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Das große Interview mit BVB-Boss Lars Ricken

16.10.2025 22:04 | 24:05m
Lars Ricken freut sich auf das Bundesliga-Spitzenspiel beim FC Bayern (Samstag, 18:30 Uhr). Im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de spricht der BVB-Geschäftsführer aber nicht nur über das Duell gegen den Meister.
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Dann darf ich Lars Ricken begrüßen vor einem ganz besonderen Spiel, dem Klassiker Der BVB zu Gast bei den Bayern. Man spürt es auch ein bisschen in der Stadt finde ich schon das Kribbeln vor diesem Spiel. Wie sehr kribbelt es denn beim Geschäftsführer Sport?
Ja, die Vorfreude nach all den Jahren ist definitiv noch und wieder da. Das war in der Vergangenheit in der Regel ja auch immer wirklich große Spiele mit großen Emotionen, mit mit großen Geschichten dahinter. Und ja, ich glaube schon, dass die Bayern klarer Favorit sind in diesem Spiel, war einfach wirklich eine außergewöhnliche Form haben. Sie sind ja nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der Champions League. Brutale individueller Qualität haben auch ein Heimspiel. Also gerade so der härteste Brocken, den man so im europäischen Fußball haben kann. Aber sollte man jetzt auch nicht außer Acht lassen. Wir sind seit sieben Monaten ungeschlagen in der Bundesliga und dementsprechend. Rechnen wir uns schon was aus. Wollen wir das mitnehmen Nehmen und wollen natürlich auch dafür sorgen, dass es über die sieben Monate hinaus, dass wir da ungeschlagen sind.
Es war jetzt in den letzten Jahren so, dass es nicht der ganz große Meisterkampf war, zumindest in den letzten zwei Jahren. Weil die Bayern da ein bisschen weiter vorne waren, ist es trotzdem noch das größte Spiel im deutschen Fußball.
Ja, ich glaube, das ist immer noch das größte Spiel im deutschen Fußball. Auch wenn wir in den letzten Jahren oftmals nicht so war, das der erste gegen den zweiten gespielt hat. Jetzt haben wir Ende Oktober. Jetzt ist es endlich mal wieder so weit. Und ich glaube einfach, dass beide Vereine einfach die größte Strahlkraft haben. Wir haben ja, auch wenn man so die internationalen Lasten der Bundesliga sieht, das wird ja größtenteils von uns beiden getragen. Jetzt seit einem Jahrzehnt in der Champions League. Wir waren beide bei der Club WM. Wir stellen die meisten Nationalspieler ab und fahren auch in den in der Sommerpause ja auch gerne ins Ausland, um da die Bundesliga zu repräsentieren. Und das hat dann eben auch zur Folge, dass Menschen aus 200 Ländern das Spiel schauen werden. Überall gibt es irgendwelche Watchparties. Deshalb kann ich schon verstehen, dass viele ja ein Stück weit an dem Spektakel erwarten. Aber für uns geht es natürlich auch darum. Wir gehen jetzt in drei englische Wochen, haben sieben Spiele und davon sechs auswärts, Also einen guten Start mit dem Spiel gegen die Bayern jetzt hinzulegen, um gut durch diese zweite Phase der Liga zu kommen.
Sie haben es eben angesprochen Ganz viele Emotionen, ganz viele fantastische Geschichten rund um dieses Spiel. Sie haben es aus ganz vielen Perspektiven miterlebt. Gibt es so einen Klassiker, wo Sie sagen würden Das war so mein mein Klassiker, den werde ich nie vergessen. Und das ist so meine Top eins.
Meine Top eins gegen Bayern München. Ich glaube, im ersten Spiel gegen die Bayern 17 18 habe ich direkt ein Tor geschossen gegen Olli Kahn. Eines meiner schönsten. tatsächlich. Aber wir haben leider verloren. Aber spontan in Erinnerung kommt dann natürlich noch Viertelfinale Champions League 98, Saison 97 98 Viertelfinale in München, Unentschieden gespielt und dann in der Verlängerung gewonnen. Das Ja, das war mit Sicherheit ein Highlight.
