Der irre Poker um Luka Jovic im Zeitraffer
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Der irre Poker um Luka Jovic im Zeitraffer
Der Wechsel-Poker um Torjäger Luka Jovic von Eintracht Frankfurt beschäftigte Medien, Fans und Verantwortliche mehrere Monate lang. FC Bayern? FC Barcelona? Real Madrid? Am 4. Juni bestätigten die Hessen den Wechsel des 21-jährigen Serben zu den Königlichen. Wir blicken zurück auf die Irrungen und Wirrungen in der Personalie:
Ein Fünferpack verzückt die Fußball-Welt
Nachdem Jovic schon in der Rückrunde der Saison 2017/2018 auf sich aufmerksam gemacht hat, explodiert der Bekanntheitsgrad des Serben Ende Oktober geradezu nach seinen fünf Treffern gegen Fortuna Düsseldorf. Prompt gibt die Eintracht bekannt, die Kaufoption für den von Benfica ausgeliehenen Stürmer in Höhe von angeblich sieben Millionen Euro ziehen zu wollen.
Klopp will den Mann der Stunde
Es dauert nicht lange, bis ein englisches News-Portal vermeldet, dass Jürgen Klopp ein Auge auf den Angreifer geworfen hat. Laut "LFC Globe" plant der FC Liverpool eine Verpflichtung von Jovic im Sommer. Es soll nicht das letzte Transfergerücht rund um den Frankfurter bleiben ...
FC Bayern und BVB steigen in den Poker ein
... Mitte November sind angeblich auch FC Bayern und Borussia Dortmund am Knipser interessiert. Jovic hat zu diesem Zeitpunkt bereits elf Pflichtspieltore auf dem Konto. Nach Informationen von "Sport Bild" haben die beiden Bundesliga-Schwergewichte aber Konkurrenz aus England: Neben Liverpool sind das auch der FC Chelsea und Tottenham Hotspur.
Barca ist ein Kandidat
In der darauffolgenden Länderspielpause berichtet das Portal "Mozzart Sport", dass der FC Barcelona Scouts zum Nations-League-Spiel Serbiens schickt, um Jovic genauer unter die Lupe zu nehmen. "ESPN" bestätigt die Gerüchte wenig später. In München wird man offenbar hellhörig ...
Bayern-Interesse wird konkreter
... Der "kicker" meldet, dass sich die Bayern-Verantwortlichen vorstellen können, Jovic zu verpflichten. Insbesondere, da sich Trainer Niko Kovac für den Shooting-Star stark macht. Beide kennen sich aus gemeinsamen Frankfurter Zeiten bestens.
Jovic erneut in Dortmund gehandelt
Ende November ist es erneut der BVB, der in der Gerüchteküche auftaucht. Das italienische Portal "calciomercato.com" will erfahren haben, dass die Schwarzgelben an Jovic interessiert sind und ihn intensiv beobachten. Die Frankfurter sehen sich aufgrund der anhaltenden Gerüchte zu einem Statement gezwungen ...
Bobic schließt baldigen Abgang aus
... Sportvorstand Fredi Bobic meldet sich in Sachen Jovic zu Wort: "Warum soll einer jetzt gehen? Wir spielen jetzt erstmal diese Saison. Dass die Spieler vielleicht irgendwann den Verein verlassen, weil sie größer werden als der Verein, auch von ihrer Qualität her, das ist doch normal."
FC Bayern bleibt ebenfalls an Jovic dran
Während Jovic seine Quote auf 15 Treffer erhöht, heißt es Mitte Dezember im "kicker", dass der Serbe einer der "Wunschkandidaten" des FC Bayern ist. Nun äußert sich auch der Stürmer zu seiner Zukunft ...
Treuebekenntnis light
... Jovic stellt Fans und Verantwortlichen einen Verbleib in Frankfurt in Aussicht - wenn auch nicht ohne Hintertürchen. "Wir Spieler müssen darüber gar nicht nachdenken. Die Verantwortlichen im Verein werden das entscheiden. Was mich betrifft, würde ich gern bei Eintracht bleiben", sagte er gegenüber "Bild".
