In der Formel 1 bahnt sich möglicherweise ein weiterer fliegender Fahrerwechsel an. Erneut im Fokus: der Rennstall Alpine um Teamchef Flavio Briatore.
Wie "Motorsport-total.com" berichtet, kam es am vergangenen Freitagabend am Rande des Großen Preises von Österreich zu einem ungefähr halbstündigen Treffen zwischen Flavio Briatore und Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Der Gegenstand der Unterhaltung in der Mercedes-Hospitality sei zwar nicht bekannt, im Fahrerlager kursierten demnach anschließend aber umgehend Gerüchte, die beiden hätten womöglich Vorgespräche über einen zeitnahen Fahrerwechsel geführt.
Die Vermutung: Alpine denkt darüber nach, Mercedes-Mann Valtteri Bottas zu verpflichten - für die laufende Saison.
Der Finne arbeitet seit seinem Aus bei Sauber als Reserve- und Testfahrer für die Silberpfeile. Mehrfach hat der 35-Jährige öffentlich klargestellt, dass er ein Comeback als Stammpilot in der Königsklasse anstrebt. Bislang galt Bottas vor allem als Favorit bei Cadillac, das zur kommenden Saison in der Formel 1 einsteigt. Da die US-Amerikaner mehrere Kandidaten haben und auch Ex-Red-Bull-Pilot Sergio Perez auf der Liste stehen soll, ist die Zukunft von Bottas aber weiter unklar.
Mercedes-Boss Wolff bleibt cool: "Gute Überlegung"
Wolff, angesprochen auf das Meeting, wiegelte ab. Mit Briatore verbinde ihn eine "Kaffeehaus-Freundschaft", sodass kurze Treffen nichts Ungewöhnliches seien. Auf die Frage, worum es gegangen sei, meinte er nur, dass Briatore für Alpine bereits einen Mercedes-Motor habe, und da sei "alles geklärt". Auf die konkrete Nachfrage, ob er stattdessen vielleicht Bottas an Briatore vermittelt habe, winkte Wolff ab: "Gute Überlegung. Habe ich nicht gemacht."
Laut "Motorsport-total.com" müsse diese Aussage aber "nicht zwingend im Widerspruch zu den Gerüchten" stehen. Denn: Bei Mercedes würde man seinem Reservefahrer womöglich keine Steine in den Weg legen, sollte eine Anfrage kommen.
Zudem wachse bei Alpine-Boss Briatore die Unzufriedenheit über die Leistungen seines Fahrers Franco Colapinto, der erst vor wenigen Monaten für Jack Doohan in die erste Reihe gerückt war und fünf Rennen Bewährungszeit erhalten hatte. Die ist nun um. Null Punkte stehen auf dem Konto des Youngsters.
Briatore mit Leistungen der Alpine-Piloten unzufrieden
Nach Colapintos Qualifying-Ergebnis (Platz 14) hob der Italiener etwa hervor, das Auto sei "eindeutig gut genug für Q3 gewesen". Nach dem Rennen am Sonntag, in dem Colapinto 15. und sein Teamkollege Pierre Gasly 13. wurde, legte Briatore in der offiziellen Pressemitteilung von Alpine nach: "Letztlich haben wir nach einem weiteren Rennen ohne Punkte Boden auf unsere direkten Rivalen in der Meisterschaft verloren, und ehrlich gesagt ist dieses Leistungsniveau zunehmend besorgniserregend."
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Ob und wann Bottas wirklich zu Alpine wechseln könnte, ist dem Bericht zufolge zunächst völlig unklar. Eine Entscheidung vor dem kommenden Grand Prix in Großbritannien erscheine "ambitioniert", heißt es beim Fachportal, da für Bottas etwa noch ein Sitz angefertigt werden müsste.