Ihr seid seit 14 Spielen ungeschlagen, die Bayern seit 15 Spielen. Also treffen zwei Mannschaften aufeinander, die beide eine breite Brust haben. Ist das trotzdem für euch jetzt mal so ein Gradmesser in dieser Saison, um feststellen zu können, was ist wirklich möglich und sind vielleicht auch die ganz großen Ambitionen möglich? Ist man da ein bisschen schlauer nach diesem Spiel in München?
Ja, wir fahren dann natürlich maximal ambitioniert hin. Also in der ganzen Vorbereitung des Spiels geht es ja nicht darum, wie nehmen wir einen Punkt mit, sondern was müssen wir offensiv defensiv tun, um dort auch zu gewinnen? Und natürlich ist das ein Gradmesser, ist ja gerade die die größte Aufgabe im europäischen Fußball aber kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Es wurde ja auch immer mal wieder gesagt okay, gute Startphase. Gegner waren vielleicht nicht ganz so stark, aber in Turin vier Tore zu schießen, das werden diese Saison wahrscheinlich nicht mehr viele Mannschaften schaffen. Und gegen Bilbao auch gewonnen. Also wir haben es schon auch gegen starke Mannschaften gezeigt. Und das nehmen wir jetzt auch mit nach nach München. Auch unsere Form. Und wenn wir weiter so diszipliniert spielen, gut organisiert sind, die Intensität auch der Bayern aufnehmen, selber selber auch mutig spielen, dann wollen wir natürlich was mitnehmen, weil es auch immer noch unser Ziel ist, nicht wieder die komplette Hinrunde hinterher zu laufen, wie es in den vergangenen Jahren der Fall war. Und das ist, das könnte nicht so ein guter Schritt sein.
Es gab so eine Phase, da war es sehr schwierig für den BVB in München. Da gab es eigentlich ziemlich viele hohe Niederlagen in Serie. Zuletzt war es deutlich besser, einen Sieg mitnehmen können. Im letzten Jahr war es ein Unentschieden. Was hat die Mannschaft dazugelernt, wie man dieses Spiel in München spielt? Und woran muss man anknüpfen?
Ja, also klar hatten wir Phasen, wo es mal nicht so gut gelaufen ist. Aber in den letzten Jahren haben wir, glaube ich, schon auch mal ganz gut performt. Gegen die Bayern. Ich glaube, ein Stück weit ist die Gier auch zurück. Die Gier, dass das, was wir uns bisher erarbeitet haben, dass wir das nicht einfach weggeben. Und wir hatten auch in der letzten Saison beim zwei zu zwei, was wir vielleicht hätten, auch drei zu zwei noch gewinnen können. Eine ganz entscheidende Phase, auch ganz viel Druck, dass wir eben auch noch in die in die Champions League kommen und diese ein Stück weit auch Widerstandsfähigkeit. Da hat die Mannschaft einfach bekommen und wir haben extrem guten Kader. Was mich auch für für Samstag hoffen lässt, weil wenn man mal unsere Bank anschaut, da sitzt teilweise ein Nationalspieler auf der Bank, die das im Zweifel auch nicht immer toll finden, aber die das zwar akzeptieren, aber das ist natürlich auch ändern wollen. Und in dem Moment, wo sie reinkommen, geben sie unserem Spiel noch mal ganz viel Input. Also dementsprechend kann das auch ein wichtiger Schlüssel für das Spiel sein.
Ich muss sagen, insgesamt ist die Lücke zu den Bayern schon recht groß geworden, wenn man es nicht nur an der Punktzahl bemessen will. Da waren es letztes Jahr 25 Punkte. Aber auch wirtschaftlich sind die Bayern schon so ein bisschen enteilt. Gibt es eine Strategie, eine Möglichkeit, wie man da noch mal heranrücken kann in den nächsten Jahren? Oder ist das unrealistisch?