Die Königlichen klopfen an
Im neuen Jahr nehmen die Gerüchte wieder Fahrt auf: Ende Januar berichtet die spanische Sportzeitung "AS", dass sich Jovic mit seinen mittlerweile 18 Saisontreffern ganz nach oben auf die Einkaufsliste von Real Madrid geballert hat. Kurze Zeit später folgt der große mediale Doppelschlag ...
Zweikampf und erste Zahlen
... Laut eines "FAZ"-Berichts von Mitte Februar hat Jovics Berater mit dem FC Barcelona bereits Einigkeit über einen Wechsel erzielt. Offen sei nur noch die Ablösesumme. Gleichzeitig berichtet "Bild", dass Real Madrid eine Offerte von 45 Millionen Euro bei den Hessen hinterlegt hat. Wahrheitsgehalt? Eher gering! Die Eintracht widerspricht: "Da ist nichts dran!"
Auch Chelsea holt die Scheine raus
Nur kurz nach den Gerüchten um einen Zweikampf von Real und Barca gesellt sich mit dem FC Chelsea angeblich eine dritte Partei mit einem konkreten Angebot hinzu. Laut "Bild" bietet der sechsmalige englische Meister 45 Millionen Euro. Bei den Blues soll Jovic Nachfolger des französischen Weltmeisters Olivier Giroud werden.
Bobic verweist Gerüchte ins Reich der Fabeln
Nach dem ganzen Wirbel um Angebote von Barca, Real und Chelsea holt Bobic die Fußball-Welt auf den Boden der Tatsachen zurück. Gegenüber "Sky" stellt er klar, dass es "bislang gar keine einzige" Anfrage für Jovic gegeben habe. "Das ist Fakt und auch die Realität", verdeutlicht der Sportchef.
FC Bayern bleibt dran - wegen Kovac?
Kaum sind die Worte von Bobic verhallt, legt die "Sport Bild" nach und bringt erneut den FC Bayern ins Spiel. Angeblich hat Niko Kovac den dringenden Wunsch hinterlegt, Jovic verpflichten zu wollen. Allerdings sei eine Ablöse von bis zu 60 Millionen Euro fällig, die die Münchner abschrecken könnte. Und dann ist da ja auch noch Eintracht Frankfurt ...
Bobic wimmelt weiter ab
... Anfang März äußert sich erneut Fredi Bobic. Auf die Frage, ob auch der FC Bayern bei Jovic angeklopft habe, sagte der Sportvorstand: "Das weiß ich ja nicht. Das kann ich nicht sagen. Ich kann ja nicht wissen, was hinter meinem Rücken passiert. Ich kann nur sagen: Das ist offiziell und da gibt es keinen Kontakt (zwischen Bayern und Frankfurt, Anm. d. Red.)."
Barca-Verantwortliche sehen überzeugenden Auftritt
Mitte März vermeldet der italienische Transfer-Experte Gianluca Di Marzio, dass die Barca-Sportdirektoren Eric Abidal, Pep Segura und Ramon Planes im San Siro waren, um Jovic bei Frankfurts Spiel gegen Inter Mailand zu beobachten. Was sie sehen, wird den Verantwortlichen der Katalanen gefallen haben: Der Serbe erzielt den 1:0-Siegtreffer für die Eintracht.
PSG ärgert Barca
Dann wird es immer kurioser: Laut der spanischen "Sport" steigt Paris Saint-Germain in den Poker ein. Um dem FC Barcelona auf dem Transfermarkt eins auszuwischen, treiben die Franzosen angeblich die Ablösesumme in die Höhe. Derweil vermeldet "Bild", dass Barca eine 50-Millionen-Euro-Offerte plant und in Patrick Falk einen Mittelsmann mit Frankfurter Vergangenheit engagiert hat, um den Transfer einzufädeln.
