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Heidel exklusiv: Mainz kämpft, "bis der Arzt kommt"

01.10.2025 14:01 | 2:41m
Mainz 05 hält in der UEFA Europa Conference League die deutsche Fahne hoch. Im exklusiven Interview erklärt 05-Boss Christian Heidel, was den Klub ausmacht - und wo die Reise hingehen soll.
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Furchtbar unangenehm sein. Das ist Mainz fünf. Wir können es uns weniger erlauben, jetzt hier mit Tiki Taka anzufangen, weil das sind wir nicht gut genug dafür.
Ich glaube, das hat sich. Über die Jahre hat sich das ein bisschen festgesetzt. Das ist ja so ein bisschen unser Slogan geworden. Niemals aufgeben. Wir waren in, ich glaube unzähligen, eigentlich unmöglichen Situationen. Ich glaube, zwei, dreimal waren wir abgestiegen. Wir haben es immer wieder geschafft, uns aus schwierigen Situationen rauszuholen. Und so soll unser Spiel auch ein bisschen angelegt sein. Das heißt Laufen, bis der Arzt kommt. Intensiv. Furchtbar unangenehm sein. Das ist Mainz fünf. Wir können es uns weniger erlauben, jetzt hier mit Tiki Taka anzufangen, weil da sind wir nicht gut genug dafür. Aber wir sind gut genug, jedem Schwierigkeiten zu bereiten. Das hat man in der Vergangenheit bewiesen. Es klappt nicht immer, haben wir am Wochenende gesehen. Aber das ist Mainz fünf. Das ist das, was die Mainzer auch sehen wollen.
Ja, ich glaube, es geht weniger um Tabellenplätze, sondern es geht um die Entwicklung eines Klubs. Ich bin seit 1992 hier und weiß, wie wir hier angefangen haben. Wir hatten nicht mal einen Trainingsplatz, das war ein Ascheplatz. Inzwischen haben wir zwei Stadien spielen seit 20 Jahren in der Fußballbundesliga. Im Endeffekt ist jedes Spiel in Mainz ausverkauft und damals waren wir froh, wenn 3000 ins Stadion kamen. Und jetzt geht es einfach darum, das immer wieder zu stabilisieren. Ich weiß, es gibt Kritiker, die sagen Der muss doch mal große Ziele ausrufen. Mir hat noch keiner erklärt, warum man dann erfolgreicher sein soll als mit dem Weg, den wir jetzt über viele Jahre gehen. Aber das ist unser Ziel in der Bundesliga zu bleiben und hier und da vielleicht auch mal so einen Farbtupfer zu setzen, zum Beispiel sich für Europa zu qualifizieren.
Das ist das, was mich so stört. Kaum haben wir uns qualifiziert, hat jeder angefangen, von der Dreifachbelastung zu reden. Wenn das jetzt das große Problem wäre, dann hätten wir uns abgemeldet, hätten wir kein Europa gespielt. Ich glaube, man muss das Positive sehen. Wir präsentieren jetzt auch ein bisschen Deutschland in Europa. Es ist für alle eine ganz, ganz tolle Sache. Und natürlich haben wir ein paar Spiele mehr. Aber das wollten wir. Daraufhin haben wir gearbeitet, Sonst hätten wir ja nicht am letzten Spieltag der vergangenen Saison der Bundesliga gejubelt. Wir werden damit umgehen können. Es kam das eine oder andere Problem geben. Das nehmen wir aber in Kauf. Aber ich möchte es auch nicht als Ausrede stehen lassen, sondern wir wissen, dass wir Spiele mehr haben. Wir werden alles versuchen, trotzdem möglichst viele Spiele zu gewinnen.