Diese Vormachtstellung? Haben die Bayern sich wirklich über Jahrzehnte verdient. Da kann man nur Respekt haben für die Arbeit, die sie da gemacht haben. Und auch im letzten Jahr. Es waren 25 Punkte Abstand zu uns. Deshalb war es zwischen uns glaube ich auch relativ ruhig. Also dass so Reibereien müssen wir uns jetzt auch wieder sportlich verdienen. Allerdings muss ich auch sagen, in den letzten zwei Jahren war international keine Mannschaft in Bayern nicht besser als wir im Finale gestanden, im Viertelfinale der Champions League in der letzten Saison Klub WM. Also da brauchen wir uns nicht zu verstecken. Und natürlich haben sie dann gewisse gewisse Vorteile, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Aber das hat jetzt für für das Wochenende überhaupt keine Bedeutung, sondern da geht es darum Wer hat die bessere Tagesform, wer kriegt seine Stärken besser auf dem Platz? Und natürlich gibt es einen gewissen Standortvorteil Die die Bayern haben auch dadurch eine wirtschaftlich andere, andere Power. Aber man muss dann eben kreativ sein und wirklich die Gier haben. In einem Spiel ist immer alles möglich. Und diese Chance wollen wir natürlich auch nutzen.
Sie sind jetzt seit eineinhalb Jahren Geschäftsführer Sport beim BVB. Knapp eineinhalb Jahre sind es. Ist das so die erste Phase, wo Sie das auch mal ein bisschen mehr genießen können? Weil in der vergangenen Saison war es ja dann sportlich schon turbulent. Man musste bis zum Ende zittern um die Champions League macht es gerade ein bisschen mehr Spaß, noch mal, noch mal mehr Geschäftsführer Sport vom BVB zu sein.
Genießen ist nicht das richtige Wort, weil du es ja immer wieder neue Herausforderungen. Aber es ist natürlich richtig, dass wir in der letzten Saison einige Krisen hatten sportlicher Natur. Wenn du dann irgendwann auf Platz elf mitten in der Saison rumfährst. Wir hatten auch viele Indiskretionen hier bei uns und dadurch natürlich auch viel Unruhe. Und man muss sich schon viele Entscheidungen treffen, die mir auch menschlich wehgetan haben. Jetzt mit einem Nuri Sahin, ehemaliger Mitspieler von mir, Sven Mislintat, den ich jahrelang hier zusammengearbeitet habe, beim BVB Mitarbeitern, mit denen ich auch früher im Jugendbereich zusammengearbeitet habe. Aber es war einfach wichtig, da wirklich jetzt Ruhe und wieder Geschlossenheit und gemeinsame Ziele und gegenseitiges Vertrauen einfach auch wieder reinzubringen. Da war natürlich mit die wichtigste Entscheidung wahrscheinlich Niko Kovac, weil der das natürlich auch alles lebt und wir jetzt einfach Ruhe reinbekommen haben. Wir können uns alle auf das Kerngeschäft fokussieren und das ist Fußball. Der Trainer kann Trainer sein und muss sich nicht über andere Sachen äußern. Deshalb gefällt mir die aktuelle Phase natürlich, Ruhe in und außen zu haben, deutlich besser als in der letzten Saison.
Würden Sie denn sagen, dass mit der Ruhe auch der Erfolg kam? Oder ist es ruhig, weil es erfolgreich ist? Oder vermischt sich das auch ein Stück weit?
Gerade der sportliche Erfolg hilft natürlich. Und ich glaube schon, dass wir ein paar wichtige strategische Entscheidungen getroffen haben. Auch auch mit Nico. Für den, der wirklich für Leistungsprinzip steht. Der, wo jeder weiß, okay, es wird mir nichts geschenkt, aber Leistung wird auch belohnt. Auf der anderen Seite haben wir wirklich auch auch Vertrauen in die Spieler gehabt. Wir haben an sie geglaubt und haben sie dann auch auf Positionen spielen lassen, wo sie ihre Stärken haben, wo sie sich wohlfühlen, wo sie ihr Potenzial dann auch abrufen können. Wir haben eben auch das war auch eine ganz bewusste Entscheidung, unseren Kader zusammen gelassen. Also eigentlich hat uns nur Jamie Binokits verlassen, der so unter den ersten Elf war. Wir haben uns punktuell verstärkt und all das hat dazu geführt, dass wir jetzt stabil sind, dass wir gefestigt sind, dass wir eine gute Basis haben, auf die wir uns natürlich nicht nicht ausruhen dürfen, Aber seit sieben Monaten in der Bundesliga nicht verloren. Das darf man schon erwähnen. Und deshalb habe ich schon so ein bisschen das Gefühl, dass wir zurück in der Spur sind. Und ich hoffe, dass wir den Trend bestätigen können, dass auch mit dem BVB wieder zu rechnen ist.
