
Tifferts Traum endet im Halbfinale
Christian Tiffert (l.) verschlug es im Juli 2012 nach Seattle. Mit den Sounders erreichte der Mittelfeldmann die Playoffs, scheiterte aber im Halbfinale an LA Galaxy. Aktuell läuft der Routinier für Erzgebirge Aue auf.
Aus dem Süden über den großen Teich
Nach Stationen bei 1860, Bayern, dem KSC und Ingolstadt suchte Andreas Görlitz 2013 sein Glück in der MLS. Für die San José Earthquakes bestritt der ehemalige DFB-Kicker jedoch nur drei Ligaspiele, ehe ein Kreuzbandriss sein Abenteuer vorzeitig beendete.
Büschers Odyssee
Julian Büscher (m.) hat eine kleine Odyssee hinter sich. Seine Laufbahn in den USA begann bei Syracuse Orange, ehe er im Januar 2016 zu D.C. United wechselte. Nach einem guten ersten Jahr wurde er 2017 zum Farmteam Rochester Rhinos abgeschoben. Zuletzt trainierte Büscher probeweise bei LA Galaxy mit.
Ein Weltmeister in "Windy City"
Seit März 2017 schnürt Bastian Schweinsteiger seine Fußballschuhe für Chicago Fire. Seine erste MLS-Saison verlief positiv: In 24 Einsätzen erzielte der Weltmeister drei Tore und bereitete sechs weitere vor. "Schweini" fühlt sich pudelwohl: "Ich liebe diese Stadt, diesen Sport und das Gewinnen."
Von der Uni zum "Rookie of the Year"
Julian Gressel schaffte es über den College-Fußball in das US-amerikanische Oberhaus. Der Mittelfranke wurde im Januar 2017 an achter Stelle von Atlanta United gedraftet. Eine Erfolgsstory: In seinem Debütjahr glänzte Gressel mit 14 Scorerpunkten und wurde prompt zum besten Nachwuchsspieler der MLS gewählt.
Rhede - Nebraska - Philadelphia
Seine letzte Station in Deutschland war für Fabian Herbers (m.) der Landesligist VfL Rhede, ehe er 2013 an die Creighton University nach Nebraska wechselte. Der Rechtsaußen schaffte dort den Sprung zu den Profis und kickt mittlerweile bei Philadelphia Union.
Kein Glück in Dallas
Genau wie Herbers fand auch Timo Pitter (r.) den Weg über die Creighton University in die MLS. Für den FC Dallas durfte er allerdings nur zweimal ran. Heute kickt der Spielmacher in der Landesliga Bayern Nordwest.
Happy im Herzen Kaliforniens
Noch nicht allzu lang ist es her, da hat Florian Jungwirth für den SV Darmstadt in der Bundesliga auf dem Rasen gestanden. Mittlerweile verdient der 28-Jährige sein Geld bei den San José Earthquakes. Sein erstes Jahr im Herzen Kaliforniens lief prächtig: 31 Mal kam er für SJ zum Einsatz und erzielte dabei zwei Tore.
Flucht vom sinkenden Schiff
Nach dem Abstieg mit den Münchener Löwen verließ Kapitän Stefan Aigner (l.) das sinkende Schiff und heuerte 2017 bei den Colorado Rapids an. Sein Ruf hatte trotz des 1860-Desasters nicht gelitten. "Wir freuen uns, unseren Kader mit einem Spieler von Stefans Kaliber zu verstärken", schwärmte Rapids-Boss Pádraig Smith.
Konzerninterner Wechsel
Ex-Kiezkicker Marc Rzatkowski wechselte im Januar 2018 aus Österreich in die Vereinigten Staaten. Der kleine Dribbler wurde konzernintern von Red Bull Salzburg an die MLS-Schwester New York Red Bulls verliehen. Zuvor war er unter anderem für den FC St. Pauli und den VfL Bochum im Einsatz.
Aus der Provinz in die große weite Welt
108 Zweitligaspiele hat Kevin Kratz auf dem Buckel. Seit 2016 läuft der Mittelfeldspieler in der MLS für Atlanta United auf. Dort ist er allerdings nur Teilzeitkraft. Immerhin dürfte das Leben im wuseligen Atlanta deutlich aufregender sein als in Sandhausen, wo Kratz zuvor unter Vertrag stand.
Draft Pick, Teil eins
Zwei Deutsche wurden 2018 während des SuperDrafts gepickt. Einer davon ist Tim Kübel, der vom FC Toronto ausgewählt wurde. Der Rechtsverteidiger war 2014 aus der zweiten Mannschaft von Schalke 04 an die University of Louisville gewechselt. Dort stellte er mit elf Assists in 22 Einsätzen einen Rekord ein.
Draft Pick, Teil zwei
Der andere Neuling war der gebürtige Stuttgarter Gordon Wild (l.), der von Atlanta United gepickt wurde. Zuvor erzielte der Angreifer 17 Treffer für die Maryland Terrapins (University of Maryland). 2016 nahm er am Finale der prestigeträchtigen "Hermann Trophy" teil.