Hoch im Kurs! Deutsche Keeper im Ausland
Deutsche Torhüter im Ausland haben eine lange Tradition. Die klangvollsten Namen in unserer Hitliste.
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Von Trautmann bis ter Stegen
Mit Bert Trautmann fing alles an, auch 60 Jahre später sind sie noch weltweit gefragt! Deutsche Torhüter genießen ein hohes Ansehen und haben schon vielen Klubs zu Erfolgen verholfen. Hier kommen 20 unserer besten Exportschlager zwischen den Pfosten.
Bert Trautmann † (Manchester City u.a.)
Den Anfang machte ein gebürtiger Bremer. Als britischer Kriegsgefangener verbrachte Bert Trautmann seine ersten Jahre auf der Insel, ehe er 1949 seinen ersten Vertrag bei Manchester City unterschrieb. Für die Citizens er bis 1964 über 545 Mal auf, spielte ein FA-Cup-Finale sogar mit Genickbruch - Legendenstatus!
Volkmar Groß † (Twente Enschede u.a.)
Nach fünf Bundesligajahren bei Hertha BSC wechselte der einmalige Nationalkeeper im Sommer 1972 im Zuge des Manipulationsskandals nach Südafrika (Hellenic FC). Weitere Auslandsstationen bei Twente Enschede (1974-1976) und zum Karriereende bei San Diego Sockers (1979-1983) folgten. Groß verstarb im Sommer 2014.
Hubert Birkenmeier (Cosmos New York)
Als Stammtorwart bei Cosmos New York gewann der ehemalige Amateurnationalspieler 1980 und 1982 die US-Meisterschaft der North American Soccer League. Insgesamt hielt Birkenmeier fünf Jahre lang den Kasten in der NASL sauber, zuvor spielte er unter anderem für Tennis Borussia Berlin in der Bundesliga.
Toni Schumacher (Fenerbahçe)
Deutscher Meister, Pokalsieger, Europameister! Deutschlands Fußballer des Jahres von 1984 und 1986 sammelte in seiner Karriere fleißig Titel. Dass Toni Schumacher 1989 auch mit Fenerbahçe Meister in der Türkei wurde, wissen heute nur noch wenige. Der Rheinländer spielte von 1988 bis 1991 in Istanbul.
Raimond Aumann (Beşiktaş)
Beim FC Bayern wurde Aumann sechs Mal Deutscher Meister. Nach zwölf Jahren bei den Münchnern verschlug es den Weltmeister von 1990 zum Karriereende noch einmal in die Türkei zu Beşiktaş. Auch hier wurde er 1995 unter Trainer Christoph Daum prompt Landesmeister und beendete danach seine Karriere.
Eike Immel (Manchester City)
Mit weit über 500 Partien gilt Eike Immel als einer der erfahrensten Akteure aller Zeiten in der höchsten deutschen Spielklasse. Nach 17 Jahren Bundesliga wollte Immel es noch einmal im Ausland wissen und lief mit Ende 30 noch zwei Saisons für Manchester City auf.
Bodo Illgner (Real Madrid)
Der Weltmeister-Schlussmann von 1990 war über ein Jahrzehnt die Nummer eins beim 1. FC Köln. Dann lockte Real Madrid und Bodo Illgner setzte seine erfolgreiche Karriere zwischen 1996 bis 2001 in der Primera División fort. Mit den Königlichen wurde er spanischer Meister, Champions-League-Sieger und Weltpokalsieger.
Andreas Köpke (Olympique Marseille)
Der Europameister von 1996 wechselte nach dem größten Triumph seiner Karriere in die Ligue 1 zu Olympique Marseille, wo er in zwei Saisons nicht ein Spiel verpasste. Nach dem Intermezzo ging es zurück in die sportliche Heimat zum 1. Nürnberg, mit dem Köpke 1999 noch einmal abstieg. Nach einem letzten Aufstieg 2001 beendete Köpke seine Laufbahn.
Stefan Klos (Glasgow Rangers)
Das Dortmunder Urgestein Stefan Klos spielte acht Jahre lang für den BVB in der Bundesliga, er nach Champions-League- und Weltpokalsieg 1998 für neun Jahre zum schottischen Spitzenteam Rangers FC wechselte. In Glasgow wurde er vier Mal Meister und drei Mal Pokalsieger und ist damit der erfolgreichste Auslandskeeper unseres Rankings.
Jens Lehmann (FC Arsenal, AC Mailand)
Nach zehn Jahren Schalke 04 endete die erste Auslandserfahrung 1998 beim AC Mailand für Jens Lehnmann in einem ziemlichen Fiasko. Nach fünf weiteren Bundesligajahren beim BVB wagte er dann den Schritt nach England und wurde zwischen 2003 und 2008 beim FC Arsenal zum Nationalkeeper. Bestritt 147 Ligaspiele für die Gunners.