Sie hat ein sehr glückliches Händchen, auf jeden Fall auch mit Niko Kovac. Das kann man Stand heute auf jeden Fall sagen. Was schätzen Sie am meisten an ihm?
Niko hat sich hier bewährt und ja, wirklich Vertrauen verdient. Ich habe ja nicht nur Beifall bekommen, als wir ihn verpflichtet haben. Aber er hat abgeliefert. Als er kam, war, glaube ich, die Chance, noch in die Champions League zu kommen, unter 5 %. Dass das zu schaffen mit ihm war schon eine herausragende, eine herausragende Leistung. Und fast nebenbei auch mit seiner Erfahrung. Er ist jetzt 54, auch im besten Trainer Alter. Mit seinen Kompetenzen, auch mit seiner Menschlichkeit hat er praktisch nebenbei noch dafür gesorgt, dass wir konstant Stabilität reinbekommen haben, dass die Mannschaft wirklich fit ist. Weil unser Anspruch ist natürlich, wenn wir mit der Art und Weise, wie wir Fußball spielen, oben dabei sein wollen oder auch wieder angreifen wollen, dann brauchen wir eigentlich die fitteste Mannschaft. Und deshalb hat das Niko wirklich in diese Mannschaft wieder reingebracht. Und das war auch der Grund, warum es mir wichtig war, vor der Saison mit Niko den Vertrag zu verlängern, damit wir da einfach Klarheit haben. Auch Mitbewerber haben damals noch nach Trainern gesucht und wir mussten uns mit dieser Diskussion nicht mehr beschäftigen. Und deshalb freue ich mich jetzt auf die nächsten Schritte auch mit Niko.
Welche Entwicklungsschritte erwarten Sie da mit der Mannschaft? Welche Schritte muss er noch gehen? Wenn man sich das fußballerisch so anschaut, ist es ein bisschen mehr noch diese Offensive. Vielleicht so ein bisschen dieses, dieser begeisterungsfähige Fußball. Der, der noch so ein bisschen manchmal fehlt. Man hat sich ja ein bisschen mehr auf die Defensive fokussiert.
Ja, wir hatten ihn in den letzten 18 Monaten auch. So viele Umbrüche auch auch im Kader. Wir hatten in der letzten Saison 25 Kaderbewegungen. Wie viele Mitarbeiter auch ausgetauscht. Ich glaube, aktuell geht es darum, das, was uns stark macht, ja, diese Kontinuität, auch diese Ruhe, das erst mal zu festigen. Und das ist das Wichtigste, weil dadurch wir sehen auch immer mehr, wir kriegen diese Automatismen rein dadurch, dass wir keinen großen Kaderumbruch haben. Nico hat auch die Club WM stark genutzt, an seiner Idee noch noch weiter zu feilen, zu feilen und dann, Da müssen wir jetzt weiterarbeiten. Und das macht Nico wirklich jeden Tag auf dem Trainingsplatz. Die Mannschaft zieht top mit und dann werden wir das festigen. Dann kann man es gar nicht verhindern, dass wir uns auch gleichzeitig weiterentwickeln werden.
Sie haben viele Meistertrainer auch erlebt beim BVB, mit Ottmar Hitzfeld, mit Matthias Sammer, mit mit Jürgen Klopp. Ist Niko Kovac einer, bei dem man sich vorstellen kann, dass der auch mal in dieser Reihe steht?