Verwirrung um Bayern-Angebot
Immer wieder FC Bayern: Laut "Mundo Deportivo" haben die Münchner kurz vor Ende März eine Offerte in Höhe von 56 Millionen Euro bei der Eintracht hinterlegt. "Sky" hingegen meldet, dass kein Angebot bei den Hessen eingegangen ist. Im Anschluss sind wieder die Spanier am Zug ...
Immer neue Summen und Zahlen
... Laut einer Meldung von "El Confidencial" im April möchte Barca 60 Millionen Euro für Jovic zahlen, "Mundo Deportivo" berichtet, dass die Katalanen einen Fünfjahresvertrag bieten. Offen ist nur noch das Gehalt, bei dem es "erhebliche Unterschiede" in den Auffassungen von Klub und Spieler gebe. Geld spielt bei Real Madrid offenbar keine Rolle ...
Kein Aprilscherz!?
... Denn "Don Balon" vermeldet am 1. April, dass die Königlichen ein Wahnsinns-Angebot für Jovic planen. Real-Präsident Florentino Pérez hat sich angeblich dazu entschlossen, satte 65 Millionen Euro nach Frankfurt zu überweisen, sollte der spanische Rekordmeister den Zuschlag bekommen. Doch die Zahlen werden immer wahnwitziger ...
Immer höher, immer weiter
... Nur einen Tag später legt "Marca" mit einer weiteren irrsinnigen Summe nach: Bis zu 80 Millionen Euro kann die Eintracht laut der spanischen Zeitung für Jovic erwarten, weil neben Barca, Real und Chelsea nun auch der FC Arsenal und Manchester City mitbieten. Ein Ende im Poker um den Torjäger ist nicht abzusehen.
Hütter bestätigt Gerüchte um Jovic
Dass der Serbe bei vielen Klubs auf dem Zettel steht, bestätigt im Laufe der Zeit auch Eintracht-Trainer Adi Hütter, der Anfang April zugibt: "Er ist eine Tormaschine. Klar, dass Topklubs wie Real, Barcelona, Bayern oder Manchester City die Angel nach ihm ausgeworfen haben. Dass bei uns im Becken gefischt wird, ist normal. Wir fischen ja auch in anderen Becken."
FC Bayern nimmt endgültig Abstand
Nach Informationen der "Frankfurter Rundschau", die sich auf den "engsten Zirkel" des Jovic-Umfelds beruft, will der 21 Jahre alte Serbe auch im nächsten Jahr in Frankfurt bleiben. Der "kicker" berichtet derweil, dass Jovic mittlerweile in München "aus der Wertung" sei. Die Bayern-Bosse sehen für Jovic neben Robert Lewandowski schlicht keinen Platz im Angriff.
Ganz oben auf Reals Wunschliste
Nach dem 29. Spieltag wird erneut Real Madrid als Top-Kandidat für einen Transfers ins Spiel gebracht. Laut "Marca" steht Jovic bei den Königlichen ganz oben auf der Einkaufsliste für den Sturm. Scouts sollen beim Europa-League-Spiel unter der Woche gewesen sein und das "Go" für einen Transfer gegeben haben. Zidane soll sich schon auf seinen neuen Angreifer freuen.
Verkehrte Welt in Spanien
Ganz anders der FC Barcelona: Kaum ist der Stürmer bei Real ganz oben auf der Liste gelandet, soll er bei den Katalanen heruntergefallen sein. Zwar schätzen die Barca-Scouts die Abschlussstärke des Serben. Technisch und vor allem im Passspiel soll er aber laut "Mundo Deportivo" zu schwach sein, um neben Messi und Co. zu bestehen.
Eintracht zieht die Kaufoption
Mitte März beendet Frankfurt dann die Spekulationen, zieht die Kaufoption bei Luka Jovic für rund sieben Millionen Euro und bindet den Serben bis 2023. Theoretisch könnte die Eintracht den Stürmer nun für ein Vielfaches dieser Summe weiterverkaufen. Fortsetzung folgt ...
