Richard Sherman ist im letzten Jahr unter Alkoholeinfluss Auto gefahren und von der Polizei überführt worden. Knapp 16 Monate später muss sich die NFL-Ikone deshalb erstmals vor Gericht verantworten.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft King County (Washington) erklärte gegenüber "ESPN", dass Sherman am Dienstag wegen Trunkenheit am Steuer angeklagt wurde. Die Anklageerhebung ist demnach für den 30. Juni vorgesehen. Der Vorfall, der sich im Februar 2024 ereignete, wird indes mit reichlicher Verzögerung bearbeitet, weil das Kriminallabor der Washington State Patrol erst am Vortag die Ergebnisse der Blutuntersuchung lieferte.
Laut den Unterlagen wies der ehemalige Cornerback der Seattle Seahawks damals einen Blutalkoholspiegel von 0,11 Promille auf, womit er den gesetzlichen Grenzwert des Staates (0,08) überschritten hatte. Sherman fiel einem Beamten am 24. Februar 2024 um 2 Uhr nachts auf, weil er mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war und auf der Interstate, zwölf Kilometer östlich von Seattle, obendrein von seiner Spur abkam.
Laut einem Polizeibeamten, der bei der anschließenden Verkehrskontrolle anwesend war, fiel Sherman bei der Überprüfung durch blutunterlaufene Augen und einen verdächtig riechenden Atem auf. Den Atemtest verweigerte der frühere NFL-Profi unterdessen sowohl vor Ort als auch auf der Wache, bevor eine Blutabnahme im Krankenhaus erfolgte. Wie aus der Anklage hervorgeht, droht Sherman aufgrund dieser Weigerung eine Verschärfung seiner Strafe.
NFL: Sherman ist Wiederholungstäter
Der heutige TV-Experte muss sich im Übrigen nicht zum ersten Mal vor Gericht einfinden. Im März 2022 bekannte sich Sherman des fahrlässigen Fahrens ersten Grades, des Hausfriedensbruchs zweiten Grades und der Geschwindigkeitsüberschreitung in einer Straßenbaustelle für schuldig. Er war im Jahr zuvor unter anderem in eine Baustelle gefahren, vom Unfallort geflohen und versuchte danach, ins Haus seiner Schwiegereltern einzubrechen.
Sherman wurde daraufhin für zwei Jahre unter gerichtliche Aufsicht gestellt. Er musste seinem Schwiegervater und dem Verkehrsministerium außerdem Entschädigung zahlen. Das Gericht verurteilte den Super-Bowl-Sieger von 2014 ferner noch zu 16 Stunden gemeinnütziger Arbeit und der Teilnahme an einem Kurs zum Thema "Fahren unter Alkoholeinfluss".