Ja. Also ich finde, die Trainer sollte man jetzt nicht so stark auch miteinander vergleichen und dann auch an Titeln messen. Ich glaube, dass Niko hier wirklich schon Ausrufezeichen gesetzt hat. Das werden ja auch vorher Trainer, die so aus dem Dortmunder Bereich kamen. Dortmunder Jungs. Er ist jetzt einer, der von Externen kam, der sich wirklich nur darauf konzentrieren konnte, Trainer zu sein, der nicht permanent seine Liebe und seine Sehnsucht gegenüber dem BVB darstellen musste, sondern er war. Er war nur Trainer, konnte sich darauf darauf konzentrieren und das war, glaube ich, ganz entscheidend. Man hat es ja dann auch nach dem Spiel gegen Kiel gesehen, wenn ein Trainer auch wirklich authentisch lebt, dass er hier einfach mit BVB erfolgreich sein will, dann wird er auch von den Fans auch nach vorne gerufen. Und da war auch ganz schön zu sehen, dass er eigentlich im Hintergrund geblieben ist. Die Mannschaft steht im Vordergrund und nicht er. Und das nehmen alle, die den BVB irgendwie gemein haben, glaube ich extrem positiv auf.
Insgesamt ist die Titel Sehnsucht, das wissen Sie in Dortmund schon. Trotzdem trotzdem auch sehr groß. 2022 hat man zuletzt den DFB Pokal gewinnen können. Zuletzt war man zweimal nah dran, zumindest einen Titel zu holen. Hat nicht geklappt. Ist das was, was Sie sich trotzdem auch auf die Fahnen schreiben? Trotz dieser Konkurrenz auch mit den Bayern, dass man unbedingt auch mal wieder einen Titel zeitnah holen möchte?
Ja, natürlich ist das aufgrund unserer Vergangenheit schon immer unsere Ambitionen, auch Titel zu holen. Und deshalb kommen ja auch Spieler zu Borussia Dortmund, weil wir prinzipiell die Möglichkeit haben. Und man muss ja auch nichts ausschließen. Es ist noch gar nicht so lange her, da standen wir im Finale der Champions League. Und deshalb finde ich es auch gar nicht schlimm, wenn auch Spieler mal auch öffentlich diesen Anspruch formulieren. Weil es hat natürlich dann zur Folge, dass sie selber auch in der Verantwortung sind, dass wir nicht irgendwann mal wieder auf Platz elf stehen, dass sie dafür wirklich über eine Saison konstant gute Leistungen bringen. Und dementsprechend wird das natürlich immer unsere Ambition sein. Wir wissen aber auch, wo wir herkommen, nämlich mit 25 Rückstand Punkte Rückstand auf Bayern und in den letzten zwei Jahren auf der letzten Rille für die Champions League qualifiziert. Wir nehmen uns. Dementsprechend nehmen wir uns auch kleinere Ziele vor. Das erste Ziel haben wir jetzt geschafft in der ersten Phase, dass wir nicht wieder der Liga hinterher hinterherlaufen und alles andere wird sich dann am Ende der Saison zeigen, wo die Reise hingeht.
Einer für den Titel auf jeden Fall auch sehr wichtig sind, ist Nico Schlotterbeck. Sie haben gesagt, man will nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag warten. Bei der Verhandlung mit ihm, um den Vertrag zu verlängern. Der BVB führt ja schon einiges ins Feld. Auf jeden Fall. Es wird sicherlich nicht nicht weniger Gehalt bekommen. Er hat die Möglichkeit eventuell Kapitän zu werden. Wäre die Enttäuschung sehr groß, wenn das alles am Ende nicht reicht, um einen Spieler beim BVB zu halten?
Also meine eigentliche Aussage ist, dass wir, glaube ich, nicht in Hektik verfallen müssen. Es ist völlig okay, wenn Nico auch mit seinem Standing was er hat mit seinem Alter gerade, dass er sich auch die Zeit nimmt und seine Karriere wirklich mit Bedacht plant. Heute übernimmt er Verantwortung auch für seine Karriere, für sich, für aber auch für seine Rolle beim BVB. Und deshalb brauchen wir uns da, glaube ich, was die Identifikation angeht, überhaupt keine Gedanken machen. Also ich meine, er ist jetzt nach sechs Monaten hat er sich Verletzungen hat er sich. Die hat er dann gesagt Okay, ich bin bereit. Und hat zweimal über 90 Minuten gespielt und ist auch ein gewisses gesundheitliches Risiko eingegangen. Für für seine Teamkollegen, für den Verein, für die Fans und so und dementsprechend ist da großes Vertrauen und eine Nähe da. Und dann geht es einfach um gemeinsam planen und die Zeit werden wir uns dann alle nehmen, dann auch diese Gespräche zu führen.
Ein ganz besonderer Spieler, dem alle auch noch mal einen riesen Entwicklungsschritt zutrauen, ist, ist Joe Bellingham. Der wurde mit viel Aufwand auch im Sommer geholt. Da hat man sich sehr engagiert, den den zu bekommen. Jetzt läuft es noch nicht so für ihn. Woran liegt das aus Ihrer Sicht? Ist es eine Frage der der Integration? Noch ist es eine Frage, auch noch von seiner persönlichen sportlichen Entwicklung. Im Moment hat er sich noch nicht so an die Bundesliga gewöhnen können.
Ja. Man hat zwar das Gefühl, weil er jetzt nicht in jedem Spiel in der Startelf steht. Es läuft nicht so richtig. Allerdings Er spielt ja nicht, weil er schlecht drauf ist oder weil er irgendwie ein Formtief hat, sondern die Mannschaft, die da jetzt gespielt hat. Die steht größtenteils dann im nächsten Spiel auch wieder auf dem Platz. Weil Nico eben dann auch die die Leistungen belohnt. Aber wir sind von Joe absolut überzeugt. Ich meine, er hat einen großen Aufwand betrieben, das auch schon vor der WM zu uns kommt. Hat dort alles gespielt. Hätte er sich nicht die gelbe Karte, die zweite abgeholt, hätte er gegen Real Madrid gegen seinen Bruder gespielt. Das wäre wahrscheinlich die größte Geschichte während der WM gewesen. Und auch am Anfang der Saison hat er ja auch auch viel gespielt und wir denken da nicht irgendwie an Tage in Wochen, sondern er ist jetzt vor kurzem 20 Jahre geworden, hat bringt jetzt auch schon unfassbaren Input auch rein. Auch wenn Nico in den letzten Spielen gebracht hat, das waren immer Spiele, wo es Spitz auf Knopf stand. Gegen Wolfsburg eins zu null geführt, gegen gegen Juve drei zu zwei geführt. Also stellt sich da absolut in den Dienst der Mannschaft. Akzeptiert die Situation, will sie aber auch ändern. Und das ist gut für uns. Wenn er dann reinkommt, dass er einen großen Input hat und wir haben jetzt so viele Spiele, das steht außer Frage, dass er auch zu seinen Einsätzen kommen wird.
Ihr seid immer wieder auf der Suche nach nach Talenten, vor allem auch in England, zum Beispiel auf dem englischen Markt, habt aber inzwischen da große Konkurrenz, wenn es um diese Rohdiamanten geht, zum Beispiel auch Eintracht Frankfurt. Die, würde ich sagen, schon auch ein ähnliches Profil haben, was die Spielersuche betrifft. Wie schwer ist es inzwischen, sich sich durchzusetzen auf dem Transfermarkt? Es gab ja in diesem Sommer da auch relativ viel Hektik hier in Dortmund bei der Frage, wann denn jetzt noch weitere Transfers kommen. Wie kompliziert ist das Thema geworden?
Ich glaube, dass die Hektik in erster Linie von außen reingebracht wurde. Ich glaube, dass wir relativ ruhig waren und einen klaren Plan verfolgt haben. Wir haben ja auch mit Jobs schon relativ frühzeitig einen ersten Transfer gemacht. Wir haben Daniel Svenson, der ja auch schon da war, und Jan Couto Fest fest verpflichtet. Und ja, es ist natürlich ein Markt, wo du dann auch auch durch durch die Premier League, wo du auch mal die Ruhe bewahren muss. Und die Engländer haben nur ein bisschen mehr Geld, aber na und? Ja, ich glaube, da hilft kein Klagen oder auf Mitleid hoffen, sondern wir müssen das aushalten. Wir müssen unsere auch mit unseren eigenen Stärken punkten, mit Kreativität, mit kreativen Ideen natürlich Top Scouting und unsere eigenen Spieler ausbilden. Und wir haben es ja dann auch im Sommer selbst gezeigt, wie es gehen kann, wenn man mit Bellingham, mit Troika, Fabio Silva und auch Anselme nur drei Spieler aus dem aus dem Englischen vier Spieler aus dem englischen Markt geholt. Ja, weil da die haben so viele gute Spieler, die können da alle nicht spielen und deshalb haben wir diese Spiele auch bekommen und gleichzeitig mit Jamie Binocyttens einen Spieler im Jugendbereich geholt. Der, für den wir kaum Geld gezahlt haben und sehr werthaltig. Will ich mal sagen wieder verkauft haben. Und ich glaube, das muss der Weg sein, wenn wir das Geld, was dann wieder reinkommt, einfach sinnvoll investieren und richtig investieren. Dann werden wir als Bundesliga auch nachhaltig stark bleiben. Und dann? Natürlich wird es eine wirtschaftliche Konkurrenzsituation geben. Aber die sportliche wird auch bleiben. Wenn ich mich recht erinnere, kann. In den letzten zwei Jahren waren mehr deutsche Mannschaften im Champions League Finale als englische.
Vergangenes Wochenende hattet ihr einen Riesen Street Soccer Event in New York am Times Square. Warum macht ihr solche Events? Und warum geht der Blick von Borussia Dortmund im Moment so sehr auf den US Markt?
Na ja, erst mal repräsentieren wir dort ja auch die Bundesliga. Das machen wir wirklich schon seit Jahren, dass wir auch rausgehen. Das ist einfach. Auch der größte Markt auf der Welt. Muss man, muss man auch sagen. Und für mich als gebürtiger Dortmunder finde ich es natürlich großartig, wenn an so einem ikonischen Platz in New York am Times Square wirklich begeisterte Kinder und Jugendliche schwarz gelben Trikots tragen und miteinander kicken. Das macht mich stolz. Das macht aber auch alle im Verein stolz. Und ich glaube, das ist. Damit zeigen wir auch, wofür wir stehen. Wenn. Wenn wir die schwarz gelben Farben schon in die Welt bringen, dann wollen wir auch vor Ort sein. Dann wollen wir langfristige Beziehungen aufbauen und nicht irgendwie über Social Media mal Hallo sagen. Und deshalb glaube ich, dass wir. Mit diesem Event hat Borussia Dortmund glaube ich, mal wieder gezeigt, wie besonders wir sind.
Internationalisierung machen alle großen europäischen Ligen, nur die Ligen setzen sich da unterschiedliche Grenzen. Jetzt gab es zuletzt die Nachricht, dass Vereine Anfang Liga Heimspiele im Ausland auszutragen. Aki Watzke hat sich ja schon klar dazu geäußert, dass das mit ihm nicht zu machen ist. Und der DFL haben sie es ein bisschen erleichtert zur Kenntnis genommen. Ich meine, mit all dem, was Borussia Dortmund ausstrahlt, mit der Südtribüne, der Stimmung, wäre das irgendwie denkbar, ein Bundesliga Heimspiel irgendwo in der Welt auszutragen?
Nein, also da wird Nullkommanull hier bei uns drüber diskutiert. Also. Was soll das? Da sind wir alle ja auch noch Romantiker und Traditionalisten. Wir wollen hier in Deutschland spielen. Bei uns im Stadion spielen. Und ich glaube, Aki Watzke hat da schon einen Riegel vorgemacht. Und ähm, ja, deshalb. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass das weder zeitnah noch irgendwann langfristig passieren wird, sondern wir wollen hier bei uns bleiben, bei unseren Fans.
Am Samstag geht es aber erstmal zu den Bayern. Dann dafür viel Erfolg und auch für den Rest der Saison. Vielen Dank Lars Ricken.
Danke!