Geheim-Klausel im Vertrag?
Kaum hat Frankfurt den Transfer von Jovic vermeldet, steht der Serbe schon wieder vor dem Absprung. Wie die "AS" vermeldet, steht Real Madrid kurz davor, den Stürmer unter Vertrag zu nehmen. Laut "Bild" ist Jovics Ex-Klub Benfica mit 30 Prozent am Weiterverkauf beteiligt. Heißt: Kassiert Frankfurt die kolportierten 60 Millionen Euro, müssen rund 18 Millionen Euro nach Lissabon überwiesen werden.
Real Madrid und FC Barcelona verstimmt
Ironie des Schicksals: Weil ausgerechnet der FC Barcelona und Real Madrid den Frankfurtern und Jovic Preistreiberei vorwerfen, ziehen sich die spanischen Spitzenklubs angeblich aus dem Poker zurück. Laut "Sport" fühlen sich die beiden Vereine von den Beratern Jovics ausgenutzt. Es wäre die nächste Kehrtwende im irren Poker um den Serben.
Hütter rechnet mit Abschied von Leistungsträgern
"Es wird im Sommer Veränderungen geben", erklärt SGE-Coach Adi Hütter Ende April. Und weiter: "Falls wir Spieler verlieren, werden wir in der Lage sein, in die Mannschaft investieren zu können." Sicherlich auch ein Fingerzeig bezüglich der Zukunft von Luka Jovic.
Real macht (mal wieder) Ernst
Erneut vermeldet das spanische Blatt "AS" rund um den 31. Bundesliga-Spieltag, dass Real Madrid mir Jovic und Frankfurt eine Einigung erzielt hat. Jovic soll für sechs Jahre bei den Königlichen unterschreiben. 60 Millionen Euro ist dem amtierenden Champions-League-Sieger der Deal wert. Davon wandern 48 Mio. Euro nach Hessen, 20 Prozent (12 Mio. Euro) erhält Jovics früherer Verein SL Benfica.
Bobic dementiert
Nur wenige Stunden nach der Meldung der "AS" meldete sich Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic zu Wort und verwies den Bericht ins Reich der Fabeln: "Es hat keinen Kontakt zu Real Madrid gegeben", beteuert Bobic gegenüber "ESPN". Und diesmal, so der Manager, "sei es auch wirklich keine Notlüge" ...
Real Madrid orientiert sich angeblich um
Bei Real Madrid soll derweil hingegen ein anderer Stürmer in den Fokus gerückt, das Interesse an Jovic infolgedessen abgekühlt sein. "Don Balon" zufolge hat Real-Präsident Florentino Pérez beschlossen, dass Krzysztof Piatek vom AC Mailand die bessere Alternative zu Jovic ist.
Abschied nimmt Formen an - Real wieder im Rennen
Kurz vor dem letzten Spieltag ist die Sache dann auf einmal doch wieder ganz heiß: Laut übereinstimmenden Berichten von "AS" und "Sky" soll nach Saisonende Klarheit herrschen und Jovic tatsächlich zu den Königlichen wechseln. 60 Millionen Euro wird die Ablöse betragen. Angeblich hat der Stürmer seinen Spind bei der Eintracht schon geräumt.
Spurs angeblich weiterhin heiß auf Jovic
Allerdings hat Real angeblich noch einen Konkurrenten im Werben um Jovic: Champions-League-Finalist Tottenham Hotspur soll weiterhin heiß auf Jovic sein und womöglich von der Patt-Situation zwischen den Königlichen und der Eintracht profitieren.
Vollzugsmeldung am 4. Juni
Etwas überraschend lässt die Eintracht an einem Dienstagnachmittag die Bombe platzen: Jovic wechselt tatsächlich zu Real, unterschreibt dort einen Fünfjahresvertrag. Über die Höhe der Ablösesumme vereinbarten beide Klubs Stillschweigen. Es habe "eine finanzielle Schmerzgrenze" gegeben, erklärt Bobic.