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Podladtchikov schlägt Shaun White! Mit seinem "yolo"-Sprung holt Iouri Podladtchikov verdient die Goldmedaille und verweist Shaun White auf die Plätze. Der muss sich zudem noch Ayumu Hirano und Taku Hiraoka geschlagen geben, die Silber und Bronze nach Japan bringen. Was für ein spannender Wettkampf! Glückwunsch in die Schweiz!

War's das bereits mit Gold? Gleich zweimal steht Shaun White seine Sprünge nicht. Ob seine unfassbaren Sprünge, sowohl Straight Air als auch die Double Corks, ihn noch nach ganz vorne befördern? Die Punktrichter sagen nein! Shaun White ist geschlagen!

Der Druck ist unmenschlich! Alles oder nichts heißt es jetzt für Shaun White!

Hirano hat bereits einen sehr soliden Lauf hingelegt und kann daher volles Risiko gegen. Er setzt insbesondere auf frühe und lange Grabs (=Hand am Brett) und das Publikum flippt beim letzten Double Cork aus. Zurecht! Der 15-Jährige verbessert sich nochmals um drei Punkte und hat eine Medaille bereits sicher!

Hiraoka setzt andere Schwerpunkte. Nach einem 540 zu Beginn setzt der Asiate weiterhin auf Rotation. Seine technische Perfektion gleicht den recht unspektakulären Charakter der Sprünge des Japaners mehr als aus - und er setzt sich hinter Podladtchikov!

Hat hier jemand die Repeat-Taste gedrückt? Das gibt's ja gar nicht! Am auslaufenden Hang erwischt es auch Christian Haller. Der letzte Schweizer hatte sich für heute etwas ausgerechnet, aber in kaum einem Sport liegen Freud und Leid so wenig Zentimeter auseinander wie in der Halfpipe.

Das sieht super aus für Danny Davis! Ein hoher McTwist, ein schöner 360 und der erste Double Cork gelingt ihm perfekt. Es riecht bereits nach einer Medaille, aber dann patzt Davis! Die letzte Landung geht dem Snowboard-Traditionalisten daneben und damit ist die Riesenchance dahin. Damit haben zwei von drei US-Boys enttäuscht - einer steht bekanntlich noch oben.

Jubel im Schweizer Lager! Auch David Hablützel rockt die Bude und weiß, was Zuschauern und Punktrichtern gefällt. Der 17-jährige Milchbubi geht das hohe Niveau dieses zweiten Laufs mit und hat sich den Applaus redlich verdient. Egal, was jetzt noch passiert: Die Schweizer werden heute ordentlich Party machen, das steht fest.

Switch Double Cork 1440 - oder einfach yolo! Podladtchikov zeigt sein ganzes Können und macht Druck auf Shaun White. 94,75 stehen oben - daran muss sich jetzt jeder messen, der heute mit Snowboard-Gold einschlafen will!

Bittere Kiste! Gregory Betz landet nach seinem Double Cork auf dem Hosenboden und hat damit keine vernünftige Wertung auf dem Tableau stehen. Der US-Boy macht noch eine Show draus, aber in Sotschi gibt's für ihn nichts zu holen.

Versöhnliches Ende für Callister. Zwar hat der langhaarige Australier so seine Probleme, aber immerhin steht er alle seine Sprünge.

Auf Medaillenkurs ist bisher Shis Landsmann Zhang. Nach einem etwas zu frühen Absprung muss der 21-Jährigeheftig korrigieren. Zhang kann sich nur auf seinen ersten Sprung verlassen. Er zeigt aber, dass auch in Zukunft mit ihm zu rechnen ist.

Chinesische Flüche hallen hier durchs Rund. Nach einem schönen Straight Air war's das auch für den Chinesen, der den Schnee hier deutlich besser kennenlernt als ihm lieb sein kann. Die Zuschauer feiern Shi trotzdem. Er bleibt erst einmal Vierter.

Sollte der slowenische Außenseiter mit einer Medaille gerechnet haben, ist dieser Traum spätestens jetzt geplatzt. Ein früher Sturz beendet Ravnjaks Lauf.

Auf der schwierigen Pipe führt der Japaner Ayumu Hirano verdient mit der einzigen Wertung über 90 Punkten. Bei fünf Stürzen haben aber einige Boarder im zweiten Durchgang noch etwas gutzumachen. Hier ist noch Einiges drin.

Der Rockstar ist unterwegs! Shaun White beginnt mit einem sehr hohen Straight Air (über fünf Meter!) und setzt danach den Pflicht-Double Cork. Dann legt sich der US-Amerikaner erst auf den Hintern und berechnet im nächsten Sprung die Landung falsch. Da biegt sich das Brett, als der Topfavorit mit dem oberen Ende des Brettes auf dem Rand hängenbleibt. Mit 35 Punkten ist die flying tomato derzeit Vorletzter, aber er wird den allerletzten Sprung haben. Das perfekte Gold-Drehbuch!

Hirano hat die Hand im Schnee! Aber der Japaner geht volles Risiko und landet am Ende fast neben der Piste. Der bloß 1,60 Meter große Asiate weiß jedoch ganz genau, was er tut und holt sich am Ende zurecht die erste 90er-Wertung des Tages ab.

Der auch erst 18 Jahre junge Japaner steht den Double Cork nicht und fällt hintenüber. Da hilft dann auch die ansonsten schön anzusehende Technik nicht weiter.

Schade! Haller fehlt es schlicht an der Höhe und so ist in diesem Lauf auch nicht viel drin. Ohne Sturz landet der dritte Eidgenosse bei unter 50 Punkten.