Robert Enke † (FC Barcelona u.a.)
Bei Hannover 96 wurde Robert Enke zur deutschen Nummer eins, zuvor hatte der gebürtige Jenaer schon Auslandserfahrung gesammelt. Nach drei Saisons bei Benfica (1999-2002) schaffte Enke den Sprung zum FC Barcelona, wo er sich aber nicht als Stammkeeper durchsetzte. Nach Gastspielen bei Fenerbahçe und CD Teneriffa ging es 2004 zurück nach Deutschland.
Georg Koch (Dinamo Zagreb u.a.)
Seine beste Zeit hatte Georg Koch in Duisburg, als er 2005 und 2006 zum besten Spieler gekürt wurde. Nach Disputen samt Gerichtsverhandlungen wanderte der Torwart erst nach Kroatien zu Dinamo Zagreb (2007), anschließend noch nach Österreich zu Rapid Wien (2008) aus. Außerdem stand er 1997 drei Mal für den PSV Eindhoven im Kasten.
Timo Hildebrand (FC Valencia, Sporting Lissabon)
Ein knappes Jahrzehnt hütete Timo Hildebrand beim VfB Stuttgart das Tor, anschließend setzte er sich 2007 beim FC Valencia gegen Vereinsikone Santiago Cañizares durch. Nach einem Gastspiel in Hoffenheim fasste er siebenfache Nationalkeeper auch in Portugal bei Sporting Fuß, ehe es nochmal zurück in die Bundesliga ging. Karriereende 2015.
Gerhard Tremmel (Red Bull Salzburg, Swansea City)
Nach vier Bundesligastationen zog es den damals 31-Jährigen 2010 zum ersten Mal ins Ausland. Bei RB Salzburg war Tremmel eine Spielzeit lang Stammkeeper, bevor es zu Swansea City nach Wales ging. In fünf Jahren brachte er es aber lediglich auf 29 Premier-League-Partien, vor allem zuletzt saß der Rotschopf eigentlich nur auf der Bank.
Kevin Trapp (Paris St. Germain)
2015 wechselte Kevin Trapp zur Überraschung einiger zum französischen Serienmeister Paris St. Germain. Er schaffte den Sprung zum Stammspieler und wirkte an der Seite von Ibrahimović, David Luiz, Cavani und Co. seither in fast jedem Pflichtspiel mit. Trainierte schon bei der Nationalmannschaft mit, bisher aber noch ohne Einsatz.
Timon Wellenreuther (RCD Mallorca)
Acht Bundesligaspiele bestritt Timon Wellenreuther bislang für den FC Schalke 04. Er gilt mit seinen 20 Jahren als großes deutsches Torhütertalent, kamm aber bisher an Stammkeeper Ralf Fährmann nicht vorbei. In der Saison 2015/2016 wurde er an den RCD Mallorca ausgeliehen, um Spielpraxis zu bekommen. Wurde hier auch die Nummer eins und bestritt 33 Spiele.
Loris Karius (FC Liverpool)
Aus seiner alten Heimat Mainz verpflichtete Liverpool-Teammanager Jürgen Klopp das Torhütertalent im Sommer 2016. Noch ist der 23-Jährige ohne Ligaeinsatz für die Reds, doch gegen den in seinen Leistung arg schwankenden Stammkeeper Simon Mignolet wird Karius seine Chancen bekommen.
Ron-Robert Zieler (Leicester City u.a.)
Nach dem Abstieg mit Hannover war klar: Zieler würde 96 nach sechs Jahren
und 185 BL-Spielen verlassen. Bei Leicester City bekommt der Ersatzkeeper der WM 2014 die Chance, in der Premier League und in der Königsklasse zu spielen. Was die wenigsten wissen: Ausgebildet wurde er einst bei Manchester United, wo er von 2005 bis 2010 auf der Linie agierte.
Marc-André ter Stegen (FC Barcelona)
Der Nationalspieler hat sich sukzessive bei den Katalanen etabliert. Zunächst nicht bei den Meisterschaftsspielen berücksichtigt, darf sich der Ex-Gladbacher seit diesem Sommer auch in La Liga Hoffnungen auf deutlich mehr Spielanteile machen. Hat in seiner ersten Saison 2014/2015 satte fünf Titel gewonnen, darunter die Champions League.
Lutz Pfannenstiel (Nottingham Forest u.v.m.)
Zu guter letzt MUSS in diesem Ranking Lutz Pfannenstiel genannt werden. Der Weltenbummler lief in seiner Karriere auf allen sechs Kontinenten für einen Profiklub auf - Weltrekord! Er wurde unter anderem Meister in Singapur und Finnland, spielte insgesamt bei über 20 Vereinen. Länger als zwei Jahre hielt er es nirgendwo aus.