Für seinen letzten Aufschlag trainiert Timo Boll hart, denn er will sich noch einmal zum Deutschen Meister küren. Es wäre ein krönender Abschluss seiner Karriere, und es kribbelt schon, verrät er mir. Ich denke, sehr emotional. Ich habe wirklich ein bisschen Bammel davor. Es könnte ein tränenreicher Abschied werden, denn mit seiner Leidenschaft aufzuhören, tut weh. Ich habe schon nachgelassen vom Niveau. Und als Perfektionist ist das auch gar nicht so einfach zu verkraften. Deshalb fühlt es sich schon schon richtig an. Der 44-jährige Ausnahmespieler kann auf eine beeindruckende Karriere zurückschauen. Mit drei Jahren fing alles an. Wir hatten eine Platte im Keller und da musste ich natürlich auch jeden Tag ran. Bereits mit 15 Jahren spielte er Bundesliga, mit 21 war er die Nummer eins der Welt, und er hat an sieben Olympischen Spielen teilgenommen. Sein Ausnahmetalent bekomme ich an der Platte zu spüren. Und natürlich habe ich keine Chance. Aber es ist so, dass ich Angst kriege und versuche, mich zu schützen. So schnell ist das. Trotz seines unglaublichen Erfolges schläft Boll in einem Wohnwagen vor der Trainingshalle, weil er 280 Kilometer entfernt im Odenwald wohnt. Bei einem Kaffee denkt er über seine Zukunft nach. Es gibt genug Angebote. Man würde auch gerne mal ein Praktikum machen bei einer großen Firma oder auch bei einem großen Fußballverein. Der BVB Fan wird außerdem offizieller Botschafter des deutschen Tischtennis und bleibt den Fans damit erst einmal erhalten.