Nach einem hohen 360 und einem sehr schönen McTwistleistet sich Davis zwischen zwei Sprüngen eine völlig unnötige Unkonzentriertheit und legt sich hin. Das war ein guter Vorgeschmack auf seinen zweiten Sprung, der dann aber auch sitzen muss.

Der Youngster zeigt sich unbeeindruckt von der großen Olympia-Kulisse und zeigt eine tadellose Leistung. Die ganz großen Schwierigkeiten sind nicht dabei, aber gerade sein Double Inverted sieht trotzdem richtig gut aus.

Der Double Cork liegt definitiv im Trend. Gleich drei Stück auf höchstem Niveau haut der in Russland geborene Podladtchikov raus und lässt es schon nach dem fünften Sprung gut sein. Dafür bekommt er am Ende noch ein wenig Abzüge, denn der Schweizer hatte noch Platz. 86,5 Punkte sind jedenfalls überraschend wenig für eine Leistung, die der 25-Jährige mit einem Hechtsprung feiert.

Das gleiche Bild bietet Gregory Betz: Auch der US-Amerikaner landet beim zweiten Double Cork zu weit unten. Obwohl die Organisatoren nachjustiert haben, stellt sich die Frage, ob die Hänge nicht doch ein wenig zu steil sind.

Kent Callister probiert gleich zwei Double-Corks hintereinander. Der erste sieht gut aus, aber beim zweiten landet der Australier mit dem Gesicht im Schnee. Mit dem zweiten Sprung bleibt ihm noch eine Chance.

Zhang zeigt, was im Halfpipe-Finale möglich ist. Der zweite Chinese im Finale gönnt sich gleich mehrere Double-Corks in unterschiedlichen Ausführungen. Der 21-Jährige setzt mit einer 87-er Wertung die erste Duftmarke.

Wesentlich draufgängerischer zeigt sich der Chinese Shi. Gerade den letzten Sprung setzt er sehr hoch und bleibt insgesamt auch lange mit der Hand am Brett. 81 Punkte und damit eine deutliche Führung gibt es dafür von den Punktrichtern.

Mit einer soliden Leistung führt sich der Slowene in den Kurs ein. Der Schwierigkeitsgrad war wohl bewusst niedrig gewählt - er kann sich vermutlich noch steigern.

Aber auch aus dem eigenen Team erwächst White Konkurrenz: Greg Betz und Danny Davis gelten ebenfalls als Medaillenkandidaten. Nach der Goldmedaille von Slopestyler Sage Kotsenburg wollen die Amerikaner heute den nächsten Sieg landen. Im Gegensatz zu Davis konnte sich Betz nur mit Mühe fürs Finale qualifizieren.

Als härteste Konkurrenten gelten der Schweizer Iouri Podladtchikov, der wegen seiner russischen Eltern auf die Unterstützung durch das Publikum zählen kann, sowie der Japaner Ayumu Hirano. Letzterer überzeugte bereits bei den Quali-Sprüngen mit einer deutlich über 90 liegenden Wertung. Sein Teamkollege Taku Hiraoka hat sich heute ebenfalls ins Rampenlicht gesprungen.

Um nach den Siegen von Turin und Vancouver auch in Sotschi zu siegen, hat sich die "Flying Tomato" ganz auf diese Disziplin vorbereitet. Am Tag vor dem Wettbewerb sagte White seinen Start beim Slopestyle-Wettbewerb ab. Bereits vorher verzichtete der beste Snowboarder der letzten zehn Jahre auf die Winter X-Games, bei denen er bisher zwölf Siege errang.

Der Amerikaner weiß sich bestens zu vermarkten und gilt in der Snowboard-Szene, die traditionell viel Wert auf Solidarität und Gemeinschaftsgefühl legt, eher als Eigenbrötler. Sein einzigartiges Können ist jedoch unbestritten und man darf gespannt sein, was für irre Sprünge der Rotschopf heute wieder auspackt. Die Qualifikation gewann White schonmal mit der Bestnote 95,75.

Klar ist aber: Der Titel geht nur über Shaun White. Der Superstar und Multimillionär aus den Vereinigten Staaten ist DAS Gesicht des Snowboardsports und auch heute gilt der 27-Jährige als Topfavorit. Als zweifacher Olympiasieger in der Halfpipe will der US-Boy heute den "three-peat" schaffen und zum dritten Mal hintereinander Gold gewinnen.

Ganz anders sieht es bei den Schweizern aus. Christian Haller qualifizierte sich mit dem viertbesten Durchgang, David Hablützel verkaufte sich als Sechster kaum schlechter und Iouri Podladtchikov entschied das Halbfinale für sich. Der Begriff "Halbfinale" ist etwas schief: Dort traten die Snowboarder an, die in den beiden Quali-Runden jeweils die Plätze vier bis neun belegten. Eins bis drei bedeutete die direkte Qualifikation fürs Finale, während alle ab Position zehn ihre Medaillenträume direkt begraben mussten. Hätte sich Jan Scherrer nicht verletzt, hätten sogar vier Schweizer im Finale stehen können. So oder so: Wir drücken die Daumen!

Mit dem Superstar aus den USA wird sich Johannes Höpfl heute nicht mehr messen. Der 18-jährige Niederbayer schied in der Qualifikationsrunde um weniger als fünf Punkte aus. Schade für ihn, aber Höpfl hat ja noch viel zeit. Wir hoffen einfach mal auf die Olympischen Spiele in Pyeongchang.

Guten Abend und herzlich willkommen zum Finale der Snowboard-Herren, die um 18:30 Uhr ihr Können in der Halfpipe unter Beweis stellen. Dann könnte auch der große Auftritt des bestverdienensten Athleten dieser Spiele kommen - die Rede ist von US-Snowboard-Legende Shaun White aus